Deutschen Meisterschaft im Wasserski
WSV ist erfolgreich bei der DM
Wassersport: Acht Deutsche Meistertitel für Friedberg
Sensationelles Ergebnis für den Wassersportverein Friedberg bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend, Senioren und offenen Klasse in Beckum/ NRW.
Mit acht Deutschen Meistertiteln und insgesamt 25 Podestplätzen stellte der WSV Friedberg am Wochenende seine Rolle als Eliteschmiede im Wasserskisport an der Seilbahn unter Beweis.
Die Wasserskiseilbahn in Beckum hat eine Besonderheit – sie läuft im Uhrzeigersinn und damit anders herum als die üblichen Wettkampfstrecken im klassischen Wasserski. Für die Läufer stellt der damit verbundene Wechsel in den Anfahrten im Slalom und Springen eine besondere Herausforderung dar. Alle Läufer des WS Friedberg reisten daher schon einige Tage vor den Meisterschaften an, um mit Bundestrainerin Julia Meier-Gromyko und Landestrainer Andreas Hillenbrand die Umstellung zu trainieren.
Ganz hervorragend funktionierte dies für Lara Müller, die in der U15 startete. Sicher durchfahrene Läufe im Trickski im Vorlauf und Finale brachten ihr die Bronzemedaille in dieser Disziplin und auch in der Kombinationswertung ein. Im Slalom durfte sie sogar mit einer bravourösen Leistung von drei Bojen an der 14—Meter-Leine den Sieg und damit ihren ersten Deutschen Meistertitel bejubeln.
Szonja Mayer konnte die veränderte Laufrichtung der Seilbahn hervorragend im Springen umsetzen und sicherte sich mit 21,40 Metern die Bronzemedaille im Springen der U15 Girls.
Nervenstark zeigte sich Luis Bauer. Nachdem er in der ersten Slalomrunde im Finale fast gepatzt hätte, steigerte er sich von Runde zu Runde und ließ mit zwei Bojen an der 13-Meter langen Leine die weiteren Läufer seiner Altersklasse hinter sich. Damit nahm er den Sieg und Gold bei den U15 Boys mit nach Friedberg. Auch im Trick zeigte er mit 3420 Punkten, dass er zu Deutschlands Top-Nachwuchsathleten zählt. Trotz sehr starker Konkurrenz aus Kiefersfelden sicherte er sich Bronze in dieser Disziplin.
Dass das sportliche Talent bei der Familie Bauer in den Genen liegt, bestätigte im Anschluss seine Schwester Leni. Nach der ersten Einschätzung der Juri sah es zwar nach dem Finallauf im Trick danach aus, dass ihre Konkurrentin aus Kiefersfelden Lara Finkh den Titel holt. Nach einem sog. Video Review, bei welchem die Juroren insbesondere auf die saubere Ausführung der Figuren achten, stand jedoch fest, dass der Titel der U19 Girls für ein sauber gefahrenes Programm an Leni geht.
Unglücklich startet Phoenix Baumgardt in den Wettkampf. Sie stürzte im Vorlauf im Trick bei ihrer ersten Figur, einem „Flip“, bei welchem die Läufer einen Salto auf dem Wasser ausführen. Die Enttäuschung, dass sie damit im Finale im Trick der U19 Girls nicht mehr am Start war, kompensierte Phoenix mit 2,5 Bojen an der 13-Meter-Leine und dem damit verbundenen Sieg im Slalom der U19 vor ihren Teamkolleginnen Leni Bauer und Paula Götz.
Auch Paula Götz erlebte ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Einer Verletzung beim Aufwärmen vor den Vorläufen am Samstag folgten frühe Stürze im Slalom und Trick; in beiden Disziplinen konnte sie sich dennoch im Finale die Bronzemedaille sichern. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 32,30 Metern im Springen fand Paula dann wieder zur Topform zurück und sicherte mit dem weitesten Sprung der weiblichen Konkurrenz auch wichtige Punkte für die Mannschaftswertung. Auch in der Kombinationswertung gelang es ihr, sich mit stilistisch sauberen Sprüngen über 30 Meter von der Konkurrenz absetzen und den begehrten Kombinationstitel der U19 weiblich nach Friedberg zu bringen.
Bei Nils Quigley absolvierte ebenfalls einen erfolgreichen Wettkampf. Zwar konnte er im Slalom sein Vorlaufergebniss nicht ganz bestätigen, mit 1,5 Bojen an der 18m Leine reichte es aber für den dritten Platz. Nach einem glücklichen Einzug in das Trickfinale konnte er sein Können unter Beweis stellen und sicherte sich mit 2900 Punkten, wie auch im Springen mit guten 36,7m Bronze und schloss als Vizemeister in der Kombinationswertung der U19 den Wettkampf ab.
Sein Trainingspartner Robbie Werner brachte es im Trickski zu 10 Punkten mehr und damit zum Vizemeister. Besonders bei den Flips stellte er sein Können mit enormer Geschwindigkeit unter Beweis und führte seinen Lauf fehlerfrei durch. Der Slalom verlief nicht wie gehofft und so war im Finale leider in der ersten Runde an der dritten Boje Schluss.
Bei den Senioren II gingen Jürgen Usinger und Andreas Hillenbrand an den Start. Nach dem Vorlaufsieg im Slalom konnte Andreas leider verletzungsbedingt nur noch am Trick-Finale teilnehmen und holte sich hier den 2. Platz. Jürgen ergriff seine Chance und errang nach dem 4. Platz im Trickski den Titel des Vizemeisters im Slalom. Durch die guten Vorlaufergebnisse reichte es in der Kombinationswertung für Andreas dennoch für den Deutschen Titel in der Kombinationswertung.
Dominiert wurden die Deutschen Meisterschaften jedoch vom Friedberger Topläufer Niklas Heinicke. Der amtierende Europameister sicherte sich nach einem nervenaufreibenden Finale Gold im Trickski vor der Konkurrenz aus dem eigenen Nationalteam. Dass er auch im Springen zur internationalen Elite zählt, bestätigte Heinicke mit einer ungeschlagenen Leistung von 58,70 Metern. Mit diesen Leistungen und drei Bojen an der 13-Meter-Leine im Vorlauf gewann er auch die Kombinationswertung der offenen Klasse.
In der Team-Wertung konnte der WSV leider den Vorjahrestitel als Deutscher Mannschaftsmeister nicht verteidigen; trotz verletzungsbedingtem Fehlen von Laura Hillenbrand schafften es Niklas, Nils, Leni und Paula mit ihren Leistungen dennoch auf einen hervorragenden dritten Platz.
Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf – für acht in die Nationalmannschaft berufene bzw. über die Weltrangliste qualifizierte Starter vom Wassersportverein Friedberg geht es Mitte Oktober zu den Jugend-, Senioren- und offenen Europameisterschaften in Tel Aviv/ Israel. Daumen drücken!
Bürgerreporter:in:Alexander Graw |
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