220 mal Sicherheit für die nächste Generation
Die vergangene Woche war für die Brandschützer der Neusässer Feuerwehr sehr arbeitsintensiv. Diesmal waren es nicht nur die Einsätze, welche die Feuerwehrleute in Atem hielten. Vielmehr war das Wissen bei zahlreichen Fragen der Kinder aus der Realschule Neusäß und der Grundschule am Eichenwald gefragt. Am Mittwoch machten auf Initiative von Klassenlehrerin Beate Weishaupt-Nawrath die Drittklässler aus dem Eichenwald einen Ausflug ins Feuerwehrhaus. Stellvertretender Kommandant Jörg Roehring und Oberfeuerwehrmann Stefan Pelzel begrüßten die rund 60 Kinder und zeigten gleich die technischen Möglichkeiten an den Löschfahrzeugen. „Die Kinder sind immer sehr wissbegierig“, weiß Roehring. So bauen wir unseren Erlebnistag im Gerätehaus auch immer auf einen Theorieunterricht im Lehrsaal auf. Neben dem korrekten Notruf und dem richtigen Umgang mit dem Element Feuer ist es uns auch immer sehr wichtig, dass die Kinder lernen, wie sie sich im Schadensfall in Sicherheit bringen können. Es das Wichtigste, dass sich Kinder nicht verstecken sondern sich im Ernstfall an die Eltern oder einen Erwachsenen in der Nachbarschaft wenden. Richtig überrascht waren die Kinder auch, als sie hörten, wie oft die Stützpunktwehr und die Stadtteilfeuerwehren zur Hilfe gerufen werden. Insgesamt kommen die acht Feuerwehren hier schnell mal auf 450 Einsätze pro Jahr. Als Abschluss des heißen Vormittags durften sich die Kinder noch mit etwas Wasser aus dem Löschfahrzeug abkühlen.
Brandschutztage in der Realschule
Zwei Schüler der Realschule Neusäß haben sich auch in diesem Jahr etwas ganz besonderes für ihre Mitschüler einfallen lassen. Sie haben in Zusammenarbeit mit dem Schulleiter Herbert Woerlein zwei Brandschutztage für die 5. Klassen arrangiert. Unterstützung fanden Sie natürlich bei der örtlichen Feuerwehr. „Dass wir hier ein spannendes Programm für die Kinder zusammenstellen, war für uns selbstverständlich, und dass es dann bei den Schülern auch noch so gut ankommt, bestätigt unsere Bemühungen“, freut sich Kommandant Stefan Briechle. Die Feuerwehr Neusäß hat mit den Organisatoren der Schule, Christoph Zillner und Patrick Spott an zwei Vormittagen ein Programm mit einzelnen Übungsstationen aufgebaut und war täglich mit jeweils 14 Feuerwehrleuten von jung bis alt auf dem Gelände des Schulzentrums Neusäß. Mit einem freundlichen „Guten Morgen Herr Feuerwehrmann“ überraschten die Schüler erst mal die Helfer und hörten auch während eines kurzen Unterrichtes über die Brandentstehung sehr aufmerksam zu. Oberlöschmeister Dr. Erik Gommert leitet in Neusäß den Katastrophenschutz-Zug und brachte den Schülern in einem Vortrag vieles über das Verhalten im Schulgebäude während eines Brandes bei. Die Schüler wussten durch die Räumungsübungen schon einiges darüber, doch konnten hier nochmals Details erklärt werden, die im Ernstfall sehr wichtig sind. Im Anschluss ging es raus auf den Schulhof, wo ein Firetrainer wartete. Mit diesem Brandsimulator kann man sogar Kinder schon einen richtigen Brand löschen lassen. Per Knopfdruck wird hier ein brennender Papierkorb simuliert und jeder durfte unter Anleitung eines Feuerwehrmannes selbst löschen. Kommt jemand zu nah ans Feuer, lassen wir die Flammen mit der Fernbedienung einfach erlöschen, erklärt Kommandant Briechle. Ein Orientierungslauf mit abgedunkelten Brillen sollte den Kindern demonstrieren, wie schwierig man sich in einem möblierten Klassenzimmer zurechtfindet, wenn man nichts sieht. Jeweils in Fünfergruppen musste man sich hier in Teamarbeit zum Ausgang bewegen, jeder passte auf seinen Hintermann auf, damit er gegen kein Hindernis kriecht. Doch nun ging es zu den großen Behältern mit Wasser. Jede Klasse konnte hier selbst eine Pumpe mit Schläuchen zusammenbauen und die hier verwendete, völlig ungefährliche Flüssigkeit von einem Trog in den Nächsten befördern. Wie Feuerwehrmann Benjamin Timm den Kindern erklärt, muss die Feuerwehr im Ernstfall zur eigenen Sicherheit natürlich Schutzanzüge tragen, da hier die Art von Flüssigkeit oftmals nicht bekannt ist. Zwei Vorführungen und eine eindrucksvolle Fettexplosion rundeten die beiden spannenden Tage ab.
Alles in allem sind die Organisatoren des geleisteten Wochenprogramms sehr zufrieden. Kommandant Stefan Briechle ist sehr stolz, dass sich für diese Aufklärungsarbeit für rund 220 Kinder an den Neusässer Schulen rund 30 Feuerwehrmänner und –frauen, zum Teil unterstützten hier auch Kräfte aus den Stadtteilfeuerwehren die Brandschützer der Stützpunktwehr, die Zeit genommen haben, um Kindern etwas über Sicherheit und ein sinnvolles Hobby näher bringen zu können. Übrigens gibt es in jeder der acht Neusässer Feuerwehren eine Jugendgruppe. Interessierte Jugendliche können sich gerne über die Emailadresse jugendwart@feuerwehr-neusaess.de bei der Feuerwehr melden und werden von dort an die zuständige Feuerwehr weitergeleitet.
Bürgerreporter:in:Jörg Roehring aus Neusäß |
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