G e d i c h t
"Mir träumte einst von wildem Liebesglühen ..." - Heinrich Heine (1797 - 1856)
Mir träumte einst von wildem Liebesglühn, von hübschen Locken, Myrten und Resede, von süßen Lippen und von bittrer Rede, von düstrer Lieder düstern Melodien. Verblichen und verweht sind längst die Träume, verweht ist gar mein liebstes Traumgebild'! Geblieben ist mir nur, was glutenwild ich einst gegossen hab in weiche Reime. Du bliebst, verwaistes Lied! Verweh jetzt auch und such das Traumbild, das mir längst entschwunden und grüß es mir, wenn du es aufgefunden - dem luft'gen Schatten send ich...
A p h o r i s m u s
"Schmeichler sind wie Sonnenblumen, blicken nach dem Himmel hin, suchen Vorteil und Gewinn ..." - Friedrich von Logau (1605 - 1655)
Übrigens: die Eigenart der 'Sonnenblume' (Helianthus annuus), sich immer dem Sonnenlicht zuzuwenden, nennt man Heliotropismus. An sonnigen Tagen folgt die Knospe der Sonne von Ost nach West, während sie sich nachts oder in der Morgendämmerung nach Osten zurückdreht. Es drehen sich jedoch nur die Blätter und Knospen der jungen Pflanze zur Sonne. Blüten und Fruchtstände tun dies nicht mehr. Diese weisen in der Regel nach Osten. - Quelle: Wikipedia
A p h o r i s m u s
"Das entscheidend Charakteristische dieser Welt ist ihre Vergänglichkeit." - Franz Kafka (1883 - 1924)
Der 'Roseneibisch' (Hibiscus rosa-sinensis) wird in Japan auch als "sanfte Blüte" bezeichnet. Zwar ist die Blütezeit jeweils nur von kurzer Dauer, aber dafür bringt der Hibiskus kontinuierlich neue Blüten hervor. In China gilt er als Symbol für Ruhm, Reichtum und Pracht und auf Borneo schmücken sich die Bräute bei der Hochzeit seit Jahrhunderten traditionell mit Hibiskusblüten im Haar.
A p h o r i s m u s
"Das Greisenalter, das wir alle zu erreichen wünschen, klagen alle an, wenn sie es erreicht haben." - Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.)
... oder: Freut euch des Lebens, weil noch das Lämplein glüht! Pflücket die Rose eh' sie verblüht. - Johann Martin Usteri (1763 - 1827)
A p h o r i s m u s
"Der Mai des Lebens steht nicht lang in Blüte ... - Friedrich von Bodenstedt (1819 - 1892)
... er dünkt uns wie ein Traum in seiner Flucht; doch nur dem Aug' entflieht er: Im Gemüte reift manche seiner Blüten uns zur Frucht."
G e d i c h t
"Träume ..." - Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Und ob dir auch dein schönster Traum gefalle und alle Träume, die vorübergehn, das Leben, wenn wir es nur recht verstehn, das Leben kommt und übertrifft sie alle.
G e d i c h t
"Die Tage der Rosen ..." - Otto Roquette (1824 - 1896)
Noch ist die blühende goldene Zeit, noch sind die Tage der Rosen, noch ist die blühende goldene Zeit, o du schöne Welt, wie bist du so weit! Und so weit ist mein Herz und so froh wie der Tag, wie die Lüfte, durchjubelt von Lerchenschlag! Ihr Fröhlichen, singt weil das Leben noch mait: noch ist die schöne, die blühende Zeit, noch sind die Tage der Rosen!
G e d i c h t
"Wegewarte ..." - Hermann Löns (1866 - 1914)
Es steht eine Blume, wo der Wind weht den Staub, blau ist ihre Blüte, aber grau ist ihr Laub. Ich stand an dem Wege, hielt auf meine Hand, du hast deine Augen von mir abgewandt. Jetzt stehst du am Wege, da wehet der Wind, deine Augen, die blauen, vom Staub sind sie blind. Da stehst du und wartest, dass ich komme daher, Wegewarte, Wegewarte, du blühst ja nicht mehr.
G e d i c h t
"Es hat die Rose sich beklagt, dass gar zu schnell der Duft vergehe, den ihr der Lenz gegeben habe ...- Friedrich von Bodenstedt (1819 - 1892)
... da hab' ich ihr zum Trost gesagt, dass er durch meine Lieder wehe und dort ein ewiges Leben habe."
G e d i c h t
"An meine Rose ..." - Nikolaus Lenau (1802 - 1850)
Frohlocke, schöne junge Rose, dein Bild wird nicht verschwinden, wenn auch die Glut, die dauerlose, verweht in Abendwinden ...
S p r i c h w o r t
"Das größte Unglück ist, glücklich gewesen zu sein!"
... oder: "Wer kein Unglück gehabt hat, der weiß von keinem Glück zu sagen!"
G e d i c h t
"Warnung und Wunsch ... " - Nikolaus Lenau (1802 - 1850), österreichischer Dichter und melancholischer Lyriker
Lebe nicht so schnell und stürmisch, sieh den holden Frühling prangen, höre seine Wonnelieder, ach, wie bleich sind deine Wangen! Welkt die Rose, kehrt sie wieder, mit den lauen Frühlingswinden kehren auch die Nachtigallen, werden sie dich wiederfinden? Könnt ich leben also innig, feurig, rasch und ungebunden, wie das Leben jenes Blitzes, der dort im Gebirg' verschwunden!
G e d a n k e n
"Hast du Angst vor dem Tod?" fragte der kleine Prinz die Rose ...
Darauf antwortete sie: "Aber nein. Ich habe doch gelebt, ich habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt soviel ich konnte. Und Liebe, tausendfach verschenkt, kehrt wieder zurück zu dem, der sie gegeben. So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und Verzagen verblühen." Antoine de Saint-Exupéry (1900 - 1944)
G e d i c h t
"Lass nicht von jedem Ungemach ... " - Julius Lohmeyer (1834 - 1903)
Lass nicht von jedem Ungemach dir saure Wochen machen, was du verlachst ein Jahr danach, kannst du schon heut verlachen.
G e d i c h t
"Ob auch die Stunden uns wieder entfernen ... " - Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
... wir sind immer beisammen im Traum, wie unter einem aufblühenden Baum. Wir werden die Worte, die laut sind, verlernen und von uns reden wie Sterne von Sternen, alle lauten Worte verlernen: wie unter einem aufblühenden Baum.
G e d i c h t
"Der Frühling ... " - Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde, die Tage kommen blütenreich und milde, der Abend blüht hinzu und helle Tage gehen vom Himmel abwärts, wo die Tag' entstehen.
G e d i c h t
"Frühlingsgedanke ... " - Ferdinande von Brackel (1835 - 1905)
Vögel singen, neues Leben, frisches Grün an Blatt und Baum: für die Vögel neue Lieder, für das Herz ein neuer Traum! Doch das Leben wird veralten, hin zur Erde welkt das Grün; Blumen senken ihre Häupter: wirst, mein Traum, auch du verblüh’n?
G e d i c h t
"An die Narzissen ..." - Robert Herrick (1591 - 1674)
Narzissen, holde! Weinend sehn wir, dass ihr welkt am Hang, eh' sich die Sonn hinüberschwingt zu ihrem Niedergang. Verweilt noch, bis der Tag enteilt, verklingt in seinem Nachtgesang und betet mit uns, denn wir gehn mit euch den gleichen Gang Wir dauern kurze Zeit wie ihr und sind wie Blum und Gras, Wir wachsen kaum und sind schon alt wie ihr und irgendwas. Wir gehn, da eure Stunden wehn, ach, bald wie Tropfen unterm Wind, wie Taues Perlen schwinden wir, die keiner wiederfindt.
G e d i c h t
"Zu der Kindheit Blütentagen ... " - Leberecht Dreves (1816 - 1870)
Zu der Kindheit Blütentagen schweif ich wie im Traum zurück, als müsste dort ich nach dir fragen, wie nach längst entfloh'nem Glück. Und ich suche hin und wieder, suche, ach und find' dich nie; Alte Träume, alte Lieder, doch, wo bleibt die Melodie?