"Wo meine Sonne scheint" - Ottfried Fischer begeistert sein Publikum in der Stehlesmühle

Ein Kabarettist mit Leib und Seele: Ottfried Fischer auf der Bühne der Stehlesmühle in Vorderried
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Wann kommt der "Otti"? - so fragten viele Brettl-Fans aus dem großen Einzugsgebiet der Kleinkunstbühne Lauterbach. Und er kam: Am vergangenen Samstagabend erlebten 350 Otti-Fans einen Kabarettabend feinster Sahne. Wie bereits in seinen vorherigen Kabarettprogrammen entwickelte Ottfried Fischer eine Bühnenfigur, die in die Abgründe von Gesellschaft und Politik eintaucht. Augenzwinkernd, humorvoll, hintergründig: Ottfried Fischer eben. Die Premiere zu seinem Solokabarett war bereits im Juni 2008 in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. "Wo meine Sonne scheint" ist das dritte Kabarettsolo des gewichtigen Mimen unter der Regie von Gabi Rothmüller.
"Wo meine Sonne scheint" trägt den Untertitel: Das Programm zur Heimat. Ottfried Fischer betritt die Bühne und zugleich ist der Besucher mittendrin, er ist gefangen vom Kabarettisten, aber auch von der realen Welt. Steigende Flüchtlingszahlen, weltweites Migrantentum, Patriotismusdebatte - die UNO beschließt das "Jahr der Heimat". Organisiert wird dieses in zahlreichen Kommissionen, nach Maßgabe europäischer Richtlinien mittels nationaler Heimatschutzgesetze. Einen dieser Heimatexperten mit dem Schwerpunkt "originäre heimatliche Ausdrucksformen" stellt eben Otti Fischer in seinem Bühenprogramm dar. Vor dem Hintergrund von Leitkulturen und Globalisierung, Fundamentalismus und Moral geht es um die Werte Heimat, Patriotismus, Religion und Glauben: Verwurzelung contra Vertreibung sowie das Recht auf Freiheit und Heimweh. Der Kabarettbesucher erfährt, wie rigoros der heimatkundige Heimatschutzgesetzbeauftragte das Thema anpackt, durchaus auch im Sinne tümelnder Leitkultur nicht nur aus dem tiefen deutschen Süden. Allerdings: Nach einiger Zeit scheint aber auch ihm wieder die Sonne und er erblickt den Unterschied zwischen "wertkonservativ" und dem Gegenteil, das da schlicht lautet: "blödkonservativ".
Die Stehlesmühle der Familie Xaver und Viktoria Röder aus Ellgau bot das richtige Ambiente für einen "echten" Otti Fischer. Ein brillanter Abend mit Wortwitz, mit geistreichem Humor und pointenreichen Spitzen gegen alle und alles, was sich in den Abgründen der Gesellschaft abspielt. Augenzwinkernd, humorvoll, hintergründig - ein echter Ottfried Fischer eben! Unter den Brettl-Fans waren beispielsweise Gemeinderätin Heidi Scherer oder Adelinde Bschorr vom Hauswirtschaftlichen Fachservice. Gerhard Sauter von der Kleinkunstbühne Lauterbach, mit seinem Team verantwortlich für Planung, Organisation und Durchführung vieler interessanter Veranstaltungen, darf stolz auf einen gelungenen kabarettistischen Abend sein, der sicher noch lange in aller Munde sein wird. Die "Brettl-Frauen" sorgten in gewohnter Weise für das leibliche Wohl an diesem Abend.
Ottfried Fischer ist Jahrgang 1953, seit 1977 übt er den Beruf des Kabarettisten aus. Der Künstler, der im Fernsehen auch als "Pater Braun" oder "Der Bulle von Tölz" zu bewundern ist, ist stolz auf viele Auszeichnungen und Preise. So erhielt er 1985 den Kabarettpreis "Salzburger Stier" und im Jahre 1986 den "Deutschen Kleinkunstpreis". Die Zuschauer des Bayerischen Fernsehens kennen Ottfried Fischer aus der monatlichen Kabarettsendung "Ottis Schlachthof".

Bürgerreporter:in:

Rosmarie Gumpp aus Ellgau

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