Westheim damals: STUMMER ZEITZEUGE AM STRASSENRAND
Wer an der Kobelkirche vorbei in Richtung Steppach fährt, dem fällt neben dem Sportheim der SpVgg Westheim ein klobiges Gebäude mit eigenartiger Architektur auf. Dies ist der ehemalige Hochbehälter der Wasserversorgung Westheim-Steppach. Die beiden damals eigenständigen Gemeinden hatten sich früh zum Bau einer gemeinsamen zentralen Wasserversorgungsanlage zusammengeschlossen. Gefasst wurde das Wasser in den Schmutterwiesen am südlichen Ortsrand von Westheim, dort wo heute zwischen der von-Rehlingen-Straße und der Hainhofer Straße ein Wohngebiet mit Einfamilienhäusern entstanden ist. 1912 begann man hier mit dem Bau eines Wasserwerks, in welchem das Quellwasser gesammelt und mittels einer Pumpe zum Hochbehälter auf dem Kobel befördert wurde, der auf einer Höhe von 524 Meter stand. Da der Druck für eine reibungslose Versorgung schon bald nicht mehr ausreichte, wurde das Wasserwerk 1928 um eine zweite stärkere Pumpe erweitert und der Hochbehälter mußte um 7 Meter erhöht werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieß man mit sprunghaft wachsender Bevölkerungszahl und analog steigendem Bedarf endgültig an die technischen Grenzen der Pumpen sowie der Kapazität des Hochbehälters. Ab 1946 wurden die beiden Gemeinden deshalb an das Leitungsnetz der Stadt Augsburg angeschlossen.
Das außer Dienst gestellte Wasserwerk in der Wiese stand noch einige Jahre. Es war zeitweise bewohnt und ich kenne es noch aus meiner Jugend als "das Wasserhäusle".
Quelle: "Neusässer Beiträge zur Denkmalpflege XII", Matthias Lutz, 2015
Bürgerreporter:in:Helmut Weinl aus Neusäß | |
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