Herbst ....... Zeit zum Nachdenken ….
Ich fühle mich pysisch und pychisch gesehen eigentlich noch nicht so alt. Doch als echter Pensionär und Opa ist es leider so. Jahrgangsmäßig. Ich bin sogenannte Nachkriegsware. Meine Erinnerung: Damals, in meiner Kindheit, es ist schon einige Zeit her, gab es so viele Einkaufsmöglichkeiten wie heute nicht. Wir kauften Mehl und Zucker noch in Tüten. Denn maschinell abgepackte Ware gab es bei Tante Emma noch nicht. Anfänglich gab es weder Kugelschreiber, Kreditkarten und Handy`s zum täglichen Gebrauch. Griffel und Tafel waren für mich und andere Schulanfänger (1952) der Start ins Leben. Meiner Erinnerung nach hatte Ottonormalverbraucher weder Wäschetrockner, Geschirrspüler, noch heimische Klimaanlagen oder die Möglichkiet der sogenannten “Last-Minute-Flüge". Diese Dinge kamen erst später auf den Markt. Selbst der unbemannte Flug zu fernen Sternen war noch Utopie. Der erste Flug zum Mond war erst gegen Ende der 60er Jahre passiert. Gespannt und übernächtig sahen wir (meine junge Frau und ich) die ersten Bilder von dem Jahrhundertereignis. Natürlich gab es für Jedermann auch noch keine Pc`s oder künstliche Herzen. Die Begriffe: „Soft- und Hardware“ waren noch nicht geboren und in aller Munde. Der Name Maus wurde natürlich tierisch und nicht kommunikationstechnisch betrachtet. Das war zu der Zeit noch ferne Zukunft.
In meinen ersten 4 bis 8 Lebensjahren gab es noch eine Eiskugel für 5 oder zehn Pfennige. Und die waren wirklich riesengroß. Die Straßenbahn war nach heutiger Einschätzung spottbillig. 50 Pfennig kostete damals eine Fahrt bis ans Ende der Stadt. Oft standen wir beim Wagenführer vorn am Führerstand und sahen ihm bei Drehen der Kurbel zu. Rückblickend war auch das eine schöne Zeit. Mit einer alten Dampflokomotive fuhr ich als Lehrling (1961) jeden Tag in die Arbeit. „Bock“ aufs arbeiten mußte ich (wir) immer haben. – „ Null-Bock“ gab es nicht. Oder wir sagten es nicht. Sonst hätte es von den Eltern oder Lehrherrn sicherlich eine „Watschen“ gegeben. Wir sagten noch “Guten Tag“. „Hey“ oder „Hallo“ kannten wir noch nicht. Das kam erst später. Das Wort „Affengeil“ oder einfach nur geil wäre nicht ungestraft geblieben. Na ja, so war es damals – und das ist eigentlich noch nicht so lange her. So schnell vergeht die Zeit. Vielleicht ist es aber auch gut so. Zum Beispiel ohne den gewohnten Laptop würde mir heute sicherlich etwas fehlen. Allein die damit verbundenen Möglichkeiten (Internet etc.) möchte ich nicht mehr missen. Auch die Bequemlichkeit die mir heute meine automatische Wetterstation bietet würde mir abgehen. Heute geht die Registrierung der Wetterdaten alles mit digitaler Technik und per Knopfdruck. Die Zeit wo ich als echter Wetterfrosch vor einer Klimahütte stand, sind bald auch vorbei. Der Trend geht zu automatischen Stationen. Der Nachteil: Der Mensch bleibt auf der Strecke – denn viele werden und sind arbeitslos. Überall, auch in verschiedenen anderen Arbeitsbereichen. Nachrichten in den Medien gibt darüber viele.
Trotzdem – die heutige Zeit bietet auch viele Vorteile.
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Ich hoffe sie auch.
Holger Thieme, neusaess, "www.original-schwabenwetter.de"
Bürgerreporter:in:Holger Thieme aus Neusäß |
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