Der wohl erzogene Mensch
sollte folgende Regeln beachten:
1. Futter und Wasser:
Der Hund will regelmäßig mit gutem und ausreichend Futter bedacht werden.
Es heißt, daß wir nicht wissen, wann wir satt sind. Das stimmt nicht. Wir haben nur manchmal einfach Angst, daß die Menschen Recht behalten könnten und die Welt untergeht und dann gibt es kein Futter mehr. Also muß der intelligente Hund etwas auf Vorrat essen. Und auch die Flüssigkeitszufuhr sollte immer geregelt sein. Natürlich schmeckt das biologische Aroma aus der Pfütze an der Straßenecke am aller besten, aber es spricht auch nichts gegen sauberes Wasser, welches in einem kalkfreien Napf zur Verfügung gestellt wird.
2. Gassiegehen:
Ein ganz wichtiger Punkt auf der Tagesordnung! Es hat weniger mit laufen, rennen, springen, Hase oder Katze oder egal was jagen oder treffen mit Artgenossen zu tun....nein...ein Spaziergang bedeutet für uns unermüdliches Zeitunglesen! Alles was in der Gegend passiert ist steht dann am Laternenmast geschrieben oder ob es neue Bewohner in der Nachbarschaft gibt oder ob vielleicht gar eine nette Hündin in Bell-Nähe eingezogen ist. All das ist Gassigehen. Damit verbunden natürlich auch ist die eigene Nachrichtenflut. Je nachdem wie mitteilsam Ihr Hund ist, fällt das eigene Gespräch länger oder kürzer aus, wird häufiger wiederholt oder ist manchmal auch beschränkt auf einen Gartenzaun. Es kommt halt einfach darauf an, wer vorher alles vorbei gelaufen ist. Natürlich, ja, ich gebe es zu, ein Spaziergang hat auch was mit Reviereinteilung zu tun. Ja, schon gut, Sie haben ja Recht. Aber Sie haben einen Zaun um Ihr Grundstück gezogen, Ihr Revier und wir ziehen eben einen rein theoretischen Zaun um unser Gebiet. Im Gegensatz zu Ihnen teilen wir aber unser Revier mit ein paar anderen Artgenossen, denen wir lediglich mitteilen wollen, daß wir noch da sind und eben mal kurz hier waren. Das ist einfach nur ein kurzes "Hallo" unter Freunden - wenn Sie verstehen was ich meine.
3. Spielen:
Da gibt es 2 Kategorien: spielen mit Menschen und spielen mit Artgenossen. Mit Menschen spielen ist eine heikle Angelegenheit. Wir wollen ja toben und Sie fordern uns auf, aber letztlich, wenn wir dann richtig spielen schimpfen Sie uns, weil wir zu grob oder zu ungestüm waren. Ja was denn jetzt? Spielen oder nur so tun als ob? Aber wir lieben unsere Menschen ja, also gewöhnen wir uns daran, mit unseren Menschen nur das Spielen in light Version zu betreiben. Kein zu heftiges "komm schon da geht doch noch mehr" oder "war das schon alles, da kann ich aber schneller" ... seien Sie nicht böse, aber richtig spielen können wir mit Ihnen an sich nicht. Deswegen ist es so wichtig für uns, daß wir auch mit Artgenossen zu tun haben. Sie verstehen jedes Signal und wissen, was jetzt als nächstes passieren wird. Von Hund zu Hund ist das Spiel einfach unkompliziert. Manche Hunde sind lauter als andere, da dürfen Sie als Mensch nicht erschrecken. Wir wissen schon, wie wir miteinander umzugehen haben. Und wenn es mal etwas ruppiger wird - halten Sie sich da lieber erstmal raus, wir wollen doch nicht, daß Sie aus Versehen die Finger zur falschen Zeit am falschen Fleck haben. Wir Hunde haben im Regelfall - außer wir sind echte Spielverderber und Krawallbrüder - kein Problem damit, leichte Diskussionen selbst auszufechten. Wissen Sie, hund kann immer zur Not auch weglaufen und sich hinter seinem Menschen verstecken. Nachgeben ist bei uns kein wirkliches Zeichen von Schwäche. Sie sagen doch auch, daß der Klügere nachgibt. Nur wenn eine Hündin im Spiel ist, dann kann es zwischen zwei Kerlen schon mal etwas ernster zur Sache gehen. Aber auch hier ist es normalerweise so, daß jeder weiß, wann es zu weit geht und prinzipiell wollen wir uns nie gegenseitig verletzen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber Sie als verantwortungsvoller Besitzer passen da dann schon auf, mit wem Sie uns spielen lassen.
4. Kuscheln:
Das darf nie zu kurz kommen! Kuscheln beinhaltet neben dem obligatorischen Streicheln oder Knuddeln auch die Fellpflege! Ja, doch, wenn es richtig gemacht wird, dann finden wir Hunde bürsten super! Das ist doch fast wir Streicheln oder Massieren, nur halt mir einer Bürste. Wenn Sie natürlich mit den Borsten auf uns ein schlagen, weil Sie vergessen haben, daß wir empfindliche Haut haben und unser Fell auch an eben jener Haut hängt, dann empfinden wir diese Aktion als sehr unangenehm. Mit der richtigen Bürste ist das dagegen wie ein Besuch einer Wellnessoase. Aber viel wichtiger ist der direkte Körperkontakt zu Ihnen. Ihre Hände sind unsere Belohnung! Sie streicheln uns und wir wissen, daß wir etwas gut gemacht haben und sie uns lieb haben. Deswegen verwirren Sie uns, wenn Sie uns mit diesen Händen schlagen. Für uns sind Ihre Hände etwas gütiges und schönes, machen Sie das Bild nicht kaputt, indem Sie uns in der Art erziehen wollen. Für die Hundeseele bedeutet das einen echten Schock.
6. Erziehung:
Das leidige Thema zwischen Mensch und Hund. Ein Beispiel:
Wenn wir Sie mit unseren treuen Augen anblicken, weil Sie gerade eine Semmel mit saftigen Schinken essen, dann betteln wir nicht. Nein, wir wollen nur ganz auf Ihre Gesundheit achten und verhindern, daß Sie Ihre Waage zum Fenster hinaus werfen wollen. Wir denken einfach nur an Ihr Wohlergehen!
Aber wir Hunde wissen, Erziehung gehört zu unserem Zusammenleben mit dem Menschen. Gut, dann lassen Sie mich eines klar stellen: körperliche Gewalt gegen uns ist absolut keine Hilfe, das zu bekommen, was Sie von uns erwarten! Entweder haben wir dann für die Zukunft Angst vor Ihnen oder wir hassen Sie. Beides keine schöne Vorstellung und ein absoluter Trennungsgrund. Wenn wir Dummheiten machen, die nicht übersehen werden können, dann schimpfen Sie uns. Aber schreien Sie uns nicht an, wir hören viel besser als Sie. Ziehen Sie uns nicht an den Ohren, die Dinger sind am Kopf angewachsen, das tut uns auch weh. Schicken Sie uns auf unseren Platz und ignorieren Sie uns. Liebesentzug ist die schlimmste Strafe für uns! Ach ja und wenn Sie erst Stunden später feststellen, daß wir ein unartiger Hund waren ... tut mir leid, Ihnen das jetzt sagen zu müssen, aber wir werden keine Ahnung mehr haben, wovon Sie gerade reden. Wir ducken uns zwar, aber das auch nur, weil wir natürlich merken, daß unser Mensch böse mit uns ist. Warum wissen wir aber wirklich nicht mehr.
Ich weiß, ich wollte Ihnen heute an sich Valerie vorstellen...tja, sie hat sich leider noch nicht entscheiden können, was sie schreiben will die Gute. Aber sie hat mir hoch und heilig versprochen, den nächsten Eintrag zu übernehmen.
Heute habe ich ein paar viele Sachen gesagt habe, die ich schon lange mal los werden wollte, aber ich habe nicht vergessen, daß wir auch ein paar Auszüge hatten, eine Rückkehrerin und einen Neuzugang im Hundehaus und ein paar Hasen, die wir bei uns aufgenommen haben.
Fangen wir mit den Auszügen an, die sich komplett im Katzenhaus ereignet haben: unser roter Kater Kaspar hat ein neues Zuhause gefunden, ebenso wie die kleine Lotte. Damit bleibt Luka mit seiner Mama Soraya ohne Schwesterchen im Katzenzimmer. Aber ich glaube, er wird auch bald ein Menschenherz erobern so niedlich wie er mir scheint.
Unser lieber Felix ist von seiner Pflegestelle in ein richtiges Zuhause gezogen und das war es leider schon diese Woche mit den Auszügen.
Ich hoffe, daß ich Ihnen nächste Woche mehr erzählen kann.
Dafür haben wir ein paar Hasen bei uns, die ganz unfaßbar arm dran sind. Die beiden sind in einem Zustand bei uns abgegeben worden, daß nicht einmal sicher ist, wen wir da vor uns haben. Fest steht, daß der weiß/schwarze Hase eine Dame ist. Fest steht auch, daß beide unglaubliche Entzündungen am Hintern haben. Fest steht, daß sie nie ärtzlich versorgt wurden und deshalb erstmal gleich bei unserer Tierärtzin waren. Fest steht, daß es ihnen jetzt langsam besser geht und die Entzündung zurück geht. Fest steht, daß das eine wirklich schlimme Form der Vernachlässigung war und unsere Menschen sind nach wie vor sehr erschrocken darüber, wie herzlos mit diesen beiden Hasen umgegangen wurde. Aber jetzt wird es ihnen besser gehen und unsere Menschen werden dafür Sorge tragen, daß sie einen guten Platz finden werden, den man dann auch Zuhause nennen kann.
Und nun ins Hundehaus.
Wir haben einen Neuzugang. Sein Name ist Dino und ich weiß noch nicht sehr viel über ihn. Aber er scheint mir ein sehr netter Zeitgenosse zu sein. Lassen wir ihm ein paar Tage, um sich hier einzugewöhnen und dann werde ich mich mal mit ihm unterhalten.
Und leider haben wir eine Rückkehrerin. Unsere liebe Molly ist wieder bei uns eingezogen. Es ist immer schade, wenn das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund nicht klappt, aber es ist auch immer besser für beide Parteien, wenn eine Entscheidung fällt. Ich weiß, daß es für Molly nicht schön ist, wieder bei uns zu sein und ich weiß, daß es ihren Menschen nicht leicht gefallen ist, sie gehen zu lassen. Aber jetzt können alle nach vorne blicken und für Molly heißt das, wieder was dazu gelernt und jetzt in aller Ruhe eine neue Familie finden.
So und damit lasse ich Sie für heute in Ruhe.
Ich weiß, ich war heute ein mitteilsamer Milan - ja, es geht mir auch sehr viel in meinem kleinen Köpfchen herum.
Ihr
Milan
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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