… da Himml brennt!
Und entzündete die Herzen beim Tiroler Adventsingen 2024.

Flyer Tiroler Adventsingen 2024 … da Himml brennt! | Foto: © Bild: www.tiroler-volksmusikverein.at CC
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  • Flyer Tiroler Adventsingen 2024 … da Himml brennt!
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Die stade Zeit des Advent ist zweifelsohne eine ganz besondere im Jahreslauf und findet einen ihrer Höhepunkte schon seit über 5 Jahrzehnten in Innsbruck, wenn traditionelle Weisen und Lieder – vorgetragen von Volksmusikanten und Sängern aus Nord-, Ost- und Südtirol – in Verbindung mit einem szenischen Spiel, Jahr um Jahr zu einem einzigartigen, unvergesslichen Erlebnis werden, so auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen.

“...da Himml brennt!“: die gelungene Neufassung von Peter Kostner, der auch die musikalische Gestaltung des wiederentdeckten Tiroler Hirtenspiels von Sepp Landmann, dem Mitbegründer des Tiroler Volksmusikvereins, inne hatte, ließ mit Beate Palfrader, Obfrau des Theater Verbandes Tirol und Tochter von Sepp Landmann, in der Hauptrolle, gemeinsam mit Hirtenkindern aus Tirol die Suche nach dem Kind aus nachdenklichem Focus erleben. Die einzelnen musikalischen Auftritte wurden so – als quasi goldener Faden – in kunstvoller Weise miteinander verbunden.

Peter Margreiter, Obmann des Tiroler Volksmusikvereins, freute sich als Gesamtverantwortlicher über – Regie und Ausstattung: Norbert Mladek – zwei ausverkaufte Aufführungen am 15. Dezember um 14.00 und 17.00 im Saal Tirol, Congress Innsbruck, zwischen denen um 16.00 im Kristall Foyer gemeinsames Weihnachtsliedersingen weiterer geschätzter Programmpunkt war.

Neben den Ehrengästen Landeshauptmann Anton Mattle, Bischof Herman Glettler, Landeshautmann-Stellvertreter Josef Geisler, Bürgermeister Johannes Anzengruber, Barbara Plattner und Katharina Schnitzer-Zach (Innsbruck Tourismus), Michael Perger (Zentrumsverein Innsbruck), Irene Girkinger und Markus Lutz (Tiroler Landestheater), Eva-Maria Senns (Festwoche der Alten Musik) galt sein besonderer Gruß den Mitwirkenden, dem Vokalensemble NovoCanto unter Leitung von Wolfgang Kostner, Durnholzer Viergesang aus Südtirol, Schlitterer Sänger aus dem Zillertal, Bläserquartett der gramÅrtmusig, Holzbläserensemble der LMS Lienz, 4kleemusig aus der Wilschönau, sowie beim Szenischen Spiel: Beate Palfrader, Christine Gruber-Unterlechner und Tiroler Hirtenkinder der Kolpingbühne Wattens, wie Dorfbühnen Weer und Kolsassberg.

Bläser gramÅrtmusig mit Komme von himmlischen Höhen und dann das Vokalensemble NovoCanto begleitend, mit Ach mein Seel eröffneten vor wechselnden spektakulären Monumentalbildern, ehe sich in der ersten Szene des Hirtenspieles noch viel Ablehnung der Jugendlichen gegen die Idee ihrer Lehrerin, gegen das Altmodische von Weihnacht und Dialekten zeigte.

4kleemusig mit Adventboarischem, Schlitterer Sänger mit Gfrei di Du liaber Christ und Holzbläser der Musikschule Lienz mit immer positiv brachten schnell Adventliches zurück und in der 2. Spielszene leistete Beate Palfrader weitere Überzeugungsarbeit. Erkennbare Unwissenheit, wie Abfälligkeiten gegen Dialekte der anderen Landsteile liessen erahnen, wie in Bälde wohl die Frage auftaucht weshalb Christen das so kommerzialisierte Weihnachten für sich beanspruchen und wie leicht sich Menschen aus unverhältnismäßigen Gründen entzweien lassen: die Welt so wurde, wie sie sich gerade von weniger erfreulicher Seite zeigt.

Durnholzer Viergesang mit Himmel gieß herab den Tau und 4kleemusig mit Eröffnet die Pforten gaben den vorweihnachtlichen Empfindungen wieder Raum und Szene 3 ließ die ersten Unterschiede zwischen gezeigter Haltung und tatsächlich verändertem, sich öffnenden Empfinden der Kinder erkennen, die sich untereinander motivierten und einer der anfänglich Widerspenstigsten erstaunt erfuhr, dass die eigene Mutter in der Originalfassung mitspielte: noch unter Autor Sepp Landmann, ihrem seinerzeitigen Lehrer.

Vokalensemble NovoCanto: Übers Gebirg, Bläser der gramÅrtmusig: Maria an der Wiege, Durnholzer Viergesang: Der Engel des Herrn und Holzbläser der Musikschule Lienz: Antragsmenuett, brachten in allerhöchster Qualität weitere Weisen zu Gehör, berührten die Besucher, ebenso wie sich dies in der 4. Szene über zunehmende Begeisterung der Kinder zeigte.

4kleemusig: Vergiss mi net, Schlitterer Sänger: Nachtn spat und Holzbläser der Musikschule Lienz: Wolfurter Weise wussten es, dem Zauber, der über dem Saal lag, weitere anheimelnde Facetten zu verleihen, wie in Szene 5 des Hirtenspiels die weitere Spielfreude Raum griff, das anfängliche Zögern und Zaudern sein Ende gefunden hatte.

Vokalensemble NovoCanto und Holzbläser der Musikschule Lienz: Vom Himmel hoch. Bläser der gramÅrtmusig: Oberndorfer Weihnachtslied und Durnholzer Viergesang: Die hochheilige Nacht steuerten hörbar auf den Höhepunkt zu, wie Beate Palfrader in der 6. Szene die Worte an sich aussprach: dass der Gesang der Engel: Friede den Menschen auf Erden, die SEINER Gnade sind, in Zeiten wie den jetzigen von Jahr zu Jahr wichtiger werden!

An dieser Stelle eingeflochten ein schwäbisches Adventgedicht von Diakon Xaver Käser aus Dillingen an der Donau, welches noch einen ganz anderen Blick auf diese Zeit der Umkehr eröffnet: Warten – Advent isch a lateinischs Wort und hoißt im Lexikon dann dort, dass Ebber kommt, und zwar scho bald, mir sotten auf ihn warta halt.
Wenn d´Leit ma frogt, die ma so kennt, auf wen mir warten im Advent, noch sagt a Jeder: Woiß i scho, in Betlehem im Kripple do, do kommt der Heiland bald auf d´Welt, auf den die Welt ihr Hoffnung stellt.
Siehgsch Hirta schpringa, Engela singa, überall hearsch Gloria klinga.
Ja schea und guat, sag i dann do, des isch doch jedes Johr a so.
Und komisch kommt mer des scho vor: des war doch vor zwoitausend Johr.
So lang scho her, schtoht in de Karta: Auf Betlehem bräuchtsch nemme warta.
Mir denken halt jeds Johr meah dra und zoigen sein Geburtstag a, bloß auf ihn warta, auf ihn sell, des brauch mer nemme, sag i, gell.
Doch halt! Do fällt mir ebbes ei, wenn i so guck ins Kripple nei.
Er isch ja koi kloins Kindle blieba, den hots ja in die Welt naustrieba, hot Jünger gsammelt, Kranke gheilt,
hot Sünder umdreht, Brot austoilt, de Leit so viel von Gott vrzählt, dass hell isch woara in der Welt.
Ja, Manche hand des et vertraga, hand ihn drfür ans Kreiz nagschlaga.
Gott war mit ihm, hot er verschtanda, isch von de Toate auferschtanda und in da Himmel wieder zruck.
So schtohts, wenn i in d´Bibel guck.
“Von dort wird er kommen am Ende der Zeit“, ja des schtoht no aus, so bet mer no heit.
Aha, jetzt simmer scho näher dra, drum fang mer des Gedicht von voarna a:
Advent isch a lateinischs Wort und hoißt im Lexikon dann dort, dass Ebber kommt, und zwar scho bald, mir sotten auf ihn warta halt.
Wenn mi wer frogt, der wo mi kennt, auf wen mir warten im Advent, noch sagt i ihm: I woiß, wo´s schtoht:
wenn d´Welt jetzt dann am End zuagoht, kommt Jesus wieder, um zum Gucka, um manches o zurecht zum Rucka, will wissa dann, ob unser Leba so war wie er´s als Beischpiel geba.
Sagt: I war hungrig, war verarmt und hab oin gsuacht der si erbarmt, war lang o auf der Flucht vorm Krieg, hab gschaut ob i a Hoimat kriag, war krank, hab gwartet auf an Bsuach, zum Träna trockna auf a Tuach, i war Dei Nächschter, hosch mi gseha und mir a weng a Hilf dann geah?
So weard er froga bei deam Gricht, do fällt dann Manchem na sei Gsicht, weil er vor lauter Guatsla essa
des selber Guatsei hot vrgessa.
Drum sagt die Kirch ui: Liebe Leit, Advent isch o a Umkehrzeit.
Guck of dei Leaba, gucks mol a, ob ma do was verbessra ka, dass, wenn er kommt dann zum Gericht, er zu Dir o am Ende schpricht: Ja so warsch recht, so sottsch o sei, komm mit mir in da Himmel rei. Und wenn ui o in Himmel wend, dann rot i ui: nutzts da Advent!

Vokalensemble NovoCanto mit Harfenbegleitung: Heiligste Nacht, Holzbläser der Musikschule Lienz: Advent Landler, Schlitterer Sänger: Geh Hiasl suach außer Dein Steckn, 4kleemusig: Da Lechiza und Durnholzer Viergesang: Auf, auf ihr Hirten leiteten über zur 7. und letzten Szene in der die Kinder allesamt von der zu spürenden Besonderheit ergriffen waren und mit Harfenbegleitung Es hat sich halt eröffnet sangen, dem die Schlitterer Sänger: Auf, auf es isch scho Tag und die Bläser der gramÅrtmusig Freu Dich, schön’s Kindlein, folgen ließen. Durnholzer Viergesang stimmte den Mettenjodler an, zu dem sich der gesamte Saal erhob und einstimmte, ehe Standing Ovations hochverdienter Lohn für herausragendste Darbietungen waren.

Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele der Besucher Etwas von dem Anrührenden der 2 Stunden Tiroler Adventssingen in den Alltag mitnehmen und bewahren können und einem sichtbaren Zeichen unserer so verrückten Welt entgegenwirken, in der wir Nichts nötiger hätten, als Besinnung. Stattdessen berauben wir uns selbst der staden Zeit, der kommerzielle Lichterglanz überstrahlt Vieles, fast Alles und kaum, dass das Licht neu geboren wurde, die Weihnachtszeit also tatsächlich angebrochen ist, wird diese schon dem nächsten Kommerz: dem der Faschingstage geopfert. Leider hat dem ja auch die Amtskirche mit ihrer immer unsäglicheren Zeitgeistanpassung Rechnung getragen und das Ende der Weihnachtszeit von Maria Lichtmess auf Hl. Drei König vorverlegt: den Gläubigen einmal mehr Orientierung genommen.

Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
über MVFP Medienverband der freien Presse www.mvfp.de
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© Bild: www.tiroler-volksmusikverein.at CC – Flyer Tiroler Adventsingen 2024 … da Himml brennt!
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Im bis auf den letzten Platz besetzten Saal Tirol des …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – … Congress Innsbruck wartet Publikum erwartungsvoll auf den Beginn
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© Bild: www.cmp-medien.de CC – Monumentale Bühnenbilder im szenischen Wechsel
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Proben zum Hirtenspiel
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Durnholzer Viergesang aus Südtirol, Vokalensemble NovoCanto unter Leitung Wolfgang Kostner, Bläser gramÅrtmusig, Schlitterer Sänger aus dem Zillertal, Holzbläserensemble der LMS Lienz
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Durnholzer Viergesang aus Südtirol, Vokalensemble NovoCanto unter Leitung Wolfgang Kostner, Bläser gramÅrtmusig, Schlitterer Sänger aus dem Zillertal, Holzbläserensemble der LMS Lienz
© Bild: www.cmp-medien.de CC – 2 Hirtenkinder vor Bühnenbild Innsbruck
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Durnholzer Viergesang aus Südtirol, 4kleemusig aus der Wilschönau,
Hirtenkinder beim Höhepunkt ihres Spieles, Vokalensemble NovoCanto, Schlitterer Sänger aus dem Zillertal
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Schlitterer Sänger aus dem Zillertal Auf, auf es isch scho Tag
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Mettenjodler von Mitwirkenden …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – … und Publikum
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Die Hirtenkinder mit Christine Gruber-Unterlechner als Mutter und Beate Palfrader als Lehrerin
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Mitwirkende beim Schluss-Applaus und Ausblick auf 2025
© Bild: www.cmp-medien.de CC – liebevoll bis ins Detail: die Bühnen-Dekoration

Bläserquartett der gramÅrtmusig, Buch Sepp Landmann, Durnholzer Viergesang aus Südtirol, Christine Gruber-Unterlechner, da Himml brennt, Holzbläserensemble der Landesmusikschule Lienz, Congress Innsbruck, 4kleemusig aus der Wilschönau, Musikalische Gestaltung Peter Kostner, Obmann Peter Margreiter, Regie Ausstattung Norbert Mladek, Vokalensemble NovoCanto, Leitung Wolfgang Kostner, Beate Palfrader, Schlitterer Sänger Zillertal, Tiroler Adventssingen 204, Tiroler Hirtenkinder Kolpingbühne Wattens, Dorfbühnen Weer und Kolsassberg

Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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