Kinder im Pflanzfieber

„Wir brauchen noch Bäume“, erklingt ein heller Ruf durch den Hauser-Wald der Stadt Neusäß. Ein Wunsch, dem Pentti Buchwald, Leiter des Walderlebniszentrums in Oberschönenfeld, gerne nachkommt. Gemeinsam mit der Klasse 3b der Grundschule Westheim und einigen Helfern pflanzt er auf einer vorbereiteten Fläche kleine Ahornbäumchen. Die Pflanzaktion gehört zu den Forstkulturtagen, die dieses Jahr zum ersten Mal veranstaltet werden. Dabei werden in verschiedenen Kommunen im Landkreis junge Bäume gepflanzt. Ziel der Aktion ist es, die Kinder mit dem Wald bekannt und vertraut zu machen. „Die schönste Bindung an den Wald haben die Kinder, wenn sie dort selbst einen Baum gepflanzt haben“, erklärt Pentti Buchwald. So heißt es mit allen Sinnen den Wald zu erfahren, Pflanzlöcher auszuheben, die Bäume zu setzen und sie mit einer Fegeschutzspirale zu versehen. Dabei wird der pädagogische Aspekt nicht vernachlässigt. So bekommen die Kinder bei der Pflanzaktion genau erklärt, was und warum etwas auf eine bestimmte Weise gemacht wird. Die Spirale soll zum Beispiel verhindern, dass das Wild Schäden an den jungen Bäumen verursacht, weil die Tiere ihr Geweih gerne an den Bäumen reiben.
Doch nicht nur die Setzlinge ziehen die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich. Melanie hat zum Beispiel einen Käfer gefunden, den sie Pentti Buchwald zeigt. Dabei handelt es sich um einen goldglänzenden Laufkäfer wie Buchwald erklärt. Stolz lässt Melanie ihre Mitschüler einen Blick auf das Insekt werfen, bevor sie es wieder vorsichtig auf den Waldboden setzt.
Ebenfalls zum Graben setzt Bürgermeister Hansjörg Durz an, der bei den Kindern im Wald mit einer Brotzeit vorbeischaut. Beeindruckt ist er vom Eifer, mit dem die Schüler bei der Sache sind. „Als tolle Aktion“ beschreibt er das Projekt und spricht Pentti Buchwald ein großes Lob für die Idee aus. Nach der Grundschule Westheim, Diedorf und Gablingen ist nächste Woche die Eichenwaldschule im Lohwald an der Reihe.