Justus-von-Liebig Gymnasium Neusäß
Schulleiter Stefan Düll blickt zurück auf das Schuljahr 2022/23
Von Stefan Düll, Schulleiter Justus-von-Liebig Gymnasium
Wir sind angekommen – und wie. Das Interimsgebäude wurde innerhalb kürzester Zeit unser aller Quartier im vollumfänglichen Sinne. Wir fühlen uns wohl. Und bedingt durch die kompakte Größe – wir haben etwa um die 40 Prozent weniger Platz im Vergleich zu unserem Stammhaus – sind wir uns alle irgendwie nähergekommen. Wir haben etwas weniger Unterrichtsräume und diese sind kleiner als die bisherigen. Doch die Schulgemeinschaft ist aus diesem Transformationsprozess gestärkt hervorgegangen. Mal sehen, ob uns dann im Herbst 2025 der Abschied schwerer fällt als der Auszug aus unserem Stammhaus, dessen Generalsanierung in vollem Gange ist.
Dort ist die Einhausung mit der neuen Schaufassade bereits weit fortgeschritten. Es geht voran, das Haus wird winterfest. Wegen Problemen beim Abbruch von Turnhalle und Mensa wird sich deren Neubau ein wenig verzögern. Im Hinblick auf das Ergebnis, das neue Justus, ist das leicht zu verschmerzen. Wir freuen uns auf den Rückumzug 2025 in unser großzügiges neues Justus.
Herausforderung: Beschulung und Eingliederung geflüchteter ukrainischer Schülerinnen und Schüler
Auch am Justus wurde im September 2022 eine Brückenklasse eingerichtet, um geflüchtete ukrainische Kinder und Jugendliche außerhalb des Regelbetriebs zu beschulen und ihnen die deutsche Sprache zu vermitteln. Das schwere Schicksal, nicht zu wissen, wie es weitergeht, wie viel Energie man in eine Neuausrichtung stecken soll und immer wieder schlimme Nachrichten aus der Heimat zu erhalten, macht uns betroffen. Ein Ende des Krieges ist noch immer nicht absehbar. Von den Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine sind nun einige in Regelklassen integriert, andere haben die Schulart gewechselt. Die enge Zusammenarbeit der Schulen im Landkreis macht es möglich, dass für jeden und jede – gemäß Potenzial und Leistungsbereitschaft – die Lösung für eine weitere Schullaufbahn gefunden wird.
Zuversicht: Abitur und zweites Staatsexamen
98 unserer Schülerinnen und Schüler waren heuer zur Abiturprüfung zugelassen, fast alle haben die Reifeprüfung bestanden. Ihre Aussichten an Hochschulen und auf dem Arbeitsmarkt sind so gut wie lange nicht.
Nach den Pfingstferien unterzogen sich acht junge Leute den mündlichen Prüfungen zum zweiten Staatsexamen. Unser Studienseminar für die Ausbildung neuer Lehrkräfte ist deutlich kleiner geworden. 2015/16 gab es im Ober- und im Unterseminar jeweils 30 junge Menschen in der Lehramtsausbildung, von denen nur jeweils zwei ein Angebot des Freistaates Bayern auf Einstellung bekamen. Nun, in Zeiten des auch an den Gymnasien beginnenden Lehrermangels, haben alle ein solches Angebot bekommen, so wie schon im vergangenen Schuljahr.
Neubeginn: Lebendiges Schulleben nach der Corona-Pandemie
Viele Aktivitäten, die jahrelang nicht stattfinden konnten, waren heuer endlich wieder möglich: Schüleraustausch mit Frankreich, Spanien und den USA, Besuche in Kroatien, Polen und Rumänien im Rahmen von Erasmus, Skikurs, Schullandheim, Sommerkonzert, diverse Wettbewerbsteilnahmen, Workshops, Exkursionen, Theaterbesuche, Autorenlesungen und vieles mehr. Am Justus war richtig was geboten! Wir freuen uns über den gelungenen Neustart des Schullebens an unserer Schule.
Danksagungen: Gemeinschaft und Zuversicht
Abschließend sei Dank gesagt, einer Schulgemeinschaft, die auch unter neuen Bedingungen weiter zusammenhält, den benachbarten und stets kooperationsbereiten Schulen im Schulzentrum Neusäß, einem Landratsamt, das unsere Generalsanierung im Zeitplan hält, einer MB-Dienststelle, die stets ihren Service bietet, einem Kultusministerium, das uns bestmöglich mit Personal versorgt.
Und so freuen wir uns auf eine gute und verheißungsvolle Zukunft.
Bürgerreporter:in:Florian Handl aus Augsburg |
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