Ein ganz "normaler" D-Jugend Spieltag - Ehrenamtlich
D9 Spiel zwischen der Mannschaft aus Sch. und U/W
Tja, wer nun denkt, Zahlen, Daten, Fakten, den muss ich leider enttäuschen! Dieses Mal ein wenig anders.
Spielbeginn sollte um 10.oo Uhr in U. sein.
Dass alles bis zu diesem Zeitpunkt startklar ist, muss natürlich auch Vorarbeit geleistet werden.
Also hieß es um 07.15 Uhr aufstehen um gegen 08.15 Uhr frisch gestriegelt und einigermaßen fit in U. vor einem noch verlassenem Sportheim einzutreffen.
Alles noch friedlich und ruhig, Tau auf dem Gras, als ob noch alles im Schlaf steckt. Nebelreste über den anliegenden Feldern runden dieses Idyll ab.
Und schon scheppert es. Aus dem Gerätehäuschen taucht Stefan mit dem „Markierungswägelchen" auf, um das Spielfeld zu kennzeichnen. Wird es seine Dienste verrichten, oder wird es wieder einmal streiken, da es ja schließlich schon einige Jahre auf dem Buckel hat? Wir werden sehen. Eine herzliche aber knappe Begrüßung, mit dem Wissen, dass bis zum Start noch einiges getan werden muss. Abmessen des Spielfeldes, markieren, nachzeichnen, Tore aufstellen, Hütchen und andere Hilfsmittel bereitstellen, und und und. Nicht zu vergessen die Trikots herzurichten, den Spielberichtsbogen auszufüllen, und die Mannschaftsaufstellung an der Magnettafel vor zu besprechen bzw. abzugleichen.
Beim Markieren traten schon die ersten Schwierigkeiten auf, da der Wagen nicht so wollte, wie wir.
Zu viel Kalkpulver und Nässe verstopften den Auslass. Oder gar das Alter? Oder hat Ihn wieder jemand einfach kaputt in den Schuppen zurück gestellt? Es wird sich schon jemand finden, der dafür verantwortlich gemacht werden kann!
Also musste 2-3 Mal alles abgelaufen werden um ein einigermaßen zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. Mit Hütchen mussten wir Teilbereiche an den Toren „sichtbarer" gestalten. So gesehen doppelt gemoppelt, muss aber sein, um den Spielern „Anhaltspunkte" für ein Spielfeld zu ermöglichen. Egal, wir machen´s schon.
Bei den Toren taten wir uns dank Rollen leichter – eine Anschaffung, die sich wirklich gelohnt hat.
Das Spielfeld war fertig, die Schuhe und Socken klitsch nass und man konnte anhand weißer Spuren auf der Kleidung erkennen, wer mit dem Markierungswagen unterwegs war.
Nasse Füsse, nasse Schuhe und das bis ca. 12.00 Uhr – Erkältung lässt grüßen.
Mittlerweile war es 9.00 Uhr, der Spielbericht musste noch ausgefüllt werden, die Pässe sortiert und die eintreffenden Spieler angehalten werden, sich noch nicht um zu ziehen, da erst noch die Nummern zugeordnet werden mussten.
Bis 9.15 Uhr kamen noch die letzten Spieler in die Umkleide und es konnte beginnen.
Alle Spieler umziehen, Teambesprechung und Einteilung der Spieler auf Ihre Positionen, Taktikbesprechung und all die kleinen Problemchen besprechen, die noch aufgetaucht sind.
Anschließend folgte noch das Aufwärmen, die Passkontrolle, durch den Schiedsrichter und das Spiel konnte beginnen.
Was ist das? Panische Aktionen unserer Mannen – nichts geordnet, wie wilde Hühner, die Angst vor dem Fuchs haben.
Gut, die Daten sprechen nicht unbedingt gegen die Mannschaft von Sch. – 20 Tore kein Gegentor und im Schnitt 10:0 jedes Spiel gewonnen.
Aber man darf doch nicht solche Angst haben, da die Gegner - so glaube ich zumindest – auch jeweils nur zwei Füße haben. Respekt vor dem Gegner geht schon in Ordnung, aber solche Angst, dass jeder Ball ins Aus gekickt wird braucht man nun wirklich nicht zu haben.
Nur gut, dass der Gegner von unserer Spielweise so überrascht ist, dass Ihm auch nichts gelingen mag.
Deckung des Gegenspielers, Abseits, all jene Dinge, die man aus dem Training kennt und mittlerweile aus dem FF kennen sollte – große Unbekannte.
Ein Chaos bestimmt um die Trainer diese Halbzeit nur mit Beruhigungstropfen überstehen zu lassen – geschweige denn für den Einsatz eines Defibrillators für so manchen sorgen könnte.
Die Erlösung, der Halbzeitpfiff.
Ab in die Kabinen um die Jungs neu zu „eichen".
2. Halbzeit, mit der Erkenntnis, dass der Gegner doch gar nicht so gut ist, geht es fließender weiter.
Oder sind wir besser geworden und haben unsere Angst überwunden?
Egal.
Ein ausgeglichenes Spiel mit wenigen Chancen auf beiden Seiten.
Unerwartet nach einer Einwechslung ein Tor für die Gegner. Schade, die Sch-er wurden schon nervös und ließen uns Spielraum und Konterchancen. 0:1 für Sch.
Unsere Ordnung zunichte? Werden nun wieder alle nervös?
Chance für uns – nichts. Chance für Sch. – Tor.
0:2 für Sch. Rums drinn war er. Wieder aus dem Nichts.
Was nun?
Ruhe bewahren und kämpfen. Das macht wohl die Runde bei uns, da alle nun Ihr Bestes zu geben scheinen. 10 Minuten vor Spielende – man, kann das nicht von Anfang an so sein? Jungs, denkt mal an unsere Nerven!
Toooooor.
Tor für uns – nach einem schnellen Spiel auf ´s gegnerische Tor!
Nur noch 1:2 für Sch. Und man merkte, dass sie so etwas nicht gewohnt waren und sichtlich nervös wurden. Noch eine Chance für uns die der Gegner zur Ecke klären konnte.
Noch wenige Sekunden bis zum Spielende. Alle vor, der Torwart an der Mittellinie, koste es was es wolle.
Eine Ecke noch, die alles entscheiden kann.
Spannung bis zum Schluss!
Die Ecke kommt sehr gut auf den Spieler – was jetzt, eine Drehung, und………..der Ball weg, die Chance weg, Schlusspfiff. Aus.
Knapp verloren, zum Schluss alles gegeben und doch…
Die Moral von der Geschicht…..
Keine Angst vor dem Gegner, sondern gesunder Respekt – kämpfen bis zum Schluss – AAAAAbseits beachten und hin und wieder auf die Trainer hören, könnte sich auszahlen.
Aber wer gegen solch eine Mannschaft nur 1:2 verliert, dem gebührt Respekt und Anerkennung. Mit ein wenig Wehmut da sicherlich mindestens der Ausgleich drinnen war und der Erkenntnis, dass noch so manches zum Üben ansteht.
Aber Hut ab und Applaus für unsere Jungs, solch ein Spiel noch so zu drehen.
So, jetzt haben die Spieler Ihr Soll erfüllt, nun wieder zu den Trainern. Tore, Hütchen, Eckfahnen, Bälle aufräumen, Spielbericht vervollständigen und Ergebnis melden.
Die Eltern sind schon fast alle wieder weg, da können wir uns ein alkoholfreies :-) Getränk gönnen.
Tag geschafft, Spiel geschafft, keine Verletzungen und ein versöhnliches Spiel unserer Mannen. Die Eltern waren wohl auch zufrieden - alles Gut.
Zu Hause wieder um 11.50 Uhr.
Dies war ein ganz normaler Spieltag – und doch, ganz normal ist kein Spieltag, da auch nicht jeder Tag gleich ist. Aber gerade dies macht wohl den Reiz eines Trainerdaseins aus.
Tschüss und bis zum nächsten Event in U., W. oder sonst wo.
Bürgerreporter:in:Sven Rosenberg aus Wertingen |
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