Nationalsozialismus

Beiträge zum Thema Nationalsozialismus

Poesie
Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier

11. Teil - Kinder- und Jugendjahre im Schatten des Nationalsozialismus. (Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier)

1938 – 1942 ….ab der Kristallnacht, als nach und nach alle unsere jüdischen Nachbarn „verschwunden“ waren, änderte sich vieles in unserem Wohnviertel. Die früheren Häuser der jüdischen Nachbarn wurden nun alle mit „arischen“ Parteigenossen „besiedelt“, die zum großen Teil sehr aufmerksame Beobachter ihrer Mitbürger und Nachbarn waren. Meine Familie war zwar „arisch“, aber Parteigenossen waren wir nicht. Das war jedoch nur möglich, weil mein Vater selbständig war. Alle „abhängigen“ Beamten und...

  • Rheinland-Pfalz
  • Linz am Rhein
  • 29.03.13
Poesie
1939 kam ich wieder nach Hause zurück und begann eine dreijährige Kontorausbildung im Großhandel zusammen mit einer kaufmännischen Berufschulausbildung, die ich mit einer erfolgreichen Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer in Bingen beendete…..
2 Bilder

10. Teil - Kinder- und Jugendjahre im Schatten des Nationalsozialismus. (Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier)

Die Judenverfolgung. Ganz langsam setzte dann die Judenverfolgung ein. Zuerst kaum merkbar, dann immer deutlicher und einschneidender. Die Literatur wurde von jüdischen Schriftstellern „gesäubert“ und Kompositionen jüdischer Komponisten wurden strikt verboten. Ich weiß es noch wie heute, dass ich plötzlich das Lied von Heinrich Heine „Loreley“ nicht mehr singen durfte. Das war eines meiner Lieblingslieder. Ich sang ja für mein Leben gern, genau wie unsere ganze fröhliche Familie zu Hause, die...

  • Rheinland-Pfalz
  • Linz am Rhein
  • 28.03.13
Poesie
Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier

9. Teil - Kinder- und Jugendjahre im Schatten des Nationalsozialismus. (Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier)

….später wurden in der Schule unsere schönen Lesebücher eingesammelt und verbrannt. Wir Kinder wurden angewiesen unsere Lieblingsbücher von zu Hause mitzubringen. Angeblich sollten wir diese Bücher zum Lesen miteinander austauschen. In meinem Elternhaus hatten wir recht „zahme Bücher“ wie zum Beispiel „Der Kinder Gebet“ – das handelte um zwei Geschwister, deren Gebet sie vor dem Überfall eines Räubers geschützt hatte, oder „Das braune Lenchen“, das war ein Zigeunerkind, das von einer...

  • Rheinland-Pfalz
  • Linz am Rhein
  • 27.03.13
Poesie
Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier

8. Teil - Kinder- und Jugendjahre im Schatten des Nationalsozialismus. (Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier)

….Noch heute bekomme ich ein unbehagliches Gefühl wenn ich eine Sammelbüchse sehe. Einmal hatten wir mit der ganzen Schulklasse eine gemeinsame Sammelaktion. Da schwärmten alle Schulkinder aus wie die Wespen und rempelten vorbeigehende Menschen an und baten um eine Gabe. Ich hatte meinen Standplatz am Bahnhof. Plötzlich kam ein Zug an. Aber viele Fahrgäste stiegen nicht aus. Doch ein Herr fiel mir ganz besonders auf. Er war groß und schlank, hatte dunkles Haar, ein gut geschnittenes Profil und...

  • Rheinland-Pfalz
  • Alzey
  • 26.03.13
  • 1
Ratgeber
Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier
2 Bilder

7. Teil - Kinder- und Jugendjahre im Schatten des Nationalsozialismus. (Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier)

…… Dann kam die Pflicht für alle Kinder den „Jungmädels“ oder dem „Jungvolk“ beizutreten. Die „Jungmädels“ das waren alle jungen Mädchen von zehn Jahren aufwärts bis vierzehn. Die in politischen Gruppen gesammelt und geschult wurden. Die Jungen wurden im „Jungvolk“ gesammelt. In gewissen Zeitabständen gingen bei den Klassenlehrern immer wieder Listen herum, worin alle Kinder in der Klasse aufgeführt waren. Der Lehrer hatte die Aufgabe die Kinder zu befragen, ob sie Mitglied im „Jungvolk“ oder...

  • Rheinland-Pfalz
  • Linz am Rhein
  • 24.03.13
  • 3
Ratgeber
Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier

6. Teil -- Kinder- und Jugendjahre im Schatten des Nationalsozialismus. (Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier)

….ja und unsere deutsche Sprache durfte plötzlich keine Fremdwörter mehr gebrauchen. Das Portemonnaie wurde zum Geldbeutel und das Trottoir wurde zum Bürgersteig. Vis-a-vis zum Beispiel war ein sehr gebräuchlicher Ausdruck damals. Doch nun wohnte der Nachbar nicht mehr vis-a-vis, sondern gegenüber usw. usw. Auch die Gewichte wurden geändert. Das Pfund und der Schoppen wurden abgeschafft. Jetzt gab es nur noch Kilogramm und Liter. Die alten Hausfrauen standen oft grübelnd vor den Schaufenstern...

  • Rheinland-Pfalz
  • Linz am Rhein
  • 23.03.13
  • 5
Poesie
Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier

3. Teil - Kinder- und Jugendjahre im Schatten des Nationasozialismus. (Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier)

1931: ……eine solch riesige Menschenversammlung hatte ich in meinem jungen Leben noch nie gesehen. Worauf warteten denn alle diese Menschen? Still standen sie da und schauten alle in eine Richtung. Ich dachte mir, dass auf dem Platz vielleicht etwas zu sehen wäre. Doch es war mir unmöglich über die Köpfe aller Erwachsenen hinwegzusehen, dazu war ich viel zu klein. Aber ich konnte mich auch nicht durch die dichte Menschenmasse hindurch drängen, dazu war ich nicht stark genug. Gewiss war ich klein...

  • Rheinland-Pfalz
  • Linz am Rhein
  • 20.03.13
  • 1
Poesie

1. Teil: Kinder- und Jugendjahre im Schatten des Nationalsozialismus - Erinnerungen der 89-jährigen Zeitzeugin Maria Bengtsson Stier

Meine Generation und überhaupt das Leben aller Menschen die zu jener Zeit in Deutschland lebten, waren von der Giftwolke des Nationalsozialismus überschattet. Nun so viele Jahre hinterher mag es für fremde Ohren eigenartig klingen, dass das deutsche Volk diesen Hitler überhaupt gewählt hat. Aber die Menschen jener Zeit taten es in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Der von Österreich eingewanderte Adolf Hitler gründete während der Depression eine Partei in Deutschland, stellte ein Programm...

  • Rheinland-Pfalz
  • Linz am Rhein
  • 18.03.13
  • 6
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.