Sprung unter die Top Ten in Europa
Mit ihrem Abschneiden in Baku ist Luisa Tremel zufrieden. Doch mit der erzielten Höhe ist sie nicht so recht im Reinen.
Von Johann Eibl
Diese Reise wird Luisa Tremel ihr Leben lang nicht vergessen. Bei den European Youth Olympic Festival in Baku durfte sie den Deutschen Leichtathletik-Verband im Hochsprung vertreten. Im fernen Aserbeidschan landete die 16-jährige Schülerin, die dem TSV Gersthofen angehört, auf dem zehnten Rang. 1,74 m schaffte sie im dritten Versuch. In der Qualifikation war sie einen Zentimeter höher geflogen.
Der Sieg ging an die Russin Adelina Khalikova, die 1,86 m meisterte. Platz zwei sicherte sich Marithe Engondo aus der Schweiz (1,82 m) und Dritte wurde Styliana Joannidou aus Zypern (1,80 m). „Mit einem zehnten Platz kann ich schon zufrieden sein“, kommentierte Luisa Tremel ihr Abschneiden und wies darauf hin, dass sie sich damit in ihrer Altersklasse unter den Top Ten in Europa befindet. „Ich bin mit meiner Höhe nicht so ganz im Reinen, ich hätte gerne mehr gezeigt. Aber das geht schon in Ordnung.“
Bei dieser Veranstaltung zu springen, das war eine ganz andere Erfahrung als hierzulande bei einem Sportfest sein Können zu zeigen. „Es war mein erster großer internationaler Wettkampf“, sagte sie, „in drei Tagen musste ich zweimal springen.“ Dazu kam, dass sie sich vor der Qualifikation eine Art Sonnenstich eingefangen hatte. Ihr Fazit: „Es hat an diesem Tag nicht ganz so gut funktioniert.“ Darum blieb sie sechs Zentimeter unter ihrer Bestmarke, die bei 1,80 m liegt. Abgeschlossen ist die Saison noch nicht. In Ulm stehen die deutschen Meisterschaften im Mehrkampf an.
Jeweils elf Stunden lang war Luisa Tremel mit dem Flugzeug unterwegs, in Katar gab es einen Zwischenstopp. „Als Gruppe waren wir in Baku unterwegs, nicht nur die Leichtathleten, es waren auch Volleyballer, Schwimmer und Radfahrer alle zusammen. Baku hat eine Altstadt, die sich sehen lässt.“ Insgesamt war der Trip in den Osten ein ganz besonderes Erlebnis. Tremel: „Die vielen Nationen im Athletendorf, das ganze Drumherum. War schon toll.“
Das Stadion, in dem die Wettkämpfe stattfanden, ist nach einem Mann benannt, auf den die deutschen Fußballfans gar nicht gut zu sprechen sind. Tofiq Bahramov war jener Linienrichter, der beim WM-Finale 1966 die Fahne hob, um Schiedsrichter Gottfried Dienst anzuzeigen, das beim ominösen dritten Tor der Engländer, die später mit 4:2 gewannen, der Ball hinter der Linie gelandet sei.
Bürgerreporter:in:Nina Probst aus Gersthofen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.