Büchertipps von Josef Gerblinger
1. Toskana für Arme, Swidler, Kindler Verlag
Voller Liebeskummer ist Max aus Deutschland geflohen und hat sich einen Traum erfüllt: ein Haus im sonnigen Italien. Für eine Villa in den sanft geschwungenen Hügeln der Toskana hat sein Geld nicht gereicht, und so ist es ein baufälliges rustico in den rauen Marken geworden. Dort lebt er einsam und allein mit Uilly, dem faulsten und gefräßigsten maremmischen Hirtenhund der Welt. Doch das selbst gewählte Eremitenleben ist nicht ohne Gefahren: Als ihm eines Tages der zentnerschwere Deckel seiner Zisterne auf den Kopf fällt, entrinnt er nur knapp dem Tode. Immerhin lernt er durch diesen Unfall Gino kennen, der doppelt so alt ist und bald sein bester Freund wird. Gino, früher Lastwagenfahrer, jetzt Maurer und selbsternannter Philosoph, macht Max mit allen bekannt, die rund um den Monte Dolciano wichtig sind. Und er führt ihn ein in das Wesen der Italiener. Oberstes Gebot: in jeder Situation bella figura wahren. Da hat der harmlose Deutsche im Land der Missverständnisse noch einiges zu lernen ... Auch, was wahre Liebe betrifft.
2. Die Vagabundin, Astrid Fritz, Kindler Verlag, ein spannender
historischer Roman,spielt u.a.im Ries bei Nördlingen
Die wahre Geschichte der Eva Barbiererin
Passau, 1561: Nach dem Tod ihrer Mutter wächst die junge Eva bei ihrem brutalen Stiefvater auf. Als er sich an Eva heranmacht und sie mit einem alten Trunkenbold verkuppeln will, flieht sie aus der Stadt und beginnt ein abenteuerreiches Wanderleben. Schnell merkt Eva, dass sie als Frau den Männern schutzlos ausgeliefert ist. So verkleidet sie sich als Schneiderknecht und zieht von nun an mit gefälschten Papieren durch die Lande. Doch ihr Geheimnis droht ständig aufgedeckt zu werden. Vor allem, als ihr unterwegs ein Mann begegnet und mit ihm die erste große Liebe.
3. Glück...kommt selten allein, Eckart v. Hirschhausen, Rowohlt Verlag
Jeder ist seines Glückes Schmied. Und so sieht es auch aus: reichlich behämmert. Beim Zimmern unseres Glücks hauen wir uns oft genug mit dem Hammer auf den Daumen. Und vergessen dann, darüber zu lachen. Wenn aber Dr. Eckart von Hirschhausen humorvoll über das Glück schreibt, lässt der Schmerz nach. Endlich spricht jemand das aus, was wir schon immer ahnten, aber nicht wahrhaben wollten: Glück ist nicht das Ziel, sondern ein Abfallprodukt der Evolution. Glück geht zum Glück vorbei, und eine Bronze- ist besser als eine Silbermedaille. Die positive Psychologie zeigt: Erfüllung und Zufriedenheit sind keine Frage des Schicksals, sondern die Summe der täglichen Gedanken und Handlungen. Glück ist machbar. Dr. Eckart von Hirschhausen verbindet Wissen mit Witz, aktueller Forschung, alten Weisheiten und Tiefgang und schafft so neben "Haha"- auch "Aha-Effekte". Übungen, Selbsttests, inspirierende Illustrationen und konkrete Tipps stehen neben Neuestem uas der Hirnforschung. Ein Buch für Glückspilze und Pechvögel, für Optimisten und Pessimisten. Und wer lieber unglücklich bleiben will, kann nach der Lektüre weiter unglücklich sein - aber auf höherem Niveau.
4. Das Wolkenzimmer, Irma Krauß, cbt Verlag, jetzt im
Taschenbuch
Ein bewegender Jugendroman zum Thema Judenverfolgung, Überleben im Versteck - und über den unschätzbaren Wert des Lebens. Brennenden Liebeskummer im Herzen stürzt Veronika einen Turm hinauf, um in den Tod zu springen. Doch stattdessen findet sie auf dem Turm das Leben - und einen Menschen und seine Geschichte. Im "Wolkenzimmer" stört Veronika den alten Türmer und sein Geheimnis auf. Stück für Stück erfährt sie von dem jüdischen Jungen in der NS-Zeit, der er einmal war, und von seinem verzweifelten Versuch, im Versteck zu überleben ... Irma Krauß ist ein beeindruckender Brückenschlag gelungen: Hier das Mädchen von heute, das sein Leben wegwerfen will - dort der Junge von damals, der sein Leben gerade noch retten konnte. Und über allem blitzt es durch: Das Leben und wie unendlich kostbar es ist. Berührend, atmosphärisch dicht, meisterhaft geschrieben. "Das könnte in der Konstruktion lehrhaft wirken und liest sich so leicht und selbstverständlich. Irma Krauß, Autorin ausgezeichneter Jugendromane, wechselt die Perspektiven, als steige sie leichtfüßig den Turm auf und ab: von jetzt zu früher, von Junge zu Erwachsenem, vom Leben in der Zeit des Terrors zum Leben in Freiheit. Sie muss nicht urteilen, man muss etwas sehen, um es zu verstehen."
Bürgerreporter:in:Marion Buk-Kluger, lic.rer.publ. aus Wertingen |
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