Ein Kooperationsprojekt der märchenhaften Art
Ein ganz besonderes Herbstkonzert erwartete das Publikum der Stadtkapelle Neusäß am Sonntag, den 19.11.2017 in der Stadthalle Neusäß. Nicht wie gewohnt, wurden beide Teile des Konzertes von der Stammkapelle gestaltet. Im Ersten Teil erwartete die Zuhörer ein Kooperationsprojekt der besonderen Art. Ein zusammengesetztes Ensemble aus Musikern der Stadtkapelle, des Kammerorchesters, Schüler der Musikschule Neusäß sowie Mitarbeiter des Stereotons hatte in monatelanger Vorbereitungsarbeit das musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ von Sergei Prokofjew einstudiert. Als musikalischer Leiter übernahm hier der Dirigent des Kammerorchesters, Herr Wolfgang Weber, das Zepter. Natürlich waren auch die Musikkids der Sing- und Musikschule wieder vertreten. Wie bereits beim letzten Konzert stimmten Sie, quasi als „Vorband“, das Publikum im Foyer mit Stücken wie z.B. Cinderella auf das märchenhafte Konzert ein.
Der erste Teil des Konzertes Stand ganz im Zeichen des Märchens „Peter und der Wolf“. Die Geschichte erzählt von Peter (Streicher), der sein Gartentor offen lässt, als er zum Spaziergang aufbricht. Daraufhin büxt die Ente (Oboe) aus, um in dem nahgelegenen Teich ein Bad zu nehmen. Dort gerät Sie in Streit mit dem Vogel (Querflöte). Vor lauter Zankerei bemerken Sie nicht, dass sich die Katze (Klarinette) anschleicht, um die beiden zu vernaschen. Der Vogel flüchtet sich, gewarnt durch Peter, auf einen Baum und der Junge wird vom verärgerten Großvater (Fagott) in den Garten zurück geholt. Der nahende Wolf (Hörner) frisst die Ente, welche vor Aufregung aus dem Teich gestiegen war. Peter klettert auf den Baum zum Vogel und bittet diesen, den Wolf so zu verwirren, dass er eine Seilschlinge um seinen Schwanz legen kann. In diesem Moment kommen die Jäger (Schlagwerk) und wollen den Wolf erschießen. Das kann Peter verhindern und Sie bringen den Wolf mit einem Triumphmarsch (alle zusammen) in den Zoo. Dort angekommen, konnte man immer noch die Ente im Bauch des Wolfes quaken hören, dieser hatte das Watscheltier in der Eile bei lebendigem Leib verschluckt. Die kurzweilig erzählte Geschichte (Erzähler) fand vor allem auch bei den Kindern im Publikum sehr großen Anklang und alle Mitwirkenden wurden mit tosendem Applaus für Ihre intensive Probenarbeit belohnt. Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht das letzte Kooperationsprojekt aller „Bewohner“ des „Haus der Musik“ in Neusäß bleibt wünschte sich auch 1. Bürgermeister Richard Greiner in seiner Ansprache.
Im zweiten Teil nahm dann die Stadtkapelle Neusäß, unterstützt vom Jugendblasorchester der Sing- u. Musikschule, unter bewährter Leitung von Peter Weber auf der Bühne Platz. In gewohnt lockerer und informativer Weise führte Katrin Böck durchs Programm. Gleich zu Beginn wurden die Zuhörer in die Märchenwelt der Gebrüder Grimm entführt. Mit einem Potpourri aus der bekannten Humperdinck-Oper „Hänsel und Gretel“, arrangiert von Heinz Herrmannsdörfer, gelang den Musikerinnen und Musikern ein märchenhafter Start in den zweiten Konzertteil, bei dem bestimmt so mancher Zuhörer bei bekannten Melodien mitsummte. Fulminant ging es mit drei Teilen aus E.T.A. Hoffmanns „Nussknacker Suite“, vertont von Pjotr Illjitsch Tschaikowsky weiter. Der schnelle „Marsch“ forderte alle Register gleichermaßen technisch heraus. Beim „Tanz der Rohrflöten“ stand das Querflötenregister im Vordergrund und zeigte sein Können. Als krönender Abschluss entführte der „Russische Tanz Trepak“ die Zuhörer auf das Fest im Schloss Zuckerberg, welches die Zuckerfee zu Ehren Ihrer Gäste veranstaltet hatte. Märchenhaft ging es mit „Gullivers Reisen“ ins Land der Riesen und Zwerge. In vier kurzweiligen Sätzen vertonte Bert Appermont den bekannten Märchenklassiker von Jonathan Swift. Beginnend in Liliput, weiter über das Land der Riesen und die schwimmenden Inseln, endete die Reise im fetzig intonierten Wilden Westen.
Die West Side Story, Leonard Bernsteins moderne Fassung von Romeo und Julia, fand im September 1957 Ihre Uraufführung im New Yorker Winter Garden Theatre. Mit dem Arrangement von W.J. Duthoit versetzte die Stadtkapelle Ihre Zuhörer ins New York der 50er Jahre und erzählte musikalisch die tragische Liebesgeschichte von Tony (Amerikaner) und Maria (Puertoricanerin) und den verfeindeten Straßengangs „Jets“ und „Sharks“. Leider findet die Liebesgeschichte kein Happy End, was nichts daran änderte, dass die bekannten Melodien bei Jung und Alt großen Anklang fanden.
Bei der „Sobulanka-Polka“, die auch unter dem Namen „Rübezahl-Polka“ bekannt ist, übernahm der 2. Dirigent der Stadtkapelle, Markus Donderer, die musikalische Leitung. Unter seiner Taktführung ließen die Musikerinnen und Musiker das Publikum hören, dass Sie sich nicht nur im Genre der konzertanten Blasmusik wohl fühlen.
Der „Kaiserin-Sissi-Marsch“ aus der Feder von Timo Dellweg bildete den krönenden Abschluss dieses märchenhaften Konzertes. Der langanhaltende Beifall bestätigte mal wieder, dass auch Polka und Marsch beim Neusäßer Publikum großen Anklang finden. Natürlich wurden die Musikerinnen und Musiker nicht ohne eine Zugabe von der Bühne entlassen. Mit der „Hymne an die Freundschaft“ sowie dem inzwischen traditionellen Neusäßer Stadtmarsch „Hinter dem Schellenbaum“ aus der Feder von Ansgar Weißerth, verabschiedete sich die Stadtkapelle von Ihren Zuhörern.
Bürgerreporter:in:Monika Donderer aus Neusäß |
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