Neulich in der Augsburger Allgemeinen zu lesen....

WZ vom 05.10.2011 – 500 Schulen vor dem Aus

In diesem Artikel prognostiziert eine Studie des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes das Aus von rund der HÄLFTE der rund 1000 Mittelschulen im Freistaat Bayern. Hauptsächlich betroffen seien ländliche Regionen (Besteht Bayern nicht überwiegend aus ländlichen Regionen mit Ausnahmen der großen Städte?). Selbst die Opposition sah damals das Einführen der Mittelschulen, als wirkungslose Maßnahme gegen das Haupt-/Mittelschulsterben.
Im WZ-Artikel vom 1. April war groß zu lesen – Hauptschule Wertingen wird zur Mittelschule und alle Verantwortlichen propagierten, daß dies eine Aufwertung und damit für die Schüler eine massive Verbesserung darstellte. Von besseren Chancen für Schüler der Realschule konnte keine Rede mehr sein!
Nun reicht diese Namensänderung aus? Zweifelsfrei muss man anerkennen, dass Schnupperlehren und ähnliche berufsbegleitende Maßnahmen den Kindern/Jugendlichen der Mittelschule äußerst dienlich sind. Die Schüler des M-Zuges haben durch praktische Erfahrungen, Schülern anderer Bildungseinrichtungen gleichen Niveaus einen nicht abzuerkennenden Vorsprung. Dies zu erkennen, gilt es aber, an das Handwerk weiter zu geben! Dreh und Angelpunkt der Problematik des Schulsterbens ist das heimische Handwerk. Diese künftigen Arbeitgeber müssen begreifen, dass Haupt/Mittelschüler konkurrenzfähig sind. Erst dann, wenn Haupt- und Mittelschüler am Arbeitsmarkt wieder eine wichtigere Rolle spielen, werden auch die Eltern wieder Vertrauen in diesen Schulzweig legen und Ihre Kinder nicht mehr auf Biegen und Brechen in eine der anderen Schulen zwängen wollen. Natürlich heißt das nicht, dass dieses Ziel alle Eltern durchsetzen und verfolgen. Den Kindern ein Stück Kindheit bewahren und trotzdem wettbewerbsfähig werden, sollte das Ziel der Bildungs- und Arbeitspolitik sein. Eine Namensänderung alleine kann nur eine Bildungspolitische (Totgeburt) Sackgasse sein, wenn nicht Handwerk, betroffene Eltern, Schulen und die Politik an einem Strang ziehen.

Bürgerreporter:in:

Sven Rosenberg aus Wertingen

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