12 Stunden Übung
Nachwuchs von Feuerwehr und Wasserwacht proben für den Ernstfall
„Technische Hilfeleistung Personensuche. Es rücken aus die Feuerwehr Hainhofen, die Feuerwehr Steppach, die Feuerwehr Westheim sowie die Wasserwacht Steppach“ hieß es am Samstag um kurz nach 8 Uhr für etwa 25 Jugendliche. Noch im Nebel des Morgens ging es Richtung Schmutter zwischen Hainhofen und Westheim, um eine Tochter und ihren Vater nach einem missglückten Angelausflug zu suchen. Die Tochter konnte schnell in einem kleinen Wäldchen gefunden werden, während der Vater bewusstlos in der Schmutter trieb. Sofort kamen die Wasserretter der Wasserwacht zum Einsatz, welche den Mann schnell ans Ufer brachten. Glücklicherweise handelte es sich bei dem Einsatz nur um eine Übung, stand doch der Höhepunkt des Übungsjahres der Jugendfeuerwehr an, die sog. 12-Stunden-Übung.
Einsatzreiche Stunden in Westheim
Stationiert waren die Jugendlichen im Übergangs-Feuerwehrhaus in Westheim. Und bei diesem einen Einsatz sollte es natürlich nicht bleiben. Allein bis zum Mittagessen wurden von den Nachwuchseinsatzkräften 10 Einsatzstellen abgearbeitet. Hier war von der kleinen Ölspur über die Schachtrettung bis zum LKW-Brand alles dabei. Auch die Retter der Wasserwacht waren gefordert, so mussten sie zum Beispiel einen Corona-Patienten ins Krankenhaus bringen oder zahlreiche Verletzte versorgen. Nach der Stärkung zum Mittag ging es dann nicht weniger actionreich weiter, warteten doch noch 9 mitunter große Einsätze auf die Jugendlichen. Insbesondere bei den beiden Reanimationen zeigten die Jugendlichen ihr entschlossenes Handeln und bereits umfangreiches Wissen, wenn es darum geht Leben zu retten.
Kameradschaft, Spiel und Spaß standen im Vordergrund
Trotz der Fülle an Einsätzen kam die Kameradschaft nicht zu kurz. In den mal kürzeren mal längeren Pausen blieb genügend Zeit, um sich untereinander besser kennen zu lernen. Ob beim Kartenspiel, bei gemeinsamen Herumblödeln oder einfach im Gespräch miteinander, man konnte immer sehen mit welchem Spaß und welcher Leidenschaft die Jugendlichen bei der Sache sind. Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt, angefangen von den Butterbrezen zum Frühstück über die Bratwurstsemmeln zum Mittag oder den wohlverdienten Leberkäs als Abschluss des Übungstages, hungern musste wahrlich niemand.
Ein Großbrand zur Mittagszeit und ein Stadelbrand als Abschluss forderten die Jugendlichen auf besondere Weise
Kurz nachdem die Bratwurstsemmeln aufgegessen waren ging der nächste Alarm ein und alle Kräfte wurden gemeinsam zu einem ausgedehnten Wohnungsbrand in das Zentrum von Westheim alarmiert. Dort mussten zwei Personen mittels Steckleiter aus dem ersten Obergeschoss gerettet werden und eine weiter in der komplett verrauchten Wohnung gefunden werden. Das allein wäre schon eine Herausforderung gewesen, doch musste auch noch eine, unter einem Frontlader eingeklemmte Person befreit werden. Aber die Nachwuchsfeuerwehrfrauen und -männer meisterten auch diese knifflige und komplexe Einsatzlage mit Bravour. Den Abschluss des Tages markierte ein großer Stadelbrand in Hainhofen. Dort brannte ein Stadel lichterloh, was dank Nebelmaschine und Rauchbomben so täuschend echt dargestellt wurde, dass es gleich besorgte Nachbarn auf den Plan rief. Sofort wurde durch die ersten Trupps unter Atemschutz mit der Menschenrettung begonnen, waren doch mehrere vermisste Personen gemeldet. Parallel wurde der Löschangriff gestartet und die Wasserversorgung aufgebaut. Auch die Wasserwacht hatte alle Hände voll zu tun, um die Vielzahl an Verletzten zu versorgen.
Die 12-Stunden-Übung ein voller Erfolg – vor allem dank der Helfer im Hintergrund
Nach dem verdienten Abendessen lobten die Jugendwarte der beteiligten Feuerwehren sowie der Wasserwacht Steppach und Kreisbrandmeister Eberle-Kisch die herausragenden Leistungen der Jugendfeuerwehrfrauen und -männer. Auch die fachkundige Patientenversorgung der Wasserwacht wurde herausgestellt. Ein großer Dank ging an die Helfer, welche die Übungen mit viel Leidenschaft und sehr realitätsnah dargestellt hatten, insbesondere an die Bereitschaft Zusmarshausen des Bayerischen Roten Kreuzes, welche die bis zu neun Mimen aufwändig geschminkt hatten, um ein noch realistischeres Bild darzustellen. Aber auch für die Vorbereitung der Übungen und die fiktive Leitstelle „Schmuttertal“ und in der Küche waren zahlreiche ehrenamtliche Helfer aktiv. Nachdem die Fahrzeuge wieder einsatzklar gemacht wurden, endet gegen 21 Uhr (also nach einer zusätzlichen Stunde Bonuszeit) ein langer, anstrengender, aber vor allem rundum gelungener Tag mit vielen glücklichen Jugendlichen und Helfern.
Bürgerreporter:in:Markus Wiesner |
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