A p h o r i s m u s
"Viel Zeit brauchen wir nicht, um uns an der Schönheit der unscheinbaren Dinge zu freuen, aber ein offenes Auge, ein offenes Herz." - Eva von Tiele-Winckler (1866 - 1930)
Eva von Tiele-Winckler (* 31. Oktober 1866 auf Schloss Miechowitz, Oberschlesien; † 21. Juni 1930 ebenda) war eine Diakonisse und eine der ersten Frauen in einer Führungsposition bei der Diakonie. Sie war weithin bekannt unter dem Namen "Mutter Eva". - Quelle: Wikipedia
G e d i c h t
Nach der Erfüllung ... - Stephan von Millenkovich (1836 - 1915)
Das Schönste bleibt doch stets das Sehnen der Liebe erste Werdezeit, das bange Zagen, süße Wähnen, die stille Traumes-Seligkeit. Denn was du damals vorempfunden, die Brust vom Himmelsglanz erhellt, das bringt, wieviel du auch gefunden, dir später kein Besitz der Welt.
G e d i c h t
"Fallt, ihr Blätter, fallet ..." - Helene Most (1883 - 1913)
Fallt, ihr Blätter, fallet! Winter wird es wieder, traumverloren wallet sacht zur Erde nieder. Willst, mein Herz, du zagen ob des Winters Dräuen? Harre ohne Klagen, wirst dich dennoch freuen.
A p h o r i s m u s
Jede trübe Stimmung ist Illusion. - Novalis (1772 - 1801)
Oder: "Wenn wir gerechter wären, würden wir zugeben, dass jedes Leben mehr frohe als trübe Sekunden gehabt hat." - Carl Ludwig Schleich (1859 - 1922)
W i s s e n s w e r t e s
Der 'Amerikanische Amberbaum' (Liquidambar styraciflua) ist einhäusig ...
... d. h. er trägt sowohl männliche als auch weibliche Blüten, aus denen sich dann grüne stachelige Früchte entwickeln, die in den Herbstmonaten trocknen und braun werden, bis sie schließlich aufplatzen und die Samen freigeben. Früchte erscheinen aber erst an Bäumen, die bereits zwanzig Jahre und älter sind. ... übrigens: das durch Anritzen der Rinde gewonnene Harz wurde früher zur Herstellung von Kaugummi verwendet.
A p h o r i s m u s
"Sprich deine Geheimnisse in den Wind, aber mach ihm keinen Vorwurf, wenn er sie den Bäumen weitererzählt." - Khalil Gibran (1883 - 1931)
... übrigens: die Werke Gibrans sind nach Shakespeare und Lao-tse die am dritthäufigsten verkauften Bücher aller Zeiten.
G e d i c h t
O wie vergänglich ist ein Laub, des Frühlings Kind, des Herbstes Raub ... - Ludwig Uhland (1787 - 1862)
Zu meinen Füßen sinkt ein Blatt, der Sonne müd, des Regens satt; Als dieses Blatt war grün und neu, hatt ich noch Eltern, lieb und treu. O wie vergänglich ist ein Laub, des Frühlings Kind, des Herbstes Raub! Doch hat dies Laub, das niederbebt, mir so viel Liebes überlebt.
W i s s e n s w e r t e s
Die 'Protea' zeichnet sich durch ihre ledrig-grünen Laubblätter aus ...
Einer griechischen Legende nach wurde die Protea nach dem Meeresgott Proteus benannt, der die Gabe der Prophetie besaß, aber abgeneigt war, sein Wissen weiterzugeben. Um diejenigen abzuschrecken, die etwas in Erfahrung bringen wollten, änderte er nach Belieben seine Gestalt.
G e d i c h t
"O trübe diese Tage nicht ..." - Theodor Fontane (1819 - 1898)
O trübe diese Tage nicht, sie sind der letzte Sonnenschein; Wie lange und es lischt das Licht und unser Winter bricht herein. Dies ist die Zeit, wo jeder Tag viel Tage gilt in seinem Wert, weil man's nicht mehr erhoffen mag, dass so die Stunde wiederkehrt. Ein süßer Geiz, der Stunden zählt und jede prüft auf ihren Glanz - o sorge, dass uns keine fehlt und gönn uns jede Stunde ganz."
G e d i c h t
"Zufriedenheit ..." - Friedrich Wilhelm Grimme (1827 - 1887)
Immer streckst du deine Hand aus, neue Früchte zu erlangen. Immerhin! - Doch warum trübe, wenn sie nicht so lose hangen? Sei manierlich und bescheiden! Hohe Sprünge selten frommen und am Abend preise glücklich schon den Tag, der nichts genommen.
G e d i c h t
"Vergänglichkeit ..." - Johann Georg Jacobi (1740 - 1814)
Sagt, wo sind die Veilchen hin, die so freudig glänzten und der Blumen Königin ihren Weg bekränzten? Jüngling ach! Der Lenz entflieht, diese Veilchen sind verblüht! Sagt wo sind die Rosen hin, die wir singend pflückten, als sich Hirt und Schäferin Hut und Busen schmückten? Mädchen ach, der Sommer flieht, jene Rosen sind verblüht! Führe denn zum Bächlein mich, das die Veilchen tränkte, das mit leisem Murmeln sich in die Täler senkte. Luft und Sonne glühten sehr, jenes Bächlein ist nicht...
G e d i c h t
"Keines darf im Leben fehlen, soll das Leben Leben sein ..." - Karl August Förster (1784 - 1841)
Keines darf im Leben fehlen, soll das Leben Leben sein: – nicht mit seinem milden Flimmer der Erinn’rung Abendschimmer, nicht der Hoffnung Morgenschein!
G e d i c h t
"In Erinn'rung nur zu schweben ... " - Emanuel Geibel (1815 - 1884)
In Erinn'rung nur zu schweben, wie im Wind ein welkes Blatt, hüte dich! Nur das heißt Leben, wenn dein Heut ein Morgen hat.
G e d i c h t
"Des Tages laute Stimmen schweigen ... " - Ferdinand von Saar (1833 - 1906)
... und dunkeln will es allgemach; Ein letztes Schimmern in den Zweigen, dann zieht auch dies der Sonne nach. Noch leuchten ihre Purpurgluten um jene Höhen, kahl und fern, doch in des Äthers klaren Fluten erzittert schon ein blasser Stern. Ihr müden Seelen rings im Kreise, so ist euch wieder Ruh' gebracht; Aufatmen hör' ich euch noch leise - dann küsst euch still und mild die Nacht.
G e d i c h t
"Das Glück wohnt nur in dir ..." - Autor unbekannt
O, frag' mich nicht, was ist denn Glück? Sieh' vorwärts nicht, noch sieh' zurück! O, such' es nicht in weiter Ferne, auf diesem oder jenem Sterne; O, such's nicht dort und such's nicht hier! Das Glück wohnt nur in dir.
A p h o r i s m u s
"Es gibt ein Licht, das niemand angezündet hat und niemand löschen kann." - Julie Eyth (1816 - 1904)
... übrigens: das 'Brandkraut' hat seinen Namen von seinen safthaltigen Blättern, aus denen die Menschen seit der Antike Dochte für Öllampen herstellten.
A p h o r i s m u s
"Das Fliegen macht den Vogel, nicht die Federn." - Johann Jakob Mohr (1824 - 1886)
... und höher als alle Vögel fliegen Wunsch und Hoffnung, sagt ein Sprichwort aus Java.
V e r b l ü h t
Stillleben mit 'Kugeldistel' (Echinops) ...
Der Gattungsname Echinops leitet sich aus dem altgriechischen Wort echînos, zu deutsch "Igel" ab.
A p h o r i s m u s
"Bedenkzeit ist die Zeit, die man verstreichen lässt, bevor man bei seiner Meinung bleibt." - Autor unbekannt
Das 'Schildblatt' (Darmera peltata), auch 'Schirmblatt' oder 'Amerikanischer Riesenrhabarber' genannt, verabschiedet sich beizeiten mit einem letzten Farbspektakel ...
G e d i c h t
"Vergangen sei vergangen ..." - Clemens Brentano (1778 - 1842)
Vergangen sei vergangen und Zukunft ewig fern; In Gegenwart gefangen verweilt die Liebe gern.
A p h o r i s m u s
"Es gibt im Seelenleben des Menschen Dinge, die so zart sind, dass sie zerstört werden, wenn man sie mit Worten berührt." - August Pauly (1850 - 1914)
Der deutsche Dichter Karl Stelter (1823 - 1912) schreibt: Die Worte sollen nicht Dornen sein, das bange Herz zu verwunden - Es wird ja doch so selten ein Strauß von Rosen dem Leben gebunden.
G e d i c h t
"Vergänglichkeit, du müdes Wort ... " - Max Dauthendey (1867 - 1918)
"Vergänglichkeit, du müdes Wort, du lösest ab die Tage, du duldest weder Zeit noch Ort, machst Wirklichkeit zur Sage, den Liebesrausch zur Klage."
A p h o r i s m u s
Des Lebens Freuden sind vergänglich ... - Wilhelm Busch (1832 - 1908)
"Des Lebens Freuden sind vergänglich. Das Hühnerauge bleibt empfänglich, wie dies sich äußert, ist bekannt, krumm wird das Bein und krumm die Hand. Die Augenlider schließen sich, das linke ganz absonderlich. Dagegen öffnet sich der Mund, als wollt er flöten, spitz und rund. Zwar hilft so eine Angstgebärde nicht viel zur Linderung der Beschwerde. Doch ist sie nötig jederzeit zu des Beschauers Heiterkeit."
H e r b s t g e d i c h t
O trübe diese Tage nicht ...
Dies ist die Zeit, wo jeder Tag viel Tage gilt in seinem Wert, weil man's nicht mehr erhoffen mag, dass so die Stunde wiederkehrt. Die Flut des Lebens ist dahin, es ebbt in seinem Stolz und Reiz, und sieh, es schleicht in unsern Sinn ein banger, nie gekannter Geiz; Ein süßer Geiz, der Stunden zählt und jede prüft auf ihren Glanz, o sorge, dass uns keine fehlt und gönn' uns jede Stunde ganz. - Theodor Fontane (1819 - 1898)
- 1
- 2