Hainhofen damals
Das war dann mal weg: DAS GESSLER-HAUS
Das imposante Haus der Familie Geßler stand an der Auffahrt zum steilen Kuglerberg gegenüber dem Gehöft der Familie Seitz. Zur Straße hin präsentierte sich der mit vielen Fenstern bestückte Wohnbereich, direkt dahinter folgte der landwirtschaftliche Trakt mit Stallungen, Stadel und einem gesonderten Hühnerstall. Hinter dem Haus zog sich der riesige Garten steil hinauf bis zur oberen Kante des Kuglerbergs am heutigen Lerchenweg. Ab und an durften wir als Kinder dort sogar im Winter mit den Schlitten hinunterfahren und ein riesiger Wasserbirnenbaum lockte im Sommer die kleinen Obstdiebe an.
Das Besondere am Gesslerhaus war neben dem hübschen Vorgarten und einem der wenigen Brunnen im Hof der wunderbar geschmiedete Zaun, den es so im Dorf kein zweites Mal gab. Eine stilistisch völlig mißlungene Renovierung im Zeitgeist der 70er Jahre machte den architektonischen Charme dieses Hauses ein für allemal zunichte. Vor allem der Wegfall der typischen Fensterläden und der alten Eingangstüre verlieh dem erhaltenswürdigen Gebäude den gesichtslosen nüchternen Einheitslook dieser Ära des Aufbruchs, in der man vor allem modern sein wollte. Danach verfiel die ganze Anlage zusehends, das Dach wurde marode, der Stadel wurde abgerissen und irgendwann verschwand auch das Wohnhaus sang- und klanglos.
Als stummer Zeuge besserer Tage stand noch ein letztes verrostetes Fragment des einstigen Prachtzauns lange am Straßenrand, doch genau die Umzäunung dieses Grundstücks ist das Bindeglied in unsere aktuelle Zeit, denn seit letztem Jahr befriedet wieder ein ganz besonders einladender, bunter Holzzaun den Garten zur Straße hin.
Ein Zaun, den es so kein zweites Mal im Dorf Hainhofen gibt ... damals wie heute!
Bürgerreporter:in:Helmut Weinl aus Neusäß | |
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