Gewitter über der Freilichtbühne: Nur halbe Carmina Burana zur Premiere
Die Premiere der neuen Inszenierung von Carmina Burana auf der Freilichtbühne Augsburg am Freitag, 30. Juni 2012, ist ins Wasser gefallen. Eine Stunde nach Beginn der Vorstellung sah sich die Theaterleitung gezwungen, das Stück wegen eines Gewitters abzubrechen, um Orchester, Chor, Zuschauer und vor allem die Tänzer des Balletts zu schützen.
Beifall gab es trotzdem – schon zum Auftakt und gegen 22 Uhr eben auch für die Entscheidung, abzubrechen. Bereits beim Wechsel von den weißen zu den roten Kleidern nach einer halben Stunde zogen düstere Wolken über der Freiluftbühne auf. Scheinwerfer wurden in Folie eingetütet, das Orchester deckte ab, Chor und Ballett huschten ins Trockene. Eine gute Viertelstunde nachdem die duftenden Lindenblüten von der Bühne am Roten Tor gekehrt waren, ging es weiter. Die Freude weilte nur kurz, denn schon eine Nummer später war dann endgültig Schluss.
In den Genuss des musikalisch prägnantesten Teils unter der Leitung von Eberhard Fritsche, der vor sich im Orchestergraben seine Musiker und links auf der Bühne gleichzeitig das Zusammenwirken von fünf Chören dirigierte, kam das Publikum dennoch. Schließlich gilt die Ouvertüre „Oh Fortuna“ als Höhepunkt von Carmina Burana. Von den Solosängern kam bis zum Abbruch nur Tenor Michael Elliscasis zum Einsatz. Dem Publikum sind noch zwei Solisten sowie einige Ballett-Choreographien entgangen. Die Inszenierung der Südkoreanerin Young Soon Hue in Augsburg findet komplett auf Latein statt.
Zuschauer der Premiere können ihre Karte umtauschen und dafür eine der folgenden Vorstellungen besuchen: Do, 05.07. / Fr, 06.07., Do, 12.07., Sa, 14.07., Di, 17.07., Do, 19.07., Fr, 20.07., Do, 26.07., Fr, 27.07.
Bürgerreporter:in:Michael S. aus Neusäß |
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