Hainhofen damals
Bares für wahrlich Rares!
Die Saphire aus dem Schmuttertal waren nie im ZDF!
Würde man die Schmuckstücke, welche aus diesen Steinen gestaltet wurden, heute Horst Lichters Expertin Heide Rezepa-Zabel zur Wertfindung vorlegen, wäre sie bei der Expertise vermutlich begeistert, denn es handelt sich zweifellos um handgefertigte Einzelstücke. Die Geschichte ihres Werdegangs liegt inzwischen mehr als 30 Jahre zurück, aber die raren Fundstücke sind noch viel älter.
Aufgespürt hat der Fossiliensammler Rudolf Weinl jun. das seltene Rohmaterial zwischen den 70er und 90er Jahren während unzähliger Rundgänge mit stets wachem Auge auf den abgeernteten Fluren rund um seinen Heimatort Hainhofen. Den ersten Stein fand er auf dem ehemaligen Hainhofer Flurstück "Hopfengarten". Die Augsburger Juweliere, denen die Fundstücke vorgelegt wurden, konnten diese nicht wirklich einstufen. Erst der junge Juwelier Adelmann erkannte darin einen Korund oder Saphir und ein weiterer Fachmann aus dem Hause Winkler übersandte ein Exemplar zur gemmologoschen Untersuchung nach Idar-Oberstein. Von dort wurde das Stück als Roh-Saphir eingestuft, ohne daß ihm ein besonderer Wert beigemessen wurde.
Die Erkenntnis, daß es sich bei den unscheinbaren Steinen wegen ihres Fundorts tatsächlich um ganz besondere Saphire handelte, ist Rudolf Weinls damaligen Chef, dem bekannten Neusässer Goldschmiedemeister Max Bartel zu verdanken, denn dieser ließ 1992 eines der Fundstücke von den renommierten Edelsteinschleifern in Idar-Oberstein bearbeiten und er legte es anschließend den Experten des führenden Testinstituts für Mineralien zur Begutachtung vor. Von dort wurde bestätigt, daß es sich zweifelsfrei um echte Saphire handele, wie sie bis dahin aus europäischen Fundstellen nicht bekannt waren. Sie haben zwar keinen hohen Materialwert, doch wegen ihrer Seltenheit gelten sie in Fachkreisen als einzigartige Besonderheit. Eine echte Wertsteigerung erlebten die Saphire letztendlich auch noch, denn ihre Aufarbeitung zu Broschen durch Max Bartels Manufaktur "Alte Silberschmiede" machte sie zu kostbaren Unikaten mit einem damaligen Wert von 4000 DM.
Das berühmte "Händlerkärtchen" von Horst Lichter wäre dem Verkäufer somit sicher und bei den Ankäufern würden die Hainhofer Saphire sicher auf reges Interesse stoßen. Vielleicht gäbe es sogar ein echtes Bietergefecht um den Schmuck "Made in Neusäß"?
Bürgerreporter:in:Helmut Weinl aus Neusäß | |
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