Schöne Grüße
Von Albert....

Albert | Foto: Albert
99Bilder

Guten Tag liebe Leserinnen und Leser des Tagebuchs,

heute melde ich, Sissi, mich mal wieder selbst im Tagebuch, auch wenn Pinsel aufregende Neuigkeiten hat, mit denen wir auch gleich anfangen wollen.
Wir Bewohner des Tierheims haben eine Postkarte bekommen. Ja, Sie lesen richtig, wir Bewohner haben eine Postkarte von Albert aus seinem Urlaub bekommen. So hat es mir unser kleiner Pinsel freudestrahlend gesagt und ich bin mir sicher, dass dieses tolle Bild auch noch die Runde im Tierheim machen wird.
Es ist so schön zu sehen, wenn es Ehemaligen gut geht und sie das Leben in vollen Zügen genießen können. Erinnern Sie sich doch bitte, wie sehr Albert an sich gezweifelt hat, wie oft unsere Menschen sich gefragt haben, was an einem Schützling mit schwarzem Fell denn falsch sein soll, dass er oder sie mehr Zeit braucht, ehe sich Menschen verlieben und dann schauen Sie jetzt in sein strahlendes Gesicht. Albert hat sein großes Glück gefunden und durfte nun endlich auch eine tolle Urlaubsreise antreten: Meer, Sand und die perfekten Temperaturen und dann noch so ein kleines Stöckchen - ein perfektes Urlaubsbild. Was will man mehr!
Noch dazu hat uns Albert auch an unserem Herbstfest besucht und er war nicht der einzige Ehemalige. Auch Aristo war mit seinen Menschen bei uns und ich muss schon sagen, wie beeindruckend seine Entwicklung ist.
Es ist immer schön, wenn unsere Menschen wissen, dass es unseren Ehemaligen gut geht. Nur all zu oft fühlt es sich an, als ob die Bewohner verschwinden, wenn sie hier das Tor zum Auszug passieren, daher ist es jedes mal wie eine kleine Sensation, wenn sie uns wieder besuchen und zeigen, dass sie glücklich sind.
Aber die Postkarte von Albert ist nicht die einzige aufregende Nachricht aus dem Hundehaus.
Ja, Sie vermuten richtig, es gibt auch endlich wieder Auszüge zu vermelden. Unser Hundehaus ist zur Zeit unfassbar voll. So eine Besetzung kennen wir Katzen im Katzenhaus leider nur zur gut, aber bei den Hunden ist dies wirklich ungewöhnlich.
Zum einen liegt das an den sehr vielen ausgewachsenen Hunden, die bei uns auf einmal eingezogen sind, aber zum anderen auch an 14 Welpen, die bei uns auf die Welt gekommen sind. Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten 14 Welpen, die tagein und tagaus um sie herum rennen. Ja, ich weiß, Pinsel hat es mir alles erklärt und ich kannte die Geschichte um unsere vielen bellenden Bewohner bereits vorher und natürlich weiß ich auch, dass die Welpen 2 Mamas haben und deswegen auch unterschiedliche Anfangsbuchstaben bei ihren Namen, aber er musste es mir nochmals ganz genau erklären. Also manchmal denke ich schon, dass ich von den anderen Autoren des Tagebuchs gänzlich unterschätzt werde, nur weil ich nicht so aktiv durch die Gegend renne und lautstark "Hallo" von mir gebe, wenn ich Besuch bekommen. Nichts desto trotz ich nehme es nicht persönlich, wenn Pinsel versucht mir etwas zu erklären, was ich schon vor ihm wusste. Ich freue mich über seine Begeisterung und die Anteilnahme am Tagebuch und immerhin ist er ja auch mein Insider im Hundehaus. 
Aber zurück zu den Welpen.
Emma und Loredana sind tolle Mütter, haben aber mehr als nur ein bisschen Arbeit mit ihrem Nachwuchs. Wenn ich beobachten kann, wie viel Energie die Kleinen haben und wie sie im Auslauf rennen und springen und spielen, dann bewundere ich die beiden Hunde-Mamas, dass sie so gelassen dabei erscheinen und sogar mitrennen und scheinbar auch Spaß dabei haben, wenn alle zusammen im Auslauf sind. Also natürlich sind Mama Emma und Mama Loredana mit ihren jeweiligen Welpen gemeinsam im Auslauf und nicht alle zusammen in einem Auslauf - verstehen sie mich da nicht falsch. Gerade bei den E-Welpen sieht man deutlich, dass sie 1 Monat älter sind, als die L-Welpen. Ich weiß, die Abkürzung klingt schon fast unverschämt, denn sie haben alle wunderschöne Namen: Elisa, Emily, Emil, Eddy, Elvis und Elliot zum einen und Lana, Lucia, Lola, Luca, Lennox und Luigi zum anderen. 
Aufmerksamen Lesern wird sofort auffallen, dass dies nur 12 Namen sind. Ja und damit kommen wir zu den Auszügen aus dem Hundehaus: Einstein und Ellen haben Mama Emma und ihren Geschwistern "Auf Wiedersehen" gesagt und sind zu ihren eigenen Familien gezogen. Das sind wirklich gute Nachrichten nicht nur für Emma, sondern auch für unsere Menschen, denn es scheint, dass nun vielleicht die Zeit des Wartens auf Auszüge vorbei ist.
Denn auch aus dem Katzenhaus kann ich ein paar Auszüge vermelden und ich muss sagen, dass mich 2 Auszüge ganz besonders freuen. Fangen wir mit der kleinen Sensation an: Dean und David sind gemeinsam von Ihrer Pflegestelle aus, ausgezogen. Jeder, der das Tagebuch verfolgt, kennt Dean und David. Diese beiden wunderhübschen schwarzen Kater, die so kein Zutrauen in die Menschheit finden konnten. Deswegen durften sie auf eine Pflegestelle umziehen und dort konnten sie sich langsam so weit öffnen, dass unsere Menschen eine Familie für sie finden konnten. Das stimmt einen doch sehr optimistisch, dass auch für Bewohner mit vielleicht nicht den optimalen Voraussetzungen das große Glück dennoch möglich ist.
Der zweite Auszug, der mich bewegt hat, muss wohl mit dem Wort "endlich" beginnen, denn endlich konnten Peanut und Luis Menschen von sich überzeugen. Ich habe mich schon so lange gefragt, woran es liegen kann, dass zwei hübsche und nette Kater so lange auf die richtige Familie warten müssen. Nun hat es endlich geklappt und die beiden Freunde konnten gemeinsam in ein neues Leben starten.
Das war aber nicht der letzte Auszug, denn auch von unseren Neuzugängen konnten bereits zwei ausziehen. Thea und Theresa haben mit ihrem frechen Wesen Menschen gefunden und können sich nun über ihre neue Familie freuen. Ich bin mir sicher, die beiden werden viele Abenteuer erleben.
Der Gedanke an die Auszüge bringt mich einmal mehr zu der Frage, warum Nica, Naomi und Alfred noch bei uns wohnen. Schauen Sie sich doch mal die Bilder von Nica und Naomi an. Die beiden sind tolle Katzenmädels, lieb und verschmust und noch dazu, wie man sehen kann, ein absolutes Traumpaar. Wenn Sie sehen könnten, wie eingespielt sie aufeinander sind, aber ich glaube, dass es auf den Bilder auch zu erkennen ist. Und auch Alfred sollte an sich schon lange Menschen für sich gewonnen haben. Er ist ein großer stattlicher Kater, der es liebt zu schmusen und mit Menschen zusammen zu sein. 
Natürlich habe ich mittlerweile verstanden, dass ein Wort wie "Katzenschnupfen" für Sie Menschen ein Problem darstellt. Glauben Sie mir, weder Nica, noch Naomi oder Alfred machen dies mit Absicht. Keiner der 3 freut sich, wenn die Nase läuft, keiner der 3 möchte deswegen sein Leben lang schief angesehen werden und keiner der 3 niest mit böser Absicht eine Fensterscheibe an.  Alfred hat mir anvertraut, dass er auch gerne alleine mit Menschen leben würde und natürlich auch gerne wieder draußen die freie Natur genießen würde. Ich glaube, dass Nica und Naomi sich vielleicht auch freuen, wenn sie gemeinsam durch die Wiesen streunen können und abends zu Hause dann wieder ein warmes Bett für sich haben. Es ist wirklich schade, dass bisher noch keine Menschen den richtigen Blick für Nica und Naomi oder Alfred hatten.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Man sieht ja an dem Auszug von Dean und David, dass vieles im Leben möglich ist.
Ich denke, dass dies auch für Amadeus, Granny, Feli und mich selbst zutrifft.
Mir wird immer unterstellt, dass ich Menschen nicht mag. Das ist nicht richtig. Als wir mal wieder Besuch von unserer Haus- und Hoffotografin bekommen haben, die manchmal schon wirklich anhänglich sein kann, aber sie meint es ja nur gut...also als wir wieder einmal Besuch von ihr hatten, habe ich es mir in der Tat ernsthaft überlegt, ob ich ihr die Freude mache und spiele. Doch genau in dem Moment, als ich mit wirklich dafür entscheiden wollte, lief einer meiner jungen Mitbewohner sehr nah an mir vorbei. Das kam zu unerwartet und so habe ich mir diese kleine Maus nur angesehen und bin dann elegant und gemächlich wie eh und je auf meinen Kratzbaum gesprungen und habe es mir dort bequem gemacht. Ich habe nichts gegen Menschen, die mich mögen. Nein, es gibt hier kein "Aber"...ich mag Menschen, die mich mögen wie ich bin, die sich freuen, wenn sie mir zweimal über den Kopf streicheln dürfen, die mir Geschichten erzählen und offensichtlich sehr gerne Fotos von mir machen.
Wer wird nicht gerne so gemocht, wie er ist.
Das heißt aber nicht, dass ich nicht weiß, dass ich vielleicht doch etwas an mir arbeiten muss. Nicht nur die Bewohner unseres Hundehauses lernen von unseren Menschen, auf was es im Zusammenleben mit Menschen ankommt. Auch mit uns Katzen und Kater wird darüber gesprochen, wie es denn richtig laufen sollte. Sie wissen wie wir das sehen. Der Hund ist der beste Freund des Menschen und die Katze kann das sein, wenn sie einen gute Tag hat. 
Nun ja, das ist vielleicht auch übertrieben, ich sollte meine Artgenossen nicht schlecht machen.

Sicher ist eines: wir werden hier auf Sie da draußen vorbereitet und wenn dann der richtige Mensch kommt, sind wir bereit unsere Koffer zu packen und das Abendteuer zu beginnen. Die einzige Frage, die zu beantworten bleibt: sind Sie es auch.

Damit entlasse ich Sie für diesen Beitrag und freue mich sehr, wenn Pinsel wieder seinen Weg zu mir findet, um mir weitere tolle Geschichten aus dem Hundehaus zu erzählen - vielleicht auch wieder .... Sie wissen schon was.
Vergessen  Sie uns nicht.
Ihre 
Sissi

Tierheim Höchstädt

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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