G e d i c h t
"Am Brunnen vor dem Tore ..." - Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum; ich träumt' in seinem Schatten so manchen süßen Traum. Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort und zog in Freud' und Leide zu ihm mich immer fort. . . . Die kalten Winde bliesen mir grad ins Angesicht, der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht. Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort und immer hör' ich's rauschen, du fändest Ruhe dort ... du fändest Ruhe dort ...