Imkerverein Naturpark Augsburg Westliche Wälder
Neues Projekt für Artenvielfalt und Hochwasserschutz initiiert
Ein neues Projekt des Imkervereins NAWW startete im Jahr 2024 unter Federführung von Christian Schröttle, was aber nur ein Anfang sein soll: Kleine Nebenerwerbs-Landwirte mit unrentablen Flächen unterstützen. Und damit auf genau diesen Flächen gleichzeitig etwas für Artenschutz, Insektenvielfalt, Dorfleben und Hochwasserschutz tun. Hochwasserschutz? Ja, das ist richtig. Denn wenn in unserer aufgeräumten Landschaft jeder Quadratmeter effizient genutzt wird, bleibt im Falle des Falles weniger Raum für Fluten, wie wir es in dem zurückliegenden Jahr in der Region selbst erlebt haben.
Doch von vorne: Aktuell hat Christian Schröttle sich mit mehreren Kleinstbauern aus der Region zusammengetan, für die sich kein Feldfruchtanbau auf ihren kleinteiligen Flächen mehr lohnt. Diese Landwirte sagen: „Nur wenn du Masse machst, springt genug zum Leben raus. Wir wollen aber weiter Landwirte im Nebenerwerb bleiben und gleichzeitig diese kleinen Flächen auch erhalten.“
Und nun kommt auf der anderen Seite das Thema Naturschutz durch den Imkerverein hinzu. Durch eine Umwandlung in eine langfristige, also mindestens 5-jährige Blühfläche hat der Landwirt viel weniger Arbeit, braucht keine großen Maschinen, die er auf diesen oft unförmigen Flächen sowieso nicht einsetzen könnte. Er hat außerdem kein Umsatzausfallrisiko wie bei einer Maisbepflanzung – das Einzige, was sich manchmal auch auf solch kleinen Flächen für die Biogasanlage rentieren würde. Aber bei dem Thema Mais sollte inzwischen ja bekannt sein: Für Bodenerosion und Humusaufbau ist er die schlechteste Variante. Stichwort Hochwasser.
Warum aber nun mindestens fünfjährig? Sonst hat das Insekt zwar Nahrung und kann Eier ablegen. Die Eier werden aber im Folgejahr oder gar bereits im Spätherbst zerhäckselt. Und das ist genau der Punkt, der oft bei großen öffentlichkeitswirksamen Blühflächenprojekten nicht zum Tragen kommt. Geschickte Marketingprofis bieten solche Blühpatenschaften für 0,40 bis 1,50€ pro Quadratmeter an. Nachhaltig ist das nun nicht immer. In dem Hainhofener Regionalprojekt kann man bereits mit 0,20€/qm einsteigen. Dafür ist dann aber auch keine Fläche mehr als einen Hektar groß. So lassen sich kleine Überlebensinseln, angelehnt an sogenannte „Sielmannarchen“ für Insekten und Vögel anlegen.
Wer jetzt noch Argumente sucht, ob er bei dem Projekt einsteigen soll? „Wenn die kleinen, lokalen Bauern sterben, leiden die Dörfer. Es gibt weniger regionale Produkte, das Vereinsleben leidet. Wer hilft dann noch, den Maibaum aufzustellen?“, so Christian Schröttle vom Imkerverein. Dann verschwinden übrigens auch die „Feldwege“, die wir so gerne in der Freizeit mit unserem Rad befahren, weil kein Landwirt sie mehr mit einem Traktor befahren muss. Nebenbei wird bei der Umnutzung in eine Blühfläche unsere heimatliche Umgebung mit weniger Düngemitteln und Pestiziden belastet, das Grundwasser verbessert und auch die Nitratwerte sinken. Darüber freuen sich alle Insekten, sowie auch unsere Honigbiene, um die sich die Imker zusammengeschlossen in dem Imkervereins NAWW kümmern.
Eine Idee: Warum nicht als Weihnachtsgeschenk von kleinen, regionalen Firmen der Region das Hainhofener Blühprojekt unterstützen? #supportyourregion
Tag der Hainhofener Blühfläche
Mehr Infos am „Tag der Hainhofener Blühfläche“ mit Infostand, Gesprächen und Spendenbüchse am Sonntag, 6. April 2025. Oder vorab über den Imkerverein NAWW und im Netz unter #supportyourregion
Über den Imkerverein
Der Imkerverein Naturpark Augsburg Westliche Wälder ist ein Verein im Landkreis Augsburg für Imker und Naturschützer mit weit über 100 Mitgliedern. Der Verein nahm im Jahr 2024 u. a. am Museumsfest in Oberschönenfeld mit Verkaufsstand und buntem Unterhaltungsprogramm teil und tat dies auch beim Sommerfest des Umweltzentrums Kreppen. Er organisierte das Jahr über Austauschabende für seine Mitglieder und engagierte sich bei verschiedenen Naturschutzthemen im Landkreis. Ein Mitglied ist Christian Schröttle aus Neusäß. Selbst Herr über einige Bienenvölker, auch Beisitzer im Vorstand des IV NAWW und in Neusäß vor allem als Kümmerer des Bienenparks bekannt.
Bürgerreporter:in:Florian Handl aus Augsburg |
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