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Zeitweise hatte man tatsächlich erwogen, den wenig geliebten Kulturpalast in Warschau abzureißen. Inzwischen ist er „umbaut“ von modernen Hochhäusern. Von wo auch immer man in der Stadt schaut, er ist präsent. Und wirkt. Erst in der Nähe erkennt man die gewaltigen Ausmaße. Es gibt einen Rundweg um ihn herum, den wir jedoch nicht nachvollziehen konnten, weil überall rege Bautätigkeit herrschte und viel gesperrt war. 3.288 Räume auf 38 Stockwerken sollen es sein, darunter Theater, Museen, ein...
Angespornt von Constanze Seemann und Nelia G. in ihren Beiträgen über selbstgefertigte Engel, zeige ich meine „Weihnachtsbasteleien“. Zu Corona-Zeiten begann ich, Steine zu sammeln und sie mit Acrylstiften zu bemalen. Die ersten zeige ich lieber nicht:). Es bedarf auch heute noch vieler Korrekturen, bis ich mit meinem Ergebnis zufrieden bin. Ein Naturtalent bin ich wahrlich nicht. Fleißig ja! Muster fand ich in entsprechenden Büchern und im Netz. Meine gemalten Ergebnisse stammen aus den Jahren...
Die mehrfach ausgezeichnete Architektur der 1999 in Warschau erbauten Universitätsbibliothek hat mich beeindruckt. Über eine große Eingangshalle gelangt man in den unteren, ich möchte fast sagen, normalen Gartenbereich. Von dort aus geht’s aufs Dach und wird besonders. Eine ungeahnte Parklandschaft mit Bächen, Brücken, Treppen und einem grandiosen Blick auf die Skyline der Stadt schließt sich an. Aus dem Staunen und Fotografiermodus kam ich schwer heraus. Der Garten dient natürlich nicht nur...
Über Chopin, den großen Sohn der Stadt, habe ich hier bereits berichtet. Heute geht es um eine starke Frau aus der polnischen Hauptstadt: Marie Curie (1867 - 1934). Die erste Frau, die mit einem Nobelpreis, und zwar für Physik (1903), geehrt wurde. Ein zweiter folgte für Chemie (1911)!!! Beides nicht die beliebtesten Unterrichtsfächer während meiner Schulzeit. Und sie, Maria Skłodowska, so ihr Geburtsname, war besessen von den Naturwissenschaften. So kann man es mit Fug und Recht sagen, denn...
Inspiriert durch den Wanderstein-Beitrag von Amadeus Degen, Folge-Artikel von Dietmar Weiß und Constanze Seemann, teile ich hiermit einen Beitrag, den icb am 18. August 2019 als MZ-Bürgerreporterin schrieb. Ich denke, er spricht für sich und hat nichts an Gültigkeit verloren: „In der Zeitung las ich unlängst, dass der Trend, kleine bemalte Steine in der Stadt auszulegen, auch in Naumburg angekommen ist. UTA-Steine werden sie hier genannt, die kleinen Kunstwerke. Nette Idee. Gefällt mir....
Bisher traf ich mich mit meiner Familie in den Herbstferien in dem idyllischen Fischerdörfchen Greetsiel an der Nordsee. In diesem Jahr entschieden wir uns für die OSTSEE, dort für Nienhagen. Noch immer höre ich meine 12jährige Enkelin rufen: „Ist das schön hier!“. Recht hat sie. Es war herrlich. Sogar das Wetter spielte weitgehend mit. Beeindruckt hat uns der Gespensterwald direkt an der Steilküste. Bizarre Wipfel, hohe glatte Stämme, Licht und Schatten tun ein Übriges. Was konnte man alles...
Wieder einmal ist Sonntag. Wieder einmal quere ich morgens den Stadtpark. Hat der Herbst hier inzwischen sichtbar Einzug gehalten? Nein, hat er nicht. Gut, es ist deutlich frischer, und es finden sich einige trockene Blätter auf dem Rasen. Die Schatten sind länger geworden. Die letzten Blüten erfreuen. In einem der Hochbeete hat sich eine Feige „eingenistet“. Sie wird vermutlich fachkundig versetzt werden, sobald es möglich bzw. nötig ist. Die wilde Möhre hat ihre Sommerschönheit eingebüßt,...
Vor einigen Tagen war ich erstmals in Gleina, einer kleinen Gemeinde im Burgenlandkreis, etwa 20 Autominuten von Naumburg entfernt. Im dortigen Schloss zeigen Künstler aus der Schweiz und aus Mitteldeutschland (etliche Absolventen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) aktuell ihre Werke. Obwohl mich zeitgenössische Kunst zuweilen ratlos sein lässt, war ich begeistert von den gezeigten Arbeiten, die sowohl im voll- als auch im wenig sanierten Teil des denkmalgeschützten Gebäudes zu...
Die trompetenartigen, roten Blüten des Mini-Granatapfels leuchten von weitem. Ein echter Blickfang auf der Terrasse. Gestern sah ich das Bäumchen erstmals in natura und war fasziniert. Bis in den Oktober hinein wird „geblüht“:). Ob die Früchte tatsächlich essbar sind? Ich war mir nicht sicher.
„Seine Finger sind nur Diener seiner Seele, und diese wird applaudiert von Leuten, die nicht bloß mit den Ohren hören, sondern auch mit der Seele.“ (Heinrich Heine, 1837) Er war einer der beliebtesten Musiker seiner Zeit. Sein gefühlvolles, virtuoses Klavierspiel und seine Kompositionen beeinflussten die Musik der damaligen Gesellschaft wie es kein anderer schaffte. Auch wenn Frédéric Chopin (1810 - 1849) nicht direkt in Warschau, sondern in der Nähe geboren wurde, gilt er als großer Sohn der...
Sinnbildlich gesehen nehmen wir Lesepaten einmal pro Woche Kinder „an die Hand,“ indem wir ihnen beim Lesen und Lernen helfen. Am Mittwochnachmittag, 11. September 2024, war es anders, und zwar im Wortsinn. Jeder Pate wurde persönlich von seinem Lesekind am Schuleingang begrüßt, an die Hand genommen und zum Lehrerzimmer geleitet, wohin eingeladen worden war. Welch nette, mich anrührende Geste. Für alle Teilnehmer lagen „Tischkarten“ in Form von kleinen Säckchen mit von Kindern bemalten Steinen...
Der Kundige weiß, dass Warschaus Altstadt zwar alt aussieht, es aber nicht wirklich ist. Das resultiert daraus, dass sie im Zweiten Weltkrieg zu 85 % zerstört und alsbald nach Kriegsende durch Eigeninitiative nach alten Plänen und Gemälden wieder aufgebaut wurde. Diese einmalige Wiederherstellung eines vollständigen Stadtteils ist 1980 mit dem UNESCO-Welterbe-Titel gewürdigt worden. Der Stadtname entstand angeblich wie folgt: Ein Fischer namens Wars verliebte sich in eine Meerjungfrau namens...
Spätsommer Noch schenkt der späte Sommer Tag um Tag Voll süßer Wärme. Über Blumendolden Schwebt da und dort mit mildem Flügelschlag ein Schmetterling und funkelt sammetgolden. Die Abende und Morgen atmen feucht Von dünnen Nebeln, deren Naß noch lau. Vom Maulbeerbaum mit plötzlichem Geleucht Weht gelb und groß ein Blatt ins sanfte Blau. Eidechse rastet auf besonntem Stein, Im Blätterschatten Trauben sich verstecken. Bezaubert scheint die Welt, gebannt zu sein In Schlaf, in Traum, und warnt dich,...
Sie stehlen sich nicht gegenseitig die Schau, sondern beleben einander. Jährlich am letzten August-Wochenende bieten Töpfer aus der ganzen Bundesrepublik auf dem Marktplatz Irdenes an. Zeitgleich wird der Wein gefeiert. Und am Samstag – also heute – sangen und spielten Leierkastenfrauen und -männer zum Drehorgelfest. Aus verschiedenen Bundesländern reisten sie an. Ein buntes Bild. Dazu sommerliches Wetter. Fast zu warm. Interessierte aus der Umgebung können sich morgen noch inspirieren lassen....
Zum Feiern gehört ein Lied, erklärte Musiker Philipp Steidl am 21. August 2024 zu Beginn der Ausstellungseröffnung „An die Bücher, Fertig, Loslesen!“ Begeistert unterstützten ihn die 3 – 6jährigen Gäste beim Singen und belebten das Mitmachlied 🎼“Hallo Leute, wir sind da …“ 🎼, indem sie hüpften, sprangen, sich im Kreis drehten oder mit dem Po wackelten. Und das mit wachsender Begeisterung. Mindestens genauso begeistert hatten sich von März bis Mai etwa 500 Kindergartenkinder aus 13 Naumburger...
Anfang Juni war ich in Warszawa (polnische Schreibweise); ein Reiseziel, das vielfach unterschätzt wird. Mit einer Freundin erkundete ich eine Woche lang die schöne Stadt. Immer zu Fuß. Auch wenn die Füße manchmal „qualmten“. Die Sonne meinte es gut. Gleich bei der ersten Orientierung fiel die Dichte von Kirchengebäuden auf. Ich las, dass Polen das Land mit den meisten Katholiken ist, gemessen am Verhältnis der Gesamtbevölkerung des Landes. Ich hätte auf Italien getippt, hätte man mich gefragt....
... (fast) wie für sie geschrieben scheint das Gedicht „Jeder nach seiner Art“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) Immer langsam, immer langsam Ohne Sang und ohne Klang Geht die Schnecke ihren Gang. Will sie gehen, will sie gehen In die weite Welt hinaus, Nimmt sie mit ihr ganzes Haus. Ist es draußen, ist es draußen Trübes Wetter, feucht und nass, Dann spaziert sie in dem Gras. Scheint die Sonne, scheint die Sonne, Hängt sie sich an einen Baum, Bleibt im Haus und rührt...
Meistens erscheinen Weibchen in der Tierwelt eher unauffällig gekleidet. Im Gegensatz zum männlichen Pendant. Eine Ausnahme lernte ich neulich im Leipziger Zoo kennen: Die außergewöhnliche Kron- oder Fächertaube. Männlein wie Weiblein gleich attraktiv. Ich ordnete sie zunächst gar nicht den Tauben zu, haben die Tierchen doch eine stattliche Länge von ca. 70 cm und ein Gewicht von bis zu 2,5 kg. Sie sind schwerfällige Flieger und halten sich demzufolge vorwiegend am Boden auf. Nur zum Brüten...
Um die Frage sofort und klar zu beantworten: Ja, für Naumburg ist sie das. Deshalb stößt man hier seit geraumer Zeit immer wieder auf Themen in Zusammenhang mit dieser Ziffer: 1.000 Bürger, 1.000 Bäume, 1.000 Bilder, 1.000 Geschichten … und … 1.000 Fassaden. Der Hintergrund ist schnell erklärt: Im Jahr 2028 feiert die Stadt an der Saale 1.000 jähriges Jubiläum. Das Ereignis wirft seine Schatten voraus. So hat sich beispielsweise der niederländische Grafiker und Designer Ad van der Kouwe zum...
Am letzten Juni-Wochenende wird in Naumburg das Kirschfest gefeiert. Von Donnerstag bis einschließlich Montag. In der Stadt herrscht ein einzigartiges Flair, wie man es sonst in der Weise nicht spürt. Auf der Festwiese treten täglich in etlichen der 15 Zelte Bands auf. Der Klassik-Freund geht in den Dom oder in die Stadtkirche St. Wenzel, in der bereits Bach an der berühmten Hildebrandt-Orgel spielte. Auch Chor-Freunde kommen nicht zu kurz. Für Kinder und Jugendliche gibt es ebenfalls ein...
Der Anfang ist gemacht. Der Anfang einer hoffentlich dauerhaften Nutzung des alten Kurmittelhauses in Bad Kösen, dem neoklassizistischen Gebäude von 1911. Seit zehn Jahren dämmert es vor sich hin, der Zustand verschlechtert sich zusehends, für alle gut sichtbar. Nun soll es wieder zum Ort der Begegnung werden. Durch die noch bis zum 8. September 2024 laufende Ausstellung kann man sich von den beeindruckenden Räumen überzeugen. Unter der Überschrift „Wir legten Hände in das Wasser“ zeigen Ulla...
„Ameise Berta und Spinne Luise finden während des Regens Unterschlupf bei Anja, dem gelben Schmetterling. Ihr Haus ist ausgefüllt mit Moos, darin kleinste Insekten. Ein Hotel mit Frühstück sozusagen“, erläutert Lesepatin Regina Kiehn eine Bastelei. Im übertragenen Sinne fanden auch wir Lesepaten am Samstag, 1. Juni 2024, eine regensichere Unterkunft mit allem, was zum Wohlbefinden dazugehört. Dank des umsichtigen und kurz entschlossenen Handelns der Stadtbibliothek durften wir dort unsere...
Dass man an geschlossene Zimmertüren klopft, bevor man eintritt, gebietet die Höflichkeit. Dass Gleiches – allerdings aus anderem Grund - für das Schneckenhaus wichtig ist, war mir bis vor kurzem nicht bekannt. Worum geht’s? In meinem Fall um eine Bänderschnecke. Eine sehr junge mühte sich gestern am Bio-Abfalleimer hoch. Normalerweise hätte ich sie einfach aufgenommen und woanders abgesetzt. Erstmals befolgte ich hingegen den Rat einer Expertin, den ich bis vor kurzem nicht kannte. Ich klopfte...
Am vergangenen Wochenende waren Theatertage in Naumburg. Drei „Bühnen“ wurden bespielt: Marientor, Marktplatz und Stadtpark. Während auf erstgenannten Plätzen engagierte Künstler ihr Können zeigten, waren es im Stadtpark vorwiegend die Besucher selbst. Da wurde am offenen Bücherschrank gelesen, vorgelesen, Musik gehört, gespielt. Vor dem ‚Freiluftschachbrett‘ brauchte man angesichts des großen Interesses Geduld, bevor man eine Partie spielen konnte. Die Kleinsten hatten ihren Spaß mit diversen...
Wie bereits in vergangenen Jahren wurde am Samstag auch in Naumburg an Bücherverbrennungen im Nationalsozialismus erinnert, die ab dem 10. Mai 1933 auf öffentlichen Plätzen in Deutschland stattfanden. Eine mehr denn je wichtige Veranstaltung, denkt man an aktuelles Zeitgeschehen. Unweit des Marktplatzes lasen bekannte Personen aus dem öffentlichen Naumburger Leben, beispielhaft genannt seien Oberbürgermeister Armin Müller (Buch: 9. November von Bernhard Kellermann) und Pfarrerin Christina Lang...
Der Theaterspaziergang, ein besonderes Angebot des Naumburger Theaters, dem kleinsten Stadttheaters Deutschlands. Das hauseigene Ensemble führt an ausgesuchte Plätze und spielt dort Szenen zum gewählten Thema. So wandelten wir in den vergangenen Jahren u. a. auf den Spuren des Schriftstellers Herbert Rosendorfer, des Philosophen Friedrich Nietzsche sowie des Turnvaters Jahn. Alle Präsentationen facettenreich und hervorragend. Mehr als jemals zuvor beeindruckte mich am vergangenen Donnerstag der...
Augenblicke verschiedenster Art - festgehalten im Foto. Ein faszinierendes Hobby, ein vielseitiger Beruf. Für manchen nicht nur das, sondern auch Berufung. Ende April besuchten eine Freundin und ich die aktuelle Foto-Ausstellung im Literaturhaus Halle. Welch Ambiente für Präsentationen und Veranstaltungen. Die Gründerzeitvilla in der Bernburger Straße 8 bietet große, repräsentative Ausstellungsflächen. Wir hatten das Glück, mit einem der ausstellenden Fotografen ins Gespräch zu kommen: Daniel...
"Der Mann mit dem Goldhelm", „Die Nachtwache“ - zwei berühmte Gemälde des niederländischen Künstlers Harmenszoon van Rijn. Unbekannt? Sicher nicht. Der Vorname erklärt alles: REMBRANDT … Noch bis einschließlich 28. April 2024 zeigt das Kunsthaus Apolda eine beeindruckende Ausstellung mit seinen Radierungen. "Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Rembrandt wurde wegen der ihm eigenen Art der Radierung von Kennern mehr geschätzt, als um seiner Malerei willen". Zitat Filippo Baldinucci, 1886, ...
Während wir in Elend die kleinste Holzkirche Deutschlands besichtigten, hatte der Besuch des Freiland-Grenzmuseums im Harzdorf Sorge einen völlig anderen Bezug. Mit Entspannung, Natur und Idylle pur könnte man die Landschaft beschreiben, wären da nicht die Relikte aus der Zeit der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Nach einem langen „Lochplattenweg“, früher Straße für Fahrzeuge der Grenzsoldaten, stießen wir auf Schlagbaum, Wachturm und Zäune. Das allein verursachte eine bedrückende Atmosphäre....
Zwei große Eichen, eine Wiese, ein Gebäude … Die Eichen seien etwa 700 Jahre alt, bei dem Gebäude soll es sich um die kleinste Holzkirche Deutschlands handeln – las ich im Vorfeld. Das beschriebene Ensemble ist nicht zu übersehen, fährt man durch das Harz-Dörfchen mit dem bizarren Namen Elend. In den Osterferien besuchten meine Familie und ich genau diese Kirche. Zu meiner großen Freude war sie sogar geöffnet. Ein eloquenter, engagierter, ehrenamtlicher Kirchenführer erweiterte unsere...
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