G e d i c h t
"Ostern ... " - Ferdinand von Saar (1833 - 1906)
... nach dem dumpfen Grabchorale tönt das Auferstehungslied und empor im Himmelsstrahle schwebt er, der am Kreuz verschied. So zum schönsten der Symbole wird das frohe Osterfest, dass der Mensch sich Glauben hole, wenn ihn Mut und Kraft verlässt. Jedes Herz, das Leid getroffen, fühlt von Anfang sich durchweht, dass sein Sehnen und sein Hoffen immer wieder aufersteht."
Gedicht
Osterspaziergang
Ostern darf Goethe natürlich nicht fehlen. Doch Hand auf's Herz: Wie weit kommt ihr mit freiem Vortrag seines Osterspaziergangs? Nach dem letzten hier aufgeführten Vers musste ich erstmals nachschauen:). Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, Durch des Frühlings holden, belebenden Blick, Im Tale grünet Hoffnungs-Glück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück. Von dort her sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur;...
Frühling
Das Osterfest
Ostern ist der perfekte Zeitpunkt, die eigenen Fesseln abzulegen und die Seele zum Blühen zu bringen. Katharine Lee Bates Ich wünsche allen Lesern ein frohes, gesundes und sonniges Osterfest.
G e d i c h t
Verblühst du schon? ... - Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
. . . Du verblühst schon, holde Rose, weckt dich nicht der Sonne Strahl? O, du liebe, kleine, lose, o, erblühe noch einmal! Einmal öffne noch die Hülle, sieh, ich will bescheiden sein, einmal lass mich noch der Fülle deines Glanzes voll erfreun! Willst das Köpfchen nicht mehr heben? Senkst die Blätter welk und fahl? Ach! es wird ja Lenz im Leben nur ein einzig, einzig Mal!
G e d i c h t
"Nicht allein die Blumen welken, wie's ihr Erden-Los ... " - Adolf Pichler (1819 - 1900)
... auch die Sterne sind vergänglich in des Weltalls Schoß. Warum soll ich mich beklagen, wenn mein Ende naht? Nur dem Wurm möcht' ich nicht gleichen, den ein Fuß zertrat.
G e d i c h t
Im Lenz ... - Emil Rittershaus (1834 - 1897)
Ein Jubellaut der Lerchenkehle, ein Finkenruf vom kahlen Baum trägt dir hinein schon in die Seele des ganzes Lenzes Wonnetraum. Halt nur nicht selbst im Wahn verriegelt, dein Herz dem Glanze, der's erhellt, nur wie in deinem Blick sich spiegelt die Welt, so ist für dich die Welt.
Gedicht
ONLY SHE ALONE
Im stillen Beet, da steht sie allein, eine Tulpe, so zart, im sanften Schein. Der Morgen küsst ihr rotes Haupt, doch ihre Schwestern, der Frühling sie raubt. Die Erde ruht, noch schläft das Gras, ein leises Flüstern im Wind, das war's. Geduldig streckt sie ihr Herz der Sonne, erwartet den Chor, der Blumen Wonne. „Wann,“ fragt sie leise, „kommt ihr zu mir, wann teilen wir Düfte und Farben hier?“ Doch obwohl das Warten sie manchmal schmerzt, trägt sie die Hoffnung tief im Herz. Denn eines...
Sagen, Gedichte, Wahrheit
Das Edergold
Das Edergold Wenn auf das Tal der Eder Sich leise senkt die Nacht, Sein Tagewerk nun jeder Hat still zu End`gebracht; Wenn rings die Wälder träumen, Die Blumen schlafen gehen Und über Blütenbäumen Die kühlen Sterne stehen, Dann tönt ein feines Klingen Im Rohre und im Ried, Vom Flusse her ein Singen, Ein seltsam Geisterlied. Das ist der Sang der Elfen, Die ihren Schatz betreuen, Die oft den Menschen helfen Doch`s Licht des Tages scheun. Sie hausen mit den Zwergen, Dem Auge unsichtbar, Verborgen...
P o e s i e
Frühling, Frühling ... - Sophie Verena (1826 - 1892)
Welche Zunge vermöchte ihn auszusagen, den Zauber, der schon im Worte liegt und das Herz schlagen lässt voll süßer Sehnsucht und seliger Hoffnung . . .
Gedicht
Nicht einseifen lassen!
Der Einfaltspinsel, schlicht und heiter, wandert durchs Leben, immer weiter. Mit einem Lächeln, naiv und rein, sieht er die Welt im Sonnenschein. Denn Einfalt hat auch seinen Glanz, es birgt im Schlichten einen Tanz. So lebt der Pinsel, ruhig und froh, und sagt uns, macht es ebenso.
Gedicht
Die Armee der Kelchträger
Tulpen, stolz in buntem Kleid, verkünden ihren Glanz im Frühling weit. Rot, Gelb, Rosa, Violett und zart gemalt, ein Farbenmeer, das bunt erstrahlt. Im Garten stehst du, wach und rein, ein Sonnenstrahl fällt warm hinein. Der Wind, er tanzt, ein sanftes Spiel, der Blütenkelch neigt sich grazil. Von fernen Feldern, stolz gebracht, in jedem Flor die Schöpferkraft. Tulpen, Boten zarter Zeit, Erinnerung an Schönheit, die ewig bleibt.
Gedicht
Der Tanz der Kirschblüten
Zartes Rosa, sanft verweht, ein Frühlingsgruß, der niemals geht. Wie flüchtig doch dein Blütenkleid, ein Tanz im Wind, vergängliche Zeit. Im Morgenlicht, so hell, so rein, erblüht der Baum, ein stiller Schrein. Ein Teppich zarter Blätter fällt, ein Hauch von Schönheit, der die Welt erhellt. Doch wie die Blüte selbst vergeht, die Schönheit ewig in uns steht. Ein Augenblick, so zart, so wahr, Kirschblütenzauber, ein Traum fürs Jahr.
Zukunftsgedanken
Tag der Poesie
Heute ist der Welttag der Poesie 1999 wurde der Tag von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) ausgerufen, um die sprachliche Vielfalt durch poetische Ausdrucksformen zu fördern und gefährdeten Sprachen mehr Gehör zu verschaffen. Weiterhin sollen interkulturelle Austausche gefördert werden. Besonders Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt sind aufgefordert, Gedichte zum Thema Gewalt und Frieden zu schreiben. W a r u m ? Es gibt auf dieser Welt...
Gedicht
Das stille Läuten im Frühlingswind
Die Narzisse, hell und rein, im Frühlingshauch, ein Sonnenschein. Ihr Kelch aus Gold, so zart, so fein, tanzt leicht im Wind, im sanften Reim. Sie sprießt hervor nach Winterlast, verkündet Freud' mit froher Rast. Ein Botschafter des Neubeginns, des Herzens Lied, des Lebenssinns. Doch bleibt ihr Glanz nur kurze Zeit, ein zarter Hauch der Ewigkeit. Sie lehrt uns, schätzen, was vergeht, das Leben, das in Blüten steht.
G e d i c h t
"Halt an deinen Jugendträumen und wahre dir den Kindersinn, wenn auch die Jahre dir nicht säumen, des Herzens Lenz wird nie entflieh'n ..." - Anton Ohorn (1846 - 1924)
Die 'Sternhyazinthen' (Chionodoxa), auch 'Schneestolz' genannt, ordnen Botaniker den Spargelgewächsen zu. Der Gattungsname Chionodoxa stammt aus den griechischen Wörtern chion für Schnee und doxa für Ansehen, Ehre, Ruhm, Herrlichkeit, Stolz und Glanz. Übrigens: Anton Ohorn (* 22. Juli 1846 in Theresienstadt, Böhmen; † 30. Juni 1924 in Chemnitz) stammte aus einfachen Verhältnissen. Nachdem er das Gymnasium von Böhmisch-Leipa absolviert hatte, trat er auf Wunsch seiner Eltern 1865 in das...
Verdichtet und vermalt
Friedensmogelpreisträger
Wieviel an Drohnen und Spionen braucht man, um Frieden zu schaffen? Und wieviel mal mehr, um den Friedensnobelpreis zu bekommen? Und darf man ihn eigentlich zurückgeben, wenn man ihn nicht mehr gebrauchen kann?
G e d i c h t
"Die Heimat ..." - Emil Rittershaus (1834 - 1897)
Was ist die Heimat? Ist's die Scholle? Drauf deines Vaters Haus gebaut? Ist's jener Ort, wo du die Sonne, das Licht der Welt zuerst geschaut? O nein, o nein, das ist sie nimmer! Nicht ist's die Heimat, heißgeliebt. Du wirst nur da die Heimat finden, wo's gleichgestimmte Herzen gibt! Die Heimat ist, wo man dich gerne erscheinen, ungern wandern sieht. Sie ist's, ob auch in weiter Ferne die Mutter sang dein Wiegenlied.
G e d i c h t
"Frühlingszauber ..." - Arno Holz (1863 - 1929), Dichter und Dramatiker, Pionier des deutschen Naturalismus ...
Nun muss sich wieder alles wenden, ich fühl's an meines Herzens Schlag und schöner wird's an allen Enden und lieblicher mit jedem Tag ...
G e d i c h t
"Märzsonne ..." - Rudolf Presber (1868 - 1935)
Nun wandr' ich über Berg und Tal, die Welt steht blühend offen, mich hat mit erstem Sonnenstrahl der Lenz ins Herz getroffen. Ich hör' das kleine freche Herz im dunklen Brustkorb lachen; Es weiß, es wird im grünen März eine sel'ge Dummheit machen.
Aufgefallen im Gutspark Großjena
Schneeglöckchen
Schneeglöckchen, ei, bist du schon da? Ist denn der Frühling schon so nah? Wer lockte dich hervor ans Licht? Trau doch dem Sonnenscheine nicht! Wohl gut er's eben heute meint, Wer weiß, ob er dir morgen scheint? „Ich warte nicht, bis alles grün; Wenn meine Zeit ist, muss ich blühn." Hugo von Hofmannsthal (1874 - 1929)
G e d i c h t
"Das ist das alte Lied und Leid ... " - Emanuel Geibel (1815 - 1884)
Das ist das alte Lied und Leid, dass dir Erkenntnis erst gedeiht, wenn Mut und Kraft verrauchen. Die Jugend kann, das Alter weiß, du kaufst nur um des Lebens Preis die Kunst, das Leben recht zu brauchen.
B l ü t e n t r ä u m e
"Komm, mein Leben ... " - Johann Fercher von Steinwand (1828 - 1902)
Feld und Hain erglühen hold unter Blütenträumen und das Licht, wie helles Gold rauscht es in den Räumen. Komm, mein Leben, meine Lust, tritt in Gottes Helle, dass sich wärmer Brust zu Brust, Lust zu Lust geselle!
G e d i c h t
"Kehraus ..." - Julius Sturm (1816 - 1896)
So viel ich Bücher auch gelesen, so reich einst meines Wissens Schacht, das Alter hat mit seinem Besen Vergesslichkeit, Kehraus gemacht. So blieb von dem, was mein gewesen, zuletzt nur, was ich selbst gedacht.
Gedicht
WAS
https://www.facebook.com/share/v/15kR2LFQsK/ Gedicht mal anders ! Experiment : Gedicht eingebunden im Video !!!
G e d i c h t
"Am Brunnen vor dem Tore ..." - Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum; ich träumt' in seinem Schatten so manchen süßen Traum. Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort und zog in Freud' und Leide zu ihm mich immer fort. . . . Die kalten Winde bliesen mir grad ins Angesicht, der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht. Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort und immer hör' ich's rauschen, du fändest Ruhe dort ... du fändest Ruhe dort ...
G e d i c h t
"Abendröte, Morgenröte ..." - Karl August Förster (1784 - 1841)
Wenn das Schicksal zu mir träte und mich fragte ernsten Blicks: Sohn, was hast du dir erlesen, Freud an dem, so einst gewesen oder Hoffnung künftgen Glücks? Sieh ich spräch: Lass mich nicht wählen, keines darf im Leben fehlen, soll das Leben Leben sein - nicht mit seinem milden Flimmer der Erinnerung Abendschimmer, nicht der Hoffnung Morgenschein!
D i c h t k u n s t
"Den Fluss hinab ..." - Eduard Stucken (1865 - 1936)
Im Mittagsschein fahr ich im Boot allein den Fluss hinab, der mit mir sinnt und träumt. Kein Laut im Kreis, der Kiel gluckst schläfrig, leis, von Linden ist das Ufer hoch umsäumt. Der Sonne Glut strahlt wider aus der Flut mit Bäumen, deren Kronen abwärts steh'n. Im Fluss erhellt sich eine Spiegelwelt, wieviel auch Wellen kommen und vergeh'n.
G e d i c h t
"Schneeglöckchen ..." - Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
Und hast du im Herzen noch Eis und noch Schnee, noch Sorgen und Schmerzen, nun fort mit dem Weh!