Schillers spannendstes Geschichtsdrama
Regie: Christoph Brück
Das ernste Abo startet mit einem der bedeutendsten deutschen Klassiker. Schillers „Dramatisches Gedicht in 5 Akten“ in Blankversen abgefasst, verknüpft vier große Themen, Karlos hoffnungslose Liebe zur Stiefmutter, den Vater-Sohn-Konflikt, den Kampf des Individuums gegen Despoten und Inquisition und die Grenzen der Opferbereitschaft unter Freunden. Infant Don Karlos liebt Elisabeth. Sie muss aus Staatsraison dessen Vater, König Philipp heiraten. Posa will den verzweifelten Freund Karlos für den Kampf gegen die Unterdrückung der Niederlande durch den spanischen Despoten gewinnen. Philipp wacht misstrauisch über Macht wie Frau und setzt sich eiskalt durch. Schiller entfesselt eine Maschinerie an Intrigen und Verrat am Königshof. Der zerstörerische Kampf für politische und individuelle Selbstbestimmung endet tragisch.
An dem Drama kommen wenig Schüler vorbei. Wie man aus trockener Schullektüre einen „Abend voller Leidenschaft“ macht, demonstriert erneut Regisseur Christoph Brück, der mit dem phantastischen Kreidekreis im letzten Abo die Zuschauer tief beeindruckte. Brücks Karlos „überzeugte mit einer erfrischend entrümpelten Fassung … schlüssig, wobei die herrliche Sprache Schillers, wenn auch dem heutigen Sprachgebrauch angenähert, in ihrer Wirkung erhalten blieb … Spannung bis zum Schluss.“ „Werkgerecht und werkgetreu“ beließ er das Drama „sprachlich und optisch im geschichtlichen Kontext“… Er verzichtete auf Experimente und tat gut daran“. Überall, nicht nur bei der Premiere gab es „stehende Ovationen“ auch für die „herausragenden schauspielerischen Leistungen“.
Bürgerreporter:in:Kulturbüro Neusäß aus Neusäß |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.