Neusäß / Hainhofen - Historische Krautgärten vor dem Aus?
Wenn es nach den Eigentümern geht, sollen die historischen Krautgärten am südlichen Ende von Hainhofen mit einer Wohnanlage überbaut werden. Ein Zehnfamilien-Haus lehnte der zuständige Bauausschuß bereits ab und im Planungs- und Umweltausschuß berichtete die Kreisheimatpflegerin Gisela Mahnkopf von der Einzigartigkeit der Krautgärten in Hainhofen. Im Frühsommer letzten Jahres wurde vom Landkreis Augsburg und der Uni Augsburg das Projekt „Historische Kulturspuren im Landkreis Augsburg“ vorgestellt, das durch den Freistaat Bayern und der Europäischen Union gefördert wurde.
Die Information über die Schutzwürdigkeit der Krautgärten kam zu spät, um kurz vor der Neuauflage des Flächennutzungsplans in der Planung berücksichtigt zu werden, so Bürgermeister Richard Greiner. Als Baugebiet gekennzeichnet, hat dies langjährige Erwartungen geweckt, die dem Erhalt dieser historischen Gärten zuwider laufen. Ein Antrag der GRÜNEN, die Krautgärten wieder in den kommunalen Besitz zu bekommen und das Vorkaufsrecht auszuüben scheiterte bislang an den Forderungen der Grundstückseigentümer, die ihre Krautgärten nur zu Baulandpreisen an die Stadt Neusäß verkaufen wollen.
Den fleißigen Gärtner*innen, die bislang die Krautgartenanlage beackert haben, wurde der Anbau von Gemüse für diesen Frühling verboten,- und sie mussten "ihre" Felder räumen. Und so bleiben die Krautgärten, bis auf einen, in diesem Frühling als Brache liegen. Für die Natur ist dies kein Schaden, aber der „Flurschaden“ der durch die unabgestimmte Planung ausgelöst wurde, ist beträchtlich.
Bürgerreporter:in:Hannes Grönninger aus Neusäß |
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