Seniorenkaffee mit Vortrag
Frauen erobern den Himmel - Pionierinnen der Luftfahrt

Symbolbild: cocoparisienne/pixabay
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Wenn man einen Raum betritt mit liebevoll gedeckten Tischen, sich bei Kaffee und leckerem Kuchen nett unterhalten kann, dann befindet man sich vermutlich auf einem gut besuchten Seniorennachmittag, wie er in den Räumlichkeiten der evang. Kirche in Erdhausen stattfand. 

In der Begrüßungsandacht stellte Pfarrer Matthias Ullrich, einleitend zum Thema, fest, dass schon die Bibel von Frauen berichtet, die außergewöhnliche Persönlichkeiten waren.

Frauen erobern den Himmel - Pionierinnen der Luftfahrt

Zu diesem Vortrag hatte man Gabriele Clement aus Amöneburg, Kursleiterin der dortigen VHS, eingeladen. Sie ist begeistert und fasziniert von diesen Frauen, die etwas Ungewöhnliches wagten, was bis dato den Männern vorbehalten war. Sie alle haben ihre  Biografien, die bis heute nicht so häufig in unseren Geschichtsbüchern zu finden sind, und doch haben sie  entscheidend an der Geschichte der Fliegerei mitgeschrieben. Sie hatten zu kämpfen mit ihrer Leidenschaft und wurden in ihren Erfolgen oft ausgebremst und zur Seite geschoben. Es sei denn, ihr Wissen und Können wurde für politische Ziele genutzt. Es kursierten die seltsamsten Einwände und die Befürchtung, dass der Körper der Frau für Flughöhen nicht geschaffen sei.

Frau Clement hatte ihren Vortrag in sechs Schwerpunkte gegliedert: 

1.Ballonfahrerinnen und Fallschirmspringerinnen
2. Frauen in "Fliegenden Kisten"
3. Rekordsucht und Langsrteckenfieber
4. Marga von Etzdorf - die Vergessene
5. Elli Beinhorn - Die Berühmte
6. Fliegen als Berufung und Passion

Zu den Frauen in "Fliegenden Kisten" gehörte zum Beispiel "Melli Beese" (1868-1925). Sie machte 1911 als erste Deutsche den Pilotenschein und stellte im selben Jahr einen Dauer-/Höhenflugrekord auf. Ein Jahr später gründete sie eine Flugschule und konstruierte ein eigenes Flugzeug, die "Melli-Beese-Taube.
Manche dieser Frauen, die Frau Clement für ihren Vortrag ausgesucht hatte, wurden umjubelte Heldinnen und waren gefragt wegen ihres technischen Know-hows. Manche blieben eher unscheinbar oder ihr Leben verlief tragisch und endete sogar mit Selbstmord. Die Referentin betonte immer wieder, dass es diesen Pionierinnen  nicht um Emanzipation ging. Nicht darum, es der Männerwelt zu zeigen. Sie hatten durchaus ihre typisch weiblichen Seiten, was sich in der persönlichen Gestaltung und Ausstattung ihrer Flugzeuge zeigte. Sie waren einfach begeistert, ja sogar besessen von der Fliegerei, von der Freiheit und der Weite, die sie dort in der Luft empfanden.

Die Ausbildung zum Piloten oder zur Pilotin war und ist teuer und nicht sehr familienfreundlich, was die Frauenquote in diesem Beruf  bis heute niedrig hält. Gabriele Clement, die selbst zwar keine Pilotin ist, wie sie betont,  hat es sich aber zu einer Herzensangelegenheit gemacht,  diesen Pionierinnen aus der Geschichte der Fliegerei und ihren Leistungen ein Ansehen und ein Andenken zu geben, das sonst hinter dem ihrer männlichen Kollegen zurückbleibt.

Mein Resümee: sehr informativ, sehr kurzweilig und eine überaus sympathische Referentin :)

Wer Gabriele Clement buchen möchte, kann das über die VHS Amöneburg tun.

Bürgerreporter:in:

Nelia G

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