Ernst Braun seit 30 Jahren VDK-Kreisgeschäftsführer

Seit 30 Jahren ist Ernst Braun Kreisgeschäftsführer des VDK- Kreisverband Dillingen- Wertingen. 							Foto.fk
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Der VDK im Wandel der Zeit
Gespräch mit Ernst Braun

Wertingen/Dillingen: Ernst Braun, Kreisgeschäftsführer des VDK- Kreisverband Dillingen/Wertingen beging dieser Tage sein 30jähriges Dienstjubiläum.
My Heimat-Bürgerreporter Konrad Friedrich sprach mit Ernst Braun über die 30 Jahre als Kreisgeschäftsführer des VDK.
Der erste Arbeitstag war am 28.Februar 1982.Es war ein Sonntag. Der Ortsverein Buttenwiesen hatte seine Frühjahrsversammlung und dort stellte er sich als neuer Kreisgeschäftsführer des VDK- Kreisverband Dillingen- Wertingen vor.
Nach dieser Versammlung setzte sich Braun dann in den Zug und fuhr nach Bad Endorf zur zweiwöchigen Schulung.
Die Kreisgeschäftsstelle befand sich wie auch heute noch im Rathaus in Lauingen. Auffallend war,dass damals, der Zugang nicht behindertengerecht und nur über 50 Stufen erreichbar war. Im Laufe seiner Amtszeit änderte Ernst Braun dies und ein Aufzug wurde ins Rathaus eingebaut.
Ende 1982 wurde Ernst Braun offiziell zum Kreisgeschäftsführer ernannt, damit war er der jüngste Geschäftsführer des VDK Bayern. Im Vergleich zu heute kann man sagen, dass der VDK damals bei weitem noch kein durchorganisiertes Dienstleistungsunternehmen war wie heute.
Es wurde noch viel improvisiert. Die Hauptaufgaben lagen damals in der Kriegsopferversorgung. das Durchschnittsalter der Mitglieder lag bei 68 Jahren. Der damalige Mitgliederstand betrug 3924 Mitglieder. Demnächst wird das 6000.Mitglied im Kreisverband Dillingen-Wertingen erwartet.
Das Hauptaufgabengebiet richtete sich naturgemäß nach den Anliegen, der Kriegsopferversorgung. Etwas zwei drittel der Mitglieder waren kriegsbeschädigt beziehungsweise Kriegswitwen. So wurden Anträge im Bereich der Erziehungshilfen, für orthopädische Hilfsmittel, Einstufungen nach dem BVG, Berufschadenausgleich, Hinterbliebenenversorgung und vieles mehr gestellt und bearbeitet. Auffallend war, dass die Kriegsbeschädigten in der Regel ordentlich versorgt waren, jedoch nach deren Ableben der Witwen oft leer ausgingen, beziehungsweise mit einer deutlich niedrigeren Versorgung rechnen mussten.
Die landläufige Meinung war damals, dass der VDK mit dem Ableben der Kriegsgeneration sich ebenfalls “auflösen“ würde. Gott sei Dank, erkannte der Sozialverband die Zeichen der Zeit und handelte entsprechend, in dem er sich für alle Sozialbereiche und Altersgruppen öffnete. Braun sagte:“ Wäre der VDK damals nicht mit der Zeit gegangen, hätten wir mit der Zeit gehen müssen.“
Im Laufe der Jahre haben sich das Aufgabengebiet und der Schwerpunkt der Arbeit total gewandelt. Neben den allgemeinen Verwaltungsaufgaben und der Organisation, beraten und vertritt der VDK nahezu in allen Sozialrechtsbereichen. Ferner werden Widersprüche und Klagen bearbeitet und die damit verbundene Korrespondenz mit den zuständigen Ämtern und Dienststellen erledigt.
Kriegsopferangelegenheiten dürften heute noch vielleicht 3 Prozent der Arbeit ausmachen.
Der VDK erlebte in den vergangenen Jahren einen richtigen Boom wie man heute sagt, indem zwischenzeitlich 6000 Mitglieder im Kreis zählen, die von sechs hauptamtlichen und über 200 ehrenamtlichen Mitarbeiter betreut werden. Hauptthemen sind heute, die gesetzliche Rentenversicherung, die Einstufung im Schwerbehindertenbereich, Arbeitslosengeld, Pflegegeld, gesetzliche Unfallversicherung.
Überwiegende Fragen sind heute: Wie komme ich sicher ohne oder mit möglichst geringem Abschlag in Rente? Wann wie viel, wie lange, habe ich Anspruch auf Sozialleistungen gleich welcher Art und wie verhalte ich mich richtig? Immer wieder kommt es vor, dass Menschen durch falsche Informationen oder Fehlauskünfte bares Geld verschenken.
Am Schlimmsten die sind die „Halbwisser“ oder „selbsternannten Fachleute“, wie wir sie kennen. Manchmal kann man nachträglich reparieren, aber nicht immer.
Manche Menschen kommen auch mit einer überzogenen Erwartungshaltung zum VDK und erwarten Leistungen, die auch wir nicht erfüllen können, so Braun.
Immerhin kann der VDK eine erfreuliche Erfolgsstatistik vorweisen. Der VDK hat nicht nur die meisten Vertretungen vor dem Sozialgericht, sondern er gewinnet auch nahezu die Hälfte der Widersprüche und Verfahren. Was mir persönlich immer ein Anliegen war, ist der gute Kontakt und das Kollegiale Verhältnis mit den einzelnen Amtsstellen. Wir streiten zwar um die Sache hart, nie aber mit dem Gegenüber, so Braun.
Im Mittelpunkt unserer Arbeit im VDK, steht natürlich der rat- und hilfesuchende Mensch.
In diesem Zusammenhang muss unser Ehrenamt genannt werden. Es ist unheimlich wichtig, dass der VDK freiwillige ehrenamtliche Mitarbeiter im Kreisverband hat, die die Mitglieder betreuen im Rahmen der Fürsorgeaufgaben, indem sie Krankenbesuche durchführen oder einmal ein längeres Gespräch, mit dem zum Teil vereinsamten Menschen führen.
Möglichkeiten zur Hilfe und Anerkennung bieten hierbei die Mittel aus der Sammlung“ Helft Wunden heilen“, die ebenfalls von den ehrenamtlichen Mitarbeitern durchgeführt wird.
Das Haupt- und Ehrenamt im Kreisverband Dillingen- Wertingen arbeitet Zahn in Zahn reibungslos zusammen, was auch unsere Erfolgszahlen bestätigen.
Der VDK nimmt auch, wie in den Jahren vorher, an der Regionalausstellung “WIR“ 2012 in der Halle K, Stand 400-405 teil.
Interessenten können sich anlässlich der Veranstaltung näher über die Aufgaben der Dienstleistungen des Sozialverbandes informieren. Unser Motto bleibt auch wie in den Jahren vorher unverändert: „Zukunft braucht Menschlichkeit.“ (fk)

Bürgerreporter:in:

Konrad Friedrich aus Wertingen

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