Gedicht

Beiträge zum Thema Gedicht

Natur
Der 'Moos-Steinbrech' (Saxifraga x arendsii) ist immergrün und winterhart und gilt als Klassiker unter den Steingartenpflanzen.
3 Bilder

G e d i c h t
"Winterlied ..." - Karl von Gerok (1815 - 1890)

In dieser strengen Winterzeit wie traurig liegt das Land, wie schläft die Welt so tief verschneit, als wie im Sterbgewand! Und doch - so öde Wald und Feld, so trübe Flur und Au: Da droben glänzt das Himmelszelt in unverblichnem Blau.

  • Nordrhein-Westfalen
  • Bochum
  • 05.01.25
  • 34
  • 8
Natur
Die pergamentartigen Schoten des 'Gewöhnlichen Blasenstrauchs' (Colutea arborescens) fallen bei Reife entweder zu Boden, wo die Fruchtwand verfault und die Samen freigibt oder sie bleiben über den Winter hängen, öffnen sich und geben durch den Wind die Samen frei.
Übrigens: "Colutea" bedeutet übersetzt "Linsenbaum" und "arborescens" = "baumähnlich".

G e d i c h t
"Trübe Ahnung ... " - Anna Ritter (1865 - 1921)

Der Himmel ist so blass geworden, die weißen Wolken künden Schnee, das Bächlein singt ein Lied vom Sterben und schleicht sich müde durch den Klee. Am Zaune flattern welke Ranken, wie lange noch, dann ist's so still, dass sich in diesem großen Schweigen kaum noch die Sehnsucht regen will.

  • Nordrhein-Westfalen
  • Bochum
  • 04.01.25
  • 35
  • 10
Kultur
Kakifrucht und Waffelröllchen

G e d i c h t
"Die Tüte ... " - Wilhelm Busch (1832 - 1908)

Wenn die Tante Adelheide als Logierbesuch erschien, fühlte Fritzchen große Freude, denn dann gab es was für ihn. Immer hat die liebe Gute tief im Reisekorb versteckt, eine angenehme Tüte, deren Inhalt köstlich schmeckt. Täglich wird dem braven Knaben draus ein hübsches Stück beschert, bis wir schließlich nichts mehr haben und die Tante weiterfährt. Mit der Post fuhr sie von hinnen, Fritzchens Trauer ist nur schwach. Einer Tüte, wo nichts drinnen, weint man keine Träne nach.

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  • Bochum
  • 20.11.24
  • 41
  • 11
Natur

G e d i c h t
"Vergänglichkeit ..." - Johann Georg Jacobi (1740 - 1814)

Sagt, wo sind die Veilchen hin, die so freudig glänzten und der Blumen Königin ihren Weg bekränzten? Jüngling ach! Der Lenz entflieht, diese Veilchen sind verblüht! Sagt wo sind die Rosen hin, die wir singend pflückten, als sich Hirt und Schäferin Hut und Busen schmückten? Mädchen ach, der Sommer flieht, jene Rosen sind verblüht! Führe denn zum Bächlein mich, das die Veilchen tränkte, das mit leisem Murmeln sich in die Täler senkte. Luft und Sonne glühten sehr, jenes Bächlein ist nicht...

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  • 17.11.24
  • 36
  • 10
Natur
Der Ginkgo biloba 'Troll' mit seiner attraktiven Herbstfärbung ...

G e d i c h t
"Herbstschau ..." - Anna Dix (1874 - 1947)

Nun hält mein Auge herbstlich stille Schau, der Baum vor meinem Fenster steht entlaubt, in meine Kammer blickt des Himmels Blau. Zur Sommerzeit ist mir sein Glanz verhüllt, der dunkle Rahmen von der reichen Pracht der dichten Blätter, goldig grün, gefüllt. Ihr still Verbleichen sah ich jüngst mit Schmerz, sie sind verweht. Sei mir gesegnet, Herbst! Der Himmel schaut aufs neu' in Aug' und Herz!

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  • 29.10.24
  • 40
  • 11
Kultur

G e d i c h t
"Des Tages laute Stimmen schweigen ... " - Ferdinand von Saar (1833 - 1906)

... und dunkeln will es allgemach; Ein letztes Schimmern in den Zweigen, dann zieht auch dies der Sonne nach. Noch leuchten ihre Purpurgluten um jene Höhen, kahl und fern, doch in des Äthers klaren Fluten erzittert schon ein blasser Stern. Ihr müden Seelen rings im Kreise, so ist euch wieder Ruh' gebracht; Aufatmen hör' ich euch noch leise - dann küsst euch still und mild die Nacht.

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  • 27.10.24
  • 33
  • 6
Natur
'Cosmea / Schmuckkörbchen' (Cosmos bipinnatus) und 'Kornblumenaster' (Stokesia laevis)

G e d i c h t
"Herbstgefühl ..." - Emanuel Geibel (1815 - 1884)

O wär' es bloß der Wange Pracht, die mit den Jahren flieht! Doch das ist's, was mich traurig macht, dass auch das Herz verblüht; Dass, wie der Jugend Ruf verhallt und wie der Blick sich trübt, die Brust, die einst so heiß gewallt, vergisst, wie sie geliebt. Ob von der Lippe dann auch kühn sich Witz und Scherz ergießt, 's ist nur ein heuchlerisches Grün, das über Gräbern sprießt. Die Nacht kommt, mit der Nacht der Schmerz, der eitle Flimmer bricht; Nach Tränen sehnt sich unser Herz und findet...

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  • 05.10.24
  • 32
  • 9
Poesie
Stillleben mit Früchten der 'Kamelie' (Camellia japonica), auch "Rose des Winters" genannt ...
2 Bilder

G e d i c h t
"Denk' an deine Jugendsonne, wenn dich's in der Seele friert ..." - Balder vom Berge (19./20. Jhdt.)

Denk' an deine Jugendsonne, wenn dich's in der Seele friert; träum von Jugendglück und Wonne, wenn es Herbst im Herzen wird. Strömt der Sonne Strahlenquelle auch nur einen Augenblick: – bleibt ihr Glanz in Herz und Seele doch noch lange Zeit zurück! Träumst du auch nur für Sekunden von dem Glück, das längst dahin: – ist dir gleich der Traum entschwunden, lang' glüht dir sein Bild im Sinn. Schmückst mit Blumen neu die Liebe, suchst des Freundes treue Brust gleich, als ob sie ewig bliebe, quillt...

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  • 21.09.24
  • 40
  • 11
Kultur
In den blasig aufgetriebenen Fruchtkapseln der 'Jungfer im Grünen' oder 'Braut in Haaren' (Nigella damascena) stecken die Samen, die man auch als "Türkischen Schwarzkümmel" bezeichnet.
... übrigens: die Samen enthalten zwar u. a. den Giftstoff Damascenin, der aber in geringen Mengen als ungefährlich bis mindergiftig eingestuft wird.

G e d i c h t
"Braut in Haaren ... " - Johannes Trojan (1837 - 1915)

Ob sie auch schön von Angesicht, eine vornehme Blume ist sie nicht. Aus der Reichen Gärten ist die verbannt und aus den Städten hinaus aufs Land, die Blume Braut in Haaren. Im Bauerngarten auf dem Beet wo brennende Lieb’ und Raute steht, da ist sie immer noch gern geseh'n, da seh’ ich als Wandrer oft sie steh'n, die Blume Braut in Haaren. Dann tret’ ich hin an den Gartenzaun, um ihr in das Angesicht zu schau'n. Wir beide steh'n uns auf du und du, sie sieht mich an und ich nick ihr zu: Guten...

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  • 18.09.24
  • 34
  • 10
Kultur
Herbstliches Stillleben

G e d i c h t
"Im Herbste ..." - Theodor Storm (1817 - 1888)

Du legst die Hand an meine Stirne und schaust mir prüfend ins Gesicht; Aus deinen milden Frauenaugen bricht gar zu melancholisch Licht. Erlosch auch hier ein Duft, ein Schimmer, ein Rätsel, das dich einst bewegt, dass du in meine Hand gefangen die freie Mädchenhand gelegt? O schaudre nicht! Ob auch unmerklich der schönste Sonnenschein verrann es ist der Sommer nur, der scheidet; Was geht denn uns der Sommer an!

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  • Bochum
  • 31.08.24
  • 46
  • 8
Kultur
"Engel sehen sich alle ähnlich." - Zitat: Heinrich Heine

G e d i c h t
"Mir träumte einst von wildem Liebesglühen ..." - Heinrich Heine (1797 - 1856)

Mir träumte einst von wildem Liebesglühn, von hübschen Locken, Myrten und Resede, von süßen Lippen und von bittrer Rede, von düstrer Lieder düstern Melodien. Verblichen und verweht sind längst die Träume, verweht ist gar mein liebstes Traumgebild'! Geblieben ist mir nur, was glutenwild ich einst gegossen hab in weiche Reime. Du bliebst, verwaistes Lied! Verweh jetzt auch und such das Traumbild, das mir längst entschwunden und grüß es mir, wenn du es aufgefunden - dem luft'gen Schatten send ich...

  • Nordrhein-Westfalen
  • Bochum
  • 08.08.24
  • 28
  • 7
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