Hainhofen damals
BADSTEG-BLUES
Woisch es scho, guadr Freind,
heit auf d'Nacht werd dr Badsteg abgrissa!
Was ham mir zwoi als kloine Buaba
do alles in dia Schmutter nei gschmissa?
Ganze Händvoll bunte Kieselstoiner
und grosse Blätter vom Kastaniebaum
Mit dene amol bis zur Donau na fahra
des war unser ewiger Seemannstraum.
Wia oft, guadr Freind,
simmer auf dem eiserna Gländer gsessa,
hamm unsre Kirschkern nunter gspuckt
und di ganz Welt drumrum vergessa?
Hätt'n gern grätige Weißfisch gfanga
mit krumme Nägel anra groba Schnur
Aber do wärn dia Fisch eher dersoffa,
mir warn halt echte Freind der Natur.
Hörsch es no, guadr Freind,
des hölzerne Scheppra wia Donnerschlag,
wemmer mit de Räder drüber gsaust sin,
zur Buababade na, an hoisse Sommertag?
Tollkühn oba num aufm Gländer balanciert,
des ham si bloß echte Helden traut,
oder hoimlich unterm Brückle ghoggt
und de Mädla untern Rock nei gschaut.
Aber nimmer lang, guadr Freind,
dann werd unser Badsteg abgrissa
und mea a scheens Stückle vom Dorf
auf'n Hainhofer Schutthaufa gschmissa
Di bekümmerts nimmer, alter Freind,
liegsch scho so lang am Kirchberg oba
Aber i wollts Eich halt wia friaher verzähla,
Dir und alle andern Kumpel do droba!
Bürgerreporter:in:Helmut Weinl aus Neusäß | |
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