Senioren Gemeinschaft Wertingen informiert
Trickbetrügern keine Chance geben

Vor den einzelnen Szenen des Präventionstheaters begrüßte Geschäftsführerin Christine Steimer einige Persönlichkeiten. Rechts Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier, 2. Vorsitzende Manfred Hartl, und links Landtagsabgeordneter Manuel Knoll.  | Foto: Otto Killensberger
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  • Vor den einzelnen Szenen des Präventionstheaters begrüßte Geschäftsführerin Christine Steimer einige Persönlichkeiten. Rechts Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier, 2. Vorsitzende Manfred Hartl, und links Landtagsabgeordneter Manuel Knoll.
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Seniorengemeinschaft Wertingen-Buttenwiesen
In Wertingen informierten sich über 200 Seniorinnen und Senioren beim Präventionstheater „Lug und Betrug“ über die Maschen der Betrüger.
Beitrag von Helmut Sauter

Trotz Starkregen kamen über 200 Seniorinnen und Senioren und interessierte Bürger in die Stadthalle Wertingen, um eine Sternstunde der Aufklärung über die Machenschaften von Trickbetrügern, angeblichen Handwerkern und falschen Polizisten zu erleben. Die fleißigen Helfer der Seniorengemeinschaft Wertingen-Buttenwiesen hatten tagsüber die Stadthalle in einen Theaterraum mit Bühne und Tribüne verwandelt und damit beste Voraussetzungen für die Spielerschar des Neuen Theaters Mering geschaffen, die mit ihrem Szenenspiel „Lug und Betrug“ im Mittelpunkt des Abends standen.
Bevor das Spiel begann, hießen 1. Vorsitzende Christine Steimer und Bürgermeister Willy Lehmeier als Schirmherr die große Besucherschar herzlich willkommen, darunter auch den Landtagsabgeordneten Manuel Knoll und etliche Stadträte. Ihr besonderer Gruß und Dank galten Sandra Gartner von der Kriminalpolizei Dillingen, Bernd Seiler von der Polizeistation Wertingen, dem Neuen Theater Mering und den beiden Moderatoren Barbara Macheiner und Markus Mayer von der Kripo Augsburg, die das Konzept des Präventionstheaters „Lug und Betrug“ schon mehrmals in Schwaben und angrenzendem Oberbayern realisiert haben.
Gebannt folgen die Zuschauerinnen und Zuschauer dem gekonnten Szenenspiel, aufgeteilt in sechs unterschiedliche Spielsituationen, die spannend und realitätsnah die Tricks und Schliche der Betrüger an der Haustür, am Telefon oder im Internet aufzeigen. So lockt der angebliche Handwerker den Wohnungsinhaber ins Bad, um den Wasserdruck zu messen, während seine Komplizin Geld und Wertsachen aus dem Schrank räumt und spurlos verschwindet. In der nächsten Szene erfasst auch die Zuschauerinnen und Zuschauer eine Schockwelle, als ein dramatischer Enkelanruf Opa Mayr in helle Aufregung versetzt und er starr vor Schreck dem falschen Polizisten an der Haustür einen hohen fünfstelligen Geldbetrag als Kaution übergibt, um seinen Enkel frei zu bekommen. Auch der Anruf der Polizei, Einbrecher seien im Wohnviertel unterwegs, löst beim Hausbesitzer Schmitt Panikattacken aus, so dass er, ohne zu überlegen, Geld und Schmuck zusammenrafft und der angeblichen Polizistin an der Haustüre übergibt. Sein erlösender Ausruf „Jetzt ist alles weg und kann nicht mehrgeklaut werden“ löst beim Publikum Lachsalven aus. Doch der Moderatorin Barbara Macheiner ist es nicht zum Lachen, als sie erklärt, dass solche „Übergaben“ an falsche Polizisten oder Überweisungen auf unbekannte Konten, meist ins Ausland, tagtäglich vorkommen.
Um richtiges Verhalten gegen die raffinierten Betrugsmaschen zu zeigen, spielen Thilo Paulin, Manuela Adling, Barbara Schwab-Melcher, Markus Schwab und Pedro Kopf-Müller die sechs Spielszenen noch einmal nach. Ihr eindrucksvolles Spiel vertieft Regeln und Verhaltensweisen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten (siehe Kasten). In der Pause nützen einige das Angebot, persönliche Anliegen den beiden Kommissaren Sandra Gartner und Bernd Seiler vorzutragen. Zudem werden Informationshefte verteilt, welche die Gefahren an der Haustüre, am Telefon oder im Internet konkret benennen und passende präventive Verhaltensweisen aufzeigen.
Nach zwei Stunden intensiver Präventionsarbeit bildeten sich immer noch Gesprächsgruppen in der Halle und im Foyer, um ihre Erfahrungen auszutauschen und das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten. Christine Steimer und Manfred Hartl von der Vorstandschaft der Seniorengemeinschaft sind einhellig der Meinung, der Aufwand hat sich gelohnt. Ab heute werden Trickbetrüger im Zusamtal keine Chance mehr haben, zumindest bei denen, die da waren.
Präventive Verhaltensweisen, die vor Trickbetrügern schützen:
- nie einem Fremden die Haustür öffnen, an der verschlossenen Haustür abfertigen
-von angeblichen Amtspersonen den Ausweis verlangen
- Handwerker nur ins Haus lassen, wenn sie selbst bestellt sind
- keine Haustürgeschäfte tätigen, nicht auf Mitleid reinfallen
- den Hörer auflegen, wenn Anrufer und Sachlage merkwürdig scheinen
-.Gewinnversprechen per Telefon ablehnen
- Geldforderungen grundsätzlich zurückweisen, Polizei einschalten
- Polizei selbst fordert niemals Geld oder Wertsachen
- kein Zugangstaten zum PC freigeben
- Internetkäufe nur unter Absicherung der persönlichen Daten
- misstrauisch sein, im Zweifel Polizei anrufen (110)

Erfahrungen von Besucherinnen
Ute Keis, Wertingen:
Als potentielles Opfer habe ich auch schon dubiose Anrufe bekommen.
Deshalb hole ich mir heute detaillierte Infos über die Tricks der Betrüger,
um gewappnet zu sein.
Brigitte Senger, Wertingen
Ich habe schon solche Anrufe bekommen, wo es um Erbgeschichten ging,
auch über Fax und Handy kommen ähnliche Geschichten.
Als Mitglied bin ich für solche konkrete Hilfen wie heute sehr dankbar.
Gerlinde Eckl; Lauterbach
Solche Lockanrufe haben ich noch nicht erhalten. Doch, einmal sollte ich an einer Lotterie teilnehmen. Jetzt weiß ich mehr über die Betrügertricks und wie ich mich verhalten soll. Dank sei der Seniorengemeinschaft, ein tolles Angebot. Es war sehr aufschlussreich.
Infos: bei der Seniorengemeinschaft Wertingen-Buttenwiesen.

Bürgerreporter:in:

Otto Killensberger aus Wertingen

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