Neuer Vorsitzender hat das Feuerwehr-Gen in sich

Gruppenfoto (von links nach rechts): Bgm. Richard Greiner, Benjamin Franz, Max Merlin (verdeckt), Andreas Golling, Yannick Rott, Dr. Manfred Nozar, Tobias Lautenbacher,
Wolfgang Pleil, Xaver Golling, Bernhard Wagner, Helmut Merlin, Jürgen Klauser, Joachim Winkler, Andreas Rauner, Eugen Lohwasser,
Andreas Häusler, Alfred Wallner, Andreas Rössle, Hermann Geiß und Josef Kießling
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  • Gruppenfoto (von links nach rechts): Bgm. Richard Greiner, Benjamin Franz, Max Merlin (verdeckt), Andreas Golling, Yannick Rott, Dr. Manfred Nozar, Tobias Lautenbacher,
    Wolfgang Pleil, Xaver Golling, Bernhard Wagner, Helmut Merlin, Jürgen Klauser, Joachim Winkler, Andreas Rauner, Eugen Lohwasser,
    Andreas Häusler, Alfred Wallner, Andreas Rössle, Hermann Geiß und Josef Kießling
  • hochgeladen von Jürgen Klauser

Michael Golling tritt die Nachfolge von Jürgen Klauser bei der Ottmarshauser Wehr an. Trotz Corona kann der Verein eine beeindruckende Bilanz vorweisen.

Führungswechsel und Ehrungsmarathon bei der Freiwilligen Feuerwehr Ottmarshausen: Die Mitglieder wählten bei der Jahreshauptversammlung im Sportheim des SVO Michael Golling zum neuen ersten Vorsitzenden. Der 37-Jährige wird Nachfolger von Jürgen Klauser, der sich nach 19-jähriger Tätigkeit nicht mehr zur Wahl stellte. Außerdem wurden 14 langjährige Mitglieder der Wehr geehrt, darunter der ehemalige Neusässer Bürgermeister Dr. Manfred Nozar für 60-jährige Zugehörigkeit.
Der Wechsel an der Spitze des 218 Mitgliederinnen und Mitglieder zählenden Vereins bedeutet eine Zäsur. Er hätte schon vergangenes Jahr über die Bühne gehen sollen, doch wegen der Corona-Pandemie musste fast alles ausfallen, auch die Jahreshauptversammlung. Der zweite Vorsitzende Max Haumann zählte einige herausragenden Ereignisse auf, die in die 7015 Tage dauernde Amtszeit Klausers fielen. Darunter waren der gelungene Umbau und die Renovierung des Feuerwehr-Gerätehauses, die Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges, zahlreiche Faschingsbälle und Sommerfeste mit den traditionellen Badeentenrennen auf der Schmutter und als Höhepunkte zwei „Mustang-Partys“, die tausende Besucher nach Ottmarshausen zogen. „Dein Team ist Deine Leistung“, würdigte der amtierende Bürgermeister Richard Greiner die „hochengagierte und prägende Arbeit“ des scheidenden Vorsitzenden. Diese zeige, „dass hier etwas zusammengewachsen ist“. Greiner dankte Klauser und seinen Mitstreitern auch dafür, dass sie das gesellschaftliche Leben in Ottmarshausen stets ankurbelten. Davon profitierten nicht nur die Bürger des Stadtteils, sondern auch die Menschen darüber hinaus. In Neusäß und in der Feuerwehrinspektion „sei bekannt, dass in Ottmarshausen immer wieder Jugendliche da sind, die sich in der Feuerwehr engagieren“ und „dass hier großartige Arbeit geleistet wird“, stellte der Bürgermeister lobend fest.
Klauser, der nach drei Amtsperioden nicht mehr antreten wollte, hatte sich frühzeitig um einen Nachfolger gekümmert. Michael Golling wurde dafür auserkoren und einstimmig gewählt. Der 37-Jährige gehört der Wehr seit 2001 an. Die Leidenschaft zur Feuerwehr wurde ihm quasi in die Wiege gelegt: Michael ist der jüngere Sohn des Ottmarshauser Ehrenkommandanten Xaver Golling und der Bruder des Neusässer Kommandanten Andreas Golling.
Trotz Corona war die Wehr aktiv und stets einsatzbereit. Wie Kommandant Tobias Lautenbacher berichtete, wurden die Helferinnen und Helfer im vergangenen Jahr 14 Mal alarmiert, darunter zu elf technischen Hilfeleistungen und einmal zu einem Brandeinsatz. Daneben hielten sie 16 Übungen ab, vier davon online. Mehrere Aktive nahmen an Ausbildungen und Lehrgängen teil. Die Ottmarshauser Wehr hat derzeit 61 Aktive, darunter 14 Frauen. Aktuell, so Lautenbacher, verfüge man über 18 Atemschutzgeräteträger. 23 Helfer haben einen Motorsägen-Lehrgang absolviert. Die im mehrjährigen Turnus stattfindende Besichtigung durch die Kreisbrandinspektion, die 2021 stattfand, habe die Wehr ohne Hinweise oder Mängel bestanden, informierte der Kommandant. Eine Einsatzübung sei jedoch nicht möglich gewesen. Lautenbacher appellierte an die Stadt, sich darum zu bemühen, bezahlbaren Wohn- und Mietraum zu schaffen. „Wir mussten in den letzten Monaten leider etliche Wegzüge jüngerer Kräfte in Kauf nehmen, weil sie in Neusäß nichts mehr bezahlbares finden“, so der Kommandant. Das sei für die Feuerwehr natürlich keine beruhigende Entwicklung.
Sehr engagiert arbeiten die Jugendwarte Yannick Rott, Sebastian Trieb und Kai Dilberowic mit den Nachwuchskräften. Insgesamt ein Dutzend wurde in den vergangenen Jahren volljährig und ist zur Erwachsenengruppe gewechselt. Rott kündigte an, dass man kurz vor und während der Sommerferien wieder eine Aktion zur Jugendwerbung plane.
Kreisbrandmeister Thomas Seitz (Leitershofen) dankte den Floriansjüngern für ihren Einsatz und dafür, „dass wir während Corona unseren Leistungsstand halten konnten“. Hinsichtlich der Atemschutzausbildung befinde man sich in einem „Stau“, den es gelte, schleunigst aufzulösen. Dessen sei sich die Feuerwehrinspektion bewusst. Grund ist laut Seitz, dass wegen des Hygienekonzepts der Berufsfeuerwehr Augsburg nur maximal 50 Prozent an Teilnehmenden zu solchen Kursen zugelassen sind.
Bedingt durch die Pandemie mussten Veranstaltungen abgesagt werden. Deswegen konnten in den vergangenen drei Jahren keine Ehrungen stattfinden. Diese holte der Verein nun nach. Für langjährige Treue ausgezeichnet wurden Andreas Golling, Wolfgang Pleil, Bernhard Wagner, Joachim Winkler (alle 25 Jahre), Andreas Häusler, Helmut Merlin (beide 40), Hermann Geiß, Xaver Golling, Josef Kießling, Eugen Lohwasser, Andreas Rauner, Andreas Rößle sen., Alfred Wallner (je 50) sowie Dr. Manfred Nozar (60 Jahre).
Corona hatte aber nicht nur Negatives zur Folge: Da fasst alles ausfiel, fielen auch weniger Kosten an, sodass der neue Kassierer Helmut Merlin in seinem ersten Bericht von einem gesunden Überschuss berichten konnte.
Das letzte Wort blieb dem scheidenden Vorsitzenden vorbehalten. „Die gelebte Kameradschaft hier ist mega!“, sagte Jürgen Klauser voller Stolz und bedankte sich bei allen für das Miteinander zum Wohle der Wehr und der Bürger. Zum Abschluss wurde ein 25-minütiger Film über die legendäre Mustang-Party 2008 in der Reithalle Schachner gezeigt. Damals waren Ende Juli schätzungsweise 3000 Feierbegeisterte aus nah und fern nach Ottmarshausen geströmt.

Bürgerreporter:in:

Jürgen Klauser aus Neusäß

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