Erzählung

Beiträge zum Thema Erzählung

Freizeit
Ein zufälliger Gussabfall aus einer indonesischen Gießerei von Tempelgongs
2 Bilder

Ein indonesisches Märchen
Im Tempel der tausend Spiegel

Ein Hund wurde von Seinen Herrschaften verwöhnt, ein anderer von den Seinen immer wieder geschlagen. Als die Besitzer von beiden gestorben waren, wurden beide auf die Straße gejagt und mussten sich in der Gruppe fremder Hunde, die überall herum lungerten und gleich immer nach dem kleinsten Bissen schnappten, zurecht finden. Während der Hund, der immer verwöhnt worden war, sich gar sehr nach seinen alten Besitzern zurücksehnte und sich in der beißenden Meute gar nicht zurecht fand, genoss der...

  • Bayern
  • Diedorf
  • 17.02.23
  • 1
Poesie
Die Tigersprungschlucht bei Lijiang am Jangtse
19 Bilder

Ein Märchen aus China:
Dem Tod kann man nicht davon laufen!

Mit viel Sorgfalt jätete der Alte Mann die Beete im Sommerpalast des großen Jadekaisers in Lijiang. Alles was die gleichmäßige rote Farbe des Lateritbodens unterbrochen hätte, fiel , Unkraut oder nicht, seinen flinken Händen zum Opfer. Gemahlener gelber Lehm aus Quinghai ganz weit im Osten, wo der große Fluss Jangtse sich durch weite Lehmterassen schlängelt, sollte dort auf den sauber gerechten Beeten eben genau diesen Fluss und seine Windungen in der wirklichen Landschaft wiedergeben. Weißer...

  • Bayern
  • Diedorf
  • 17.02.23
  • 2
  • 2
Kultur
Spinnenplakette der Ashanti in Ghana, Gelbguss aus dem Haus der Kulturen in Diedorf
3 Bilder

Die Geschichte von der 1001 afrikanischen Nacht

Ein Griot ------ Ganz weit oben unter dem Dachvorsprung des Hirsestrohs, das die einfachen Lehmhütten in Burkina Faso bedeckte, saß eine Spinne in Ihrem kunstvoll gewebten Netz. Es war keine gewöhnliche Spinne, denn immer wenn sich ein Insekt in ihrem Netz gefangen hatte, sprach Sie beruhigend auf das Tierchen ein, das sich ja mit aller Kraft und mit panischer Angst vor dem unausweichlichen Tod wieder aus den Fesseln befreien wollte. Sie erzählte ihm in aller Ruhe kluge und lehrsame...

  • Bayern
  • Diedorf
  • 24.10.22
  • 2
Poesie
Christrosen im Schnee
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Behalte deine Gabel – das Beste kommt noch

Neulich erzählte mir jemand eine Geschichte von einer Frau, die an einer unheilbaren Krankheit litt. Sie begann daher alles in ihrem Leben in Ordnung zu bringen und zu organisieren. Auch rief sie den Pastor ihrer Gemeinde an und bat ihn, zu ihr zu kommen, um die Zeremonie der Beerdigung abzusprechen. Am Ende des Gesprächs sagte sie: Herr Pastor, einen Wunsch habe ich noch: „Ich möchte, dass ich eine Gabel in meiner rechten Hand halte, wenn ich im Sarg aufgebahrt werde. Denn bei vielen Feiern an...

  • Bayern
  • Augsburg
  • 03.04.22
Poesie
Dieses Bild ist von 1969
6 Bilder

Erste Nacht in Deutschland (Annekdoten)

An einem Sommer Tag im August des Jahres 1969 kamen wir in München an und fuhren mit dem Zug nach Donauwörth. Mein Vater hatte uns eine Wohnung auf der Insel Ried gemietet. Diese Wohnung befand sich gegenüber einer Bäckerei das es heute noch gibt und am Eingang zur Gasse befand sich ein  Tante-Emma-Laden in der Hindenburgstraße. Von meinem Schlafzimmer aus konnte man auf die kleine Wörnitz und Donauwörther Museum blicken.  Jedenfalls kann ich mich auch noch erinnern dass mein Vater an seinen...

  • Bayern
  • Donauwörth
  • 03.10.19
  • 5
  • 19
Poesie
Zart und vergänglich!

Alles vergeht...

WORTLOS, eine Geschichte um die Liebe.  Er hatte sich bereits verabschiedet. Doch dann drehte er sich noch einmal um und sah ihr fragend ins Gesicht. Sie hatte insgeheim gehofft, dass er noch einmal ein freundliches Wort an sie richten würde. Doch er sah ihr nur wortlos ins Gesicht. Schweigend standen sie da. Weit entfernt ein Martinshorn. Unten, vor dem Haus, lärmten Kinder. „Sag doch etwas! Wollen wir wirklich so wortlos auseinander gehen?“ Sie hörte sich selbst diesen Satz sprechen. Doch das...

  • Bayern
  • Schongau
  • 21.04.17
  • 5
  • 19
Kultur
Rudi auf dem Holländer

wie der Rudi sich an die Weihnachtszeit seiner Kindheit erinnerte.

Der Holländer Mein Vater erzählte gern aus seiner Kindheit. So auch diese, wie er der Rudi sich an die Weihnachtszeit seiner Kindheit erinnerte. Am Heiligen Abend musste Rudi, Jüngster von 3 Kinder, schon zeitig ins Bett. Die Eltern und älteren Geschwister mussten noch im eigenen Geschäft arbeiten. Rudi war aber viel zu aufgeregt um auch schlafen zu können, und die Zeit wollte und wollte nicht vergehen. Er wälzte sich hin und her, und lauschte, ob er nicht das von der Mutter angekündigte...

  • Bayern
  • Friedberg
  • 22.12.13
  • 7
  • 14
Poesie
Kirschen in Nachbars Garten, entdeckt in Seebruck/Chiemgau

Mit einer lustigen Geschichte schicke ich euch in ein wohlverdientes Wochenende

ein Missgeschick im Kirschbaum von Bärbel Sheikh Es saß ganz fröhlich der Herr Spatz mit seiner Frau , ein hübscher Fratz in einem großen Kirschenbaum die Früchte prall , es war ein Traum Die roten Früchte Sie genüsslich naschen der Bauer möchte’ Sie gerne haschen. Mit dem Gewehr , oh was ein Graus , schießt Er auf Sie die Kugel raus. Der Bauer , der ist schon sehr alt und braucht nun eine Brille bald , denn plötzlich hörte man einen Schrei , oh je , oh je , oh wei , oh wei Auf dem Baum da saß...

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  • Aschau im Chiemgau
  • 06.07.12
  • 5
Poesie

die wollen das so...

Zwei Rabauken, die immer nur in der Kneipe herum hingen, kaum arbeiteten, es aber trotzdem verstanden, das Leben auf ihre Art zu genießen, verunglückten auf dem Nachhauseweg von einer Kneipentour. Beide waren sofort tot. Aufgrund ihres Lebenswandels, ihren kleinen Gaunereien und Lügereien, mit denen sie sich durchs Leben lavierten, fuhren ihre Seelen auf der Stelle hinab zur so genannten Hölle. Dort wurden sie schon erwartet und sofort freundlich empfangen. Der Chef kam, einer mit rotem...

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  • München
  • 21.01.12
Poesie

Die Drahtgiraffe

Durch das geöffnete Fenster sahen sie dem abfahrenden Möbelwagen nach, bis er an der Kreuzung aus ihrem Blickfeld geriet. Dann machten sie das Fenster wieder zu. In der Wohnung war noch nichts, aber auch gar nichts auf seinem Platz. Inge und Werner waren soeben eingezogen, jung verheiratet. Sie tanzten zwischen Möbeln, zusammengerollten Teppichen und Umzugskartons lachend durch die Zimmer. „Nein, der Schrank muß auf die andere Seite.“ „Blödsinn, der steht da genau richtig, weil er da besser zur...

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  • München
  • 08.01.12
Blaulicht

Nebel

„Nichts, aber rein gar nichts sieht man hier oben bei dem Nebel.“ „Sie haben Recht, man sieht überhaupt nichts“, erwidert der andere, „aber man kann wenigstens hören, wie es kracht.“ Beide setzten sich an den Rand, ließen die Beine von der Wolke baumeln und lauschten. „Stimmt. Gerade wieder! Haben Sie’s gehört? Denke mal, es kam aus mehr aus Osten.“ „Hier oben scheint es in der Tat kein Fleckchen Himmel mehr zu geben, an dem man die Autobahn nicht hört.“ „Ja, in der Tat, überall kann man sie...

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  • 07.01.12
Ratgeber

Der Türenknaller

Nichts irritierte den alten Wiedemeier so, als die Stille, die ihn neuerdings umgab. Als er noch in der Innenstadt wohnte, hatte er jahrelang dem Bremsen und Anfahren der Straßenbahn vor dem Haus, dem Anlassen der Motoren, dem Quietschen der Reifen, sowie dem ständigen Zuschlagen von Autotüren gelauscht. Von all dem aber vermisste er in der neuen Umgebung am meisten das Türenschlagen. Bis tief in die Nacht hinein war früher das Schlagen der Autotüren vor der Kneipe manchmal zu hören gewesen....

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  • 07.01.12
Poesie

Märchen (III)

Die Zauberfee Schon vor Jahrzehnten, ein paar Jahre nach der Hochzeit, hat sich ihr Mann wieder von ihr scheiden lassen und auch die Kinder und Enkelkinder waren bereits seit Jahren aus dem Haus. Und so verbrachte Oma Lützeneder schon viele ihrer alten Tage alleine in ihrem kleinen Häuschen am Waldrand, jahraus, jahrein. Einzig ihr alter Kater war ihr in den ganzen Jahren treuer Kamerad, Freund und Begleiter. Als sie wieder einmal traurig an ihrem Küchentisch saß und einsam an einer Tasse Tee...

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  • 12.12.11
  • 1
  • 1
Poesie

Märchen (I)

Der Wolf und die sieben Geißlein Frau Böse wollte drei Kinder und bekam sie auch prompt. Danach lieferte die Vorsehung zwei ungewollte Zwillingspaare frei Haus. Mit den sieben Bälgern gab’s mehr Stress als seinerzeit mit den sieben Plagen Ägyptens. Täglich drehte Frau Böse durch, schrie im gesamten Haus herum und warf Porzellan an die Wand. Als sie ihren Mann, den sie für einen Nichtsnutz, Tagträumer und natürlich auch für den Verursacher ihres Ungemachs hielt, aus dem Haus geworfen hatte,...

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  • 12.12.11
  • 1
Poesie

Die Illussion

"Sehr geehrter Herr Neumeier, bitte verzeihen Sie die erneute Unannehmlichkeit, die ich Ihnen mit meinem heutigen Brief zweifellos bereite. Entschuldigen Sie bitte, dass ich dennoch erneut einige Bemerkungen äußere. Seit langer Zeit bringen einige Tageszeitungen in ihren Wochenendausgaben die lockenden Inserate für Ihre Partnervermittlung, in denen Sie jeweils die bravourösen Erfolge Ihres Instituts hervorheben. Die strahlenden, sonnendurchfluteten, in ihren Aussagen sehnsuchtauslösenden Bilder...

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  • 28.09.11
  • 1
Poesie

Die Einladung

„Meine Lieben! Wir haben uns so sehr über Euere Nachricht gefreut, dass ihr uns bald wieder einmal besuchen wollt. Wie lange mag das nun schon her sein, dass Ihr alle zusammen bei uns gewesen seid. Zwei Jahre oder sogar drei? Euer Junge wird bestimmt auch gewachsen sein. Ihr wisst ja, im Prinzip steht Euch unsere gesamte Dachwohnung jederzeit zur Verfügung. Die Nachricht über Euer Kommen hat uns gerade in einer Zeit erreicht, in der wir einer gewissen Anteilnahme ganz besonders bedürfen. Unsere...

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  • 28.09.11
Lokalpolitik

Die tätowierte Fußsohle (eine makabere Polit-Geschichte)

„Guten Tag Herr Kirnberger, wie geht es Ihnen heute?“ „Ich bin nicht Kirnberger. Das versuche ich euch Weißkitteln nun schon seit einer Woche einzubläuen...!“ „Ach, Herr Kirnberger...“ „Hören Sie: Ich bin Hartmut Schirmer, Kellner, Postbote, Maler und Antiquitätenhändler. Ich habe alle zwei bis drei Jahre meinen Beruf gewechselt und zum Schluss war ich Kunstbogen- und Pistolenschütze im Zirkus, der beste südlich und nördlich der Alpen, merken Sie sich das gefälligst!“ „Nach meinen Unterlagen...

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  • 12.09.11
Poesie

Das wahre Glück... (Sowas gibt's öfter als man denkt!)

„Schön, dass Sie anrufen, meine Liebe. Sie fragen, wie es mir geht? Hören Sie, große Veränderungen, alles ist jetzt anders als vorher. Die Liebe, endlich die große Liebe, das wahre Glück zu zweit, was kann es schon Schöneres geben? So etwas begegnet einem eben nur einmal im Leben. Ich kann es kaum ausdrücken, kaum in Worte fassen – ich bin einfach rundherum glücklich. Nun ja, ein paar Sorgen hat man ja immer, aber was sind schon Rosen ohne Dornen? Ich kann’s nicht leugnen, es gibt schon einige...

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  • 05.09.11
Poesie

Die Rückkehr - eine kleine Geschichte

Die Rückkehr Sorgfältig wusch und rasierte er sich, rieb die Backen mit Rasierwasser ein und betrachtete sich aufmerksam im Spiegel. Sein Gesichtsausdruck war ernst, ja beinahe etwas streng. Der dunkle Anzug, den der schon seit Monaten nicht mehr getragen hatte, passte ihm noch, das weiße Hemd, die Krawatte, alles war so, wie es sich gehörte. Sie soll ruhig sehen, dass er nicht der letzte Depp ist. Dann blickte er sich im Zimmer um. Der Blumenstrauß auf dem Tisch beunruhigte ihn. Er sah viel zu...

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  • 05.09.11
  • 1
Poesie
Zeichnung: W. Kreiner

Sonderbarer Besuch in den Abendstunden

eine philosophische Erzählung Es war einer jener tristen, grauen Herbsttage. Den gesamten Tag über herrschte schon dieser fürchterliche Sturm. Überall riss er die letzten Blätter von Büschen und Bäumen, fegte sie über Straßen, Plätze und Häuser hinweg, um sie dann irgendwo in Hauseingängen, Dachrinnen oder Straßengräben zur letzten Ruhe zu betten. Ich hatte mich in mein Arbeitszimmer zurückgezogen und lag auf dem Sofa, um etwas Ruhe und Besinnung von einem arbeitsreichen Tag finden zu können....

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  • 05.09.11
  • 2
Poesie

Das schlimmste sind wahrscheinlich die Arbeitsplätze...!

Duuu, Papa... ...Warum kippen wir eigentlich so viel Gift in die Flüsse? - Wirtschaftswachstum, Produktion, Arbeitsplätze! Weshalb werden Getränke eigentlich in Dosen gefüllt? - Exportindustrie, Rohstoffe, Arbeitsplätze! Weshalb stirbt eigentlich der Wald im saueren Regen? - Fabriken, Aufschwung, Arbeitsplätze! Weshalb bohren wir in Naturschutzgebieten nach Öl? - Energieversorgung, Autoindustrie, Arbeitsplätze! Wodurch entsteht eigentlich das Ozonloch? - Fortschritt, Konjunktur, Arbeitsplätze!...

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  • 15.08.11
  • 2
Poesie

Wer fährt...?

„Also, heute machen wir’s mal umgekehrt“, sagt sie zu ihm. „Hin fahre ich und du fährst dann zurück.“ „Weshalb denn, was soll das?“ fragt er erstaunt. „Weil ich mich heute einfach amüsieren und mal ein Gläschen mehr trinken möchte, als sonst immer. Und du mein Lieber, du bleibst heute alkoholfrei und bringst uns beide wieder gut heim.“ Er ist sprachlos. „Na gut, wenn du meinst, hier hast du die Schlüssel, dann fahr halt du.“ Auf der Fahrt zur Feier fällt kein einziges Wort zwischen den beiden....

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  • 15.08.11
Natur

Mobile Immobilie...

Natürlich - es gab es genug Zweifler und Warner in unserem Bekannten- und Freundeskreis, als wir uns für dieses Grundstück interessierten, aber ich sagte zu meiner Frau, dass es eben nur Neider sind, die uns dieses spottbillige Grundstück einfach nicht gönnten. Auch eine befreundete Architektin meinte, wir sollten uns lieber noch woanders umsehen, was in mir die vage Vermutung aufkommen ließ, sie habe möglicherweise selbst Interesse an diesem Filetstück. Beste Südhanglage, hoch über der Stadt,...

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  • 15.08.11
Freizeit

Es gibt halt Dinge, die kann man nicht erklären... (eine Geschichte aus Bayern)

Es gibt Dinge im Leben... Es gibt Dinge im Leben, die kann man einfach nicht erklären...! Zunächst einmal hatte ich mich wahnsinnig darüber gefreut, als mich die Heike nach über einem halben Jahr wieder einmal angerufen hatte. Die Heike, das ist so eine Alternative. Eine von denen, die seit den Ziebzigern manchmal als so genannte Körnd’lfresser in Birkenstocksandalen bezeichnet wurden. Aber sie ist trotzdem nett, die Heike - zumindest ist sie zu mir immer nett gewesen. Bis zu dem Tag, an dem...

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  • 15.08.11
Poesie

Schwein, Idiot, Dummkopf - was halt so gebraucht wird...

Was halt so gebraucht wird... Fellner hatte bereits eine lange Zeit der Arbeitslosigkeit hinter sich, in der alle Versuche, eine Stellung in seinem erlernten Beruf als Personalsachbearbeiter zu finden, fehlschlugen. Da erfuhr er, von der Möglichkeit, sich durch eine sogenannte Ich-AG selbständig zu machen. Angeblich bekam man da vom Amt sogar Geld für die Gründung. Nächtelang grübelte er und grübelte, bis er eine Idee hatte: Weshalb nicht einmal die Seiten wechseln? Weshalb immer nur zu denen...

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  • München
  • 15.08.11
Poesie

mein zweites Ich...

Das zweite Ich Um ganz sicher zu gehen, dass ich nicht träumte, zwickte ich mich ins Ohrläppchen. Und in der Tat, es tat weh. Es war also kein Zweifel mehr vorhanden. Der Mann, der mir beim Frühschoppen gegenüber saß, war kein anderer als ich selbst. Ich nahm mein Glas zur Hand und prostete ihm freundlich zu. Ich hatte mich sofort erkannt. Zunächst nur an meinem graugrünen Sakko, dann aber, als ich mir länger zuschaute auch an den vertrauten Gesten, der Mimik und den zerzausten Haaren. Ich...

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  • München
  • 11.08.11
Lokalpolitik

Austausch der Gesinnung (eine fiktive Geschichte)

Austausch der Gesinnung „Entschuldigen Sie bitte, Gesinnungsstelle – bin ich hier richtig?“ „Buchstabe A-K oder L-Z? – A-K ist hier, L-Z müssen Sie auf Zimmer 228!“, meinte der Sachbearbeiter, ohne von seinen Gesinnungsakten aufzusehen. „Nein, nein, A-K, dann bin ich schon richtig hier. Ich bin gekommen und würde gerne meine Gesinnung austauschen.“ „Gleich austauschen oder zunächst nur mal bisschen auffrischen?“, meinte der Sachbearbeiter. „Wie war sie denn bisher, Ihre Gesinnung? Konservativ...

  • Bayern
  • München
  • 11.08.11
Poesie
Alina

Alina - eine Kurzgeschichte

Wolfgang Kreiner © 2001 Alina An Melanies Fünfundvierzigstem wogte die Fröhlichkeit mit über einhundert Gästen durch alle Räume des erkerfenstrigen Jugendstilhauses im Westend. Nachdem man in zwei gedrängten Salons Hummer und Lachsforelle diniert hatte, folgten die Anwesenden ihren gruppen- und grüppchendynamischen Gesetzen. Die Politisierer wollten nicht länger bei den Autofans sitzen bleiben. Die Fernsehserienfetischisten nicht länger bei den Sportfans. Die junge Flapser- und...

  • Bayern
  • München
  • 10.08.11
  • 1
  • 2
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