Sechstes Lichtzeichen: Rache ist Blutwurst
Ja, liebe Leserin, lieber Leser,
„Auge und Auge, Zahn um Zahn, Leben um Leben.“
Für uns hört sich das brutal an.
Für unsere heutiges Gerechtigkeitsempfinden
ist das auch brutal.
Denken Sie einfach mal darüber nach?
Jemand baut einen Unfall -
es ist ein Unglück,
vielleicht passiert es ja sogar
aus Leichtsinn oder Übermut.
Zum Beispiel Alkohol am Steuer.
Der älteste Sohn einer Familie
kommt dabei zu Tode.
Nach dem damaligen Recht muss
der älteste Sohn des Unfallverursachers
getötet werden,
damit es nicht zu einer Blutfehde
zwischen den beiden Familie kommt.
Hart, aber eben ein Ausgleich.
Damals war das ein Fortschritt.
Die ausgleichende Gerechtigkeit
ersetzt die Blutrache.
Wurde der Königssohn getötet,
dann musste nicht
das ganze dann gegnerische Volk getötet werden,
sondern nur der Königssohn des anderen Volkes.
Ein Auge für ein Auge,
ein Zahn für ein Zahn,
ein Leben für ein Leben -
ein Prinzip des Deeskalation
und Friedenserhaltung damals
oder eher der Rache?
Ich lese genauer nach und staune:
„Entsteht ein dauerhafter Schaden,
so sollst Du geben
Leben um Leben,
Auge um Auge,
Zahn um Zahn.“
(2. Mose 21, 23+24)
Im alten Testament
steht eben nicht „Nehmen“,
sondern „Geben“.
Dahinter steht ein Grundsatz:
Ein entstandener Schaden muss ausgeglichen werden,
sonst wird es keinen dauerhaften Frieden geben.
Durch Jesus Christus geht
Gott einen Schritt weiter:
„Lasst Euch versöhnen mit Gott!“,
schreibt Paulus.
(2. Kor 5, 19-21)
Gott nimmt nicht,
sondern gibt.
Gott wird Mensch wie wir.
Er reicht uns die Hand
zur Versöhnung.
Versöhnung ist
also unser christlicher Auftrag:
Lass wir uns also
vom Kind in der Krippe
zum Friedensstifter machen!
Ihnen, liebe Leserin,
lieber Leser, den Mut zur Versöhnung:
Beenden Sie den Streit!
Und seien Sie behütetet!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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