Okay...
also so richtig einordnen kann ich das jetzt nicht.
Ich darf mich schon wieder auf die Suche nach einem neuen Mittäter aus dem Katzenhaus machen? Warum fragen Sie mich? Weil mein Freund Edward zusammen mit unserer alten Katzendame Minka auf eine Pflegestelle gezogen ist. Natürlich hat er mir versprochen, mir zu sagen, wie es sich auf einer Pflegestelle anfühlt und natürlich freue ich mich für ihn. Und ja, es ist eine gute Nachricht. Aber das bedeutet, daß ich mich schon wieder umschauen muß und einer Katzendame schöne Augen machen darf oder einem Kater das Kumpel Du anbieten darf. Ganz so leicht ist das nicht, wie es vielleicht jetzt klingen mag. Auch wenn ich ein richtig netter Kerl bin, so sind doch sehr viele Katzen erst einmal recht mißtrauisch was meine Beweggründe anbelangt. Noch dazu kam Edwards Umzug recht überraschend und da weiß ich nicht, ob er schon einen Ersatz im Auge hatte. Aber ich habe mir vorgenommen ein paar Tage abzuwarten und zu hoffen, daß sich ein Freiwilliger meldet.
Ja, doch es ist eine sehr gute Nachricht! JA, ich freue mich für Edward. Warum er auf eine Pflegestelle ziehen durfte? Ich glaube, ihm hat das Tagebuch bewußt gemacht, was man hier zu gerne verdrängt: wir sind allein und einsam. Auch wenn unsere Menschen immer für uns da sind und alles für uns tun, so sind wir doch alleine. Und es ist oft einsam hier. Natürlich kann hund/katze und hase das verdrängen, aber wenn man das Tagebuch führt, dann lernt man hinzusehen und auch in sich selbst hinein zu hören und dann, genau an diesem Punkt spürt man dann, dieses Nichts. Vielleicht hat Edward das vorher nicht gekannt und deswegen nicht vermißt, aber nun hat er hier gelernt darüber zu schreiben und fing wohl an nachzudenken. Ich hatte mir in den letzten Tagen immer mal ein wenig Sorgen um ihn gemacht. Als er dann ins Katzenzimmer ziehen durfte, dachte ich mir schon, daß unser Edward wohl auch unseren Menschen zu nachdenklich geworden ist. So sehr ich ihn als Schreibgefährten auch vermissen werde, so sehr hoffe ich, daß er mit Minka zusammen auf der Pflegestelle bleiben darf.
Und wenn er mal Zeit hat, dann kann er bestimmt einen kleinen Bericht von seiner Pflegestelle schicken.
Und was ist denn sonst so passiert?
Wir haben endlich einen Auszug aus dem Hundehaus. Unser kleiner Schröder ist augezogen und das freut uns doch alle sehr.
Und auch aus dem Katzenhaus gibt es einen Doppelauszug zu vermelden: Lothar und Lotti sind zusammen ausgezogen.
Auch die kleine Susi hat ganz schnell eine Familie gefunden und ist auch schon dort eingezogen.
Und auch auf einer unserer Pflegestellen gibt es einen Auszug zu vermelden: Mambo hat sein Glück gefunden und seine eigene Familie gefunden.
Das war es dann aber leider schon... Schade, ich würde gerne nur damit beschäftigt sein, alle Namen aufzulisten und dann ganz unten den Satz hinzuzufügen "sind alle ausgezogen"!
Aber was nicht ist kann ja bald kommen.
Ich habe mir vorgenommen Ihnen dieses Mal unseren Simba etwas besser vorzustellen. Ich denke, daß das schon lange fällig wäre.
Simba ist ein Löwenköpfchen und ich habe selten eine Bezeichnung einer Rasse treffender gefunden als bei ihm. Schauen Sie sich doch den jungen Hüpfer mal an. Sieht er nicht einfach aus wie ein Löwe? Ich habe von ihm gelernt, daß er ein Fluchttier ist. Das war mir ziemlich neu, daß es so etwas gibt, denn fast alle Tiere rennen vor einem bellenden Hund davon, also ist es für uns nichts Neues, wenn jemand auf der Flucht ist. Aber Simba hat mir erklärt, daß es bei ihm sozusagen angeboren ist, erst einmal weg zu rennen, um sich in Sicherheit zu bringen, weil er als Hase sehr viele Feinde hat. So auch den Mensch - hat er mich gesagt. Aber als Haustier lebt man nun mal mit Menschen zusammen und so gewöhnen sich auch Hasen wie er an Menschen. Simba findet unsere Menschen toll, vorallem wenn sie lecker Salat und Karotten für ihn dabei haben. Hm, also sein Speiseplan wäre glaube ich nichts für mich. Er hoppelt alleine in unserem Hasenhaus und ihm ist bestimmt ziemlich langweilig. Zu Beginn hatte er Gesellschaft, aber die ist mittlerweile ausgezogen. Simba hat seine Familienplanung abschließen dürfen und würde sich sehr über eine Hasendame als Gesellschaft freuen. Ah, das klingt falsch! Nein, er will keine Hasendame bei sich einziehen haben, er will selbst zu einer Hasendame hoppeln dürfen! Unser Simba ist ein ganzer Kerl. Er lebt draußen im Hasenhaus, es ist ja auch Gott sei dank nicht so kalt, und kümmert sich um sein Haus. Er richtet sein Stroh und würde sich auch gerne noch mehr bemerkbar machen wenn Besucher kommen. Leider kann er nicht bellen, sonst wäre er bestimmt schon jemandem aufgefallen und der hätte ihn sofort ins Herz geschlossen und mit genommen. Ich habe ihm geraten, er solle mal nicht nur hoppeln, sondern auch hüpfen, dann würden ihn die Menschen vielleicht leichter sehen. Mal schauen, ob es an den nächsten Besuchertagen mit dem Tipp besser klappt.
Er könnte sich da einiges an Choreografie bei Clara abschauen. Die macht das wirklich toll.
Und was war die Tage sonst noch bei uns los? Naja leider nicht so viel. Ich muß Ihnen ja nicht erzählen, daß es im Katzenhaus ein paar Umzüge gegeben hat. ist jetzt in das kleine Hundehaus gezogen, sie fühlt sich aber draußen noch nicht so wohl, deswegen habe ich sie noch nicht so oft zu Gesicht bekommen. Pepino und Kasimir sitzen auch im kleinen Hundehaus und ich muß schon sagen, daß das zwei richtig hübsche Kater sind. Natürlich sind da noch unsere zwei Damen Sunny und Minou, die scheinbar einfach nicht auf der Wunschliste der Besucher stehen. Ebensowenig wie scheinbar Betty. Gut, da sind ein paar starke Charaktere und ich weiß, ich sage das immer wieder ... kann das denn in der Tat der Grund dafür sein, daß sie immer noch bei uns leben?
Und auch den scheuen Max habe ich endlich kennen gelernt. Er wohnt mit Betty zusammen und sie scheint den schüchternen Mann garnicht so übel zu finden.
Auch im Katzenzimmer tut sich viel. Da wären Mia und Maya die sich wohl endlich entschieden haben, daß auch zwei Frauen im Katzenzimmer das Sagen haben können. Die beiden junge Katzen Luna und Justus haben damit auch gar kein Problem. Ebensowenig wie Negro oder die Neuzugänge Daisy und Donald, die ich Ihnen leider noch nicht per Bild vorstellen kann. Ich kann Ihnen zu den Beiden aber schon sagen, daß sie bereits als Katzenkinder bei uns gelebt haben und jetzt leider wieder zu uns ziehen mußten. Dann haben wir ein paar neue Fundkatzen - was ich irgendwie garnicht gern erzähle, denn es tut mir richtig leid, darüber nachzudenken, daß deren Menschen sich einfach nicht für sie interessieren und sie nicht suchen kommen.
Einer unserer letzten Fundkater ist Mentor. Er hat sich ganz gut eingelebt und findet unsere Menschen toll. Wie kann man denn einen so stattlichen Kater nicht vermissen?
Auch unsere wilden Fundkatzen begreifen langsam, daß das Leben mit Menschen nicht so schlimm ist. Unsere Hexe spielt seht gern und das ist ein guter Weg sich mit ihr anzufreunden und unsere Eule - er ist ein Kater - traut sich auch ganz langsam zu, sich von Händen anfassen zu lassen.
Das Problem kennen Chai und Jannik nicht! Da wissen unsere Menschen eher manchmal nicht, warum sie nur zwei Hände zur Verfügung haben.
Das trifft auf mich übrigens auch zu, ich werde gerne mit ganz vielen Händen gestreichelt und geknuddelt. Und ich mag bürsten, denn mein Fell soll ja schön aussehen. Seit bei mir die Allergie auf bestimmte Bestandteile von Futter festgestellt wurde, war auch klar, warum mir an manchen Stellen immer das Fell ausgegangen ist. Jetzt habe ich das richtige Futter und das ist total lecker und mein Fell sieht richtig gut aus. Manchmal frage ich mich, ob vielleicht mein Futter und meine Allergie ein Problem für die Menschen darstellen. Aber die Allergie ist für Sie nicht ansteckend - das weiß ich sicher! Und mein Futter ist auch nicht so teuer! Ich liebe mein Futter und freue mich auch riesig, daß es auch Leckerli für Hunde wie mich gibt - und die sind auch nicht so teuer! Dafür bin ich sonst ein kerngesunder Hund und das ist doch schon mal sehr viel wert, oder? Ich bin nicht gefährlich, krank, ansteckend und viel zu kostspielig - ich bin doch nur Ringo, der so gerne ein eigenes Zuhause hätte. Ich will doch nur spielen, spazieren gehen, kuscheln, küssen und glücklich sein. Wer will mit dabei Gesellschaft leisten?
Ich glaube, ich werde eine Anzeige in der Zeitung aufgeben:
Er liebt lange Spaziergänge und Unterhaltung, kann gut still auf dem Sofa sitzen, ist einfühlsam, liebt Fisch und legt Wert auf Körperpflege sucht Sie oder Ihn, um gemeinsam alt werden zu können.
Denken Sie, daß das Erfolg hätte?
Ihr
Ringo
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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