Nüßlein will Riesenlastern eine Chance geben
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein unterstützt die Erprobung von Riesenlastern auf deutschen Straßen. Der Wirtschaftspolitiker wendet sich damit gegen die Position der SPD, die die Langlaster auf deutschen Straßen verhindern will (die AZ berichtete am 22.9.2011). Die bis zu 44 Tonnen schweren und bis zu 25,25 Meter langen Großfahrzeuge seien es nicht nur aus Kosten- und Umweltgründen wert, im Rahmen des vom Bundesverkehrsministerium geplanten Feldversuchs im Straßenverkehr getestet zu werden: „Mit Blick auf den Fahrzeughersteller Kögel Trailer in Burtenbach, einem wichtigen Arbeitgeber hier bei uns, sind die von Kögel produzierten Euro Trailer auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für unsere Region.“, gibt Nüßlein zu bedenken. Kögel stelle mit dem Euro Trailer ein innovatives Fahrzeug her, das mit insgesamt 17,80 Metern fast 8 Meter kürzer sei als der sogenannte Euro Combi anderer Hersteller von Riesenlastern. Mindestens diese Variante müsse man im Straßenverkehr zulassen, fordert Nüßlein.
Wie Georg Nüßlein erklärt, ersetzten zwei der neuartigen Fahrzeuge drei herkömmliche Laster. Insgesamt habe der Lang-Lkw ein Drittel mehr Platz. Dadurch sänken der Verbrauch und der Schadstoffausstoß. Nach Berechnungen des Bundesamtes für Straßenwesen seien es zwischen 15 und 25 Prozent Dieselsprit und CO2-Emissionen pro Ladeeinheit weniger als im normalen Lkw, erläutert Nüßlein. Mit diesen Vorteilen sollen die XXL-Laster dazu beitragen, das für Deutschland erwartete Transportwachstum von 70 Prozent bis zum Jahr 2025 besser bewältigen zu können.
Angesichts dieser Zahlen ärgert sich Nüßlein über den vorzeitigen Ausstieg eines Großteils der Bundesländer. Die seien vom „blinden Alarmismus“ aus SPD-Kreisen davon abgeschreckt worden, sich an dem bundesweiten Verkehrstest der neuen Lkw’s auf ausgewählten Fernstraßen zu beteiligen. Die SPD hatte jüngst damit gedroht, Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen den Fünfjahres-Feldversuch zu erheben. „Damit beweist die SPD wieder einmal, dass sie eine Partei des Stillstands ist. Nicht einmal testen wollen die Genossen die neuen Fahrzeuge. Da schieben sie angebliche „Sicherheitsrisiken“ vor, die sie nicht einmal konkret benennen können. Typisch SPD: Statt Innovation und Fortschritt zu unterstützen, legen sie lieber gleich den Rückwärtsgang ein. So jedenfalls drosseln wir die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz.“ Der Abgeordnete beschäftigt sich bereits seit zwei Jahren mit dem Thema. Er will Bundesverkehrsminister Ramsauer bei seinen Anstrengungen, die Feldversuche zu ermöglichen, unterstützen.
Bürgerreporter:in:Stefan Baisch aus Günzburg |
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