Melancholie

Beiträge zum Thema Melancholie

Poesie
Erdbeerlaub
2 Bilder

G e d i c h t
"O trübe diese Tage nicht ..." - Theodor Fontane (1819 - 1898)

O trübe diese Tage nicht, sie sind der letzte Sonnenschein; Wie lange und es lischt das Licht und unser Winter bricht herein. Dies ist die Zeit, wo jeder Tag viel Tage gilt in seinem Wert, weil man's nicht mehr erhoffen mag, dass so die Stunde wiederkehrt. Ein süßer Geiz, der Stunden zählt und jede prüft auf ihren Glanz - o sorge, dass uns keine fehlt und gönn uns jede Stunde ganz."

  • Nordrhein-Westfalen
  • Bochum
  • 23.11.24
  • 36
  • 8
Natur
'Cosmea / Schmuckkörbchen' (Cosmos bipinnatus) und 'Kornblumenaster' (Stokesia laevis)

G e d i c h t
"Herbstgefühl ..." - Emanuel Geibel (1815 - 1884)

O wär' es bloß der Wange Pracht, die mit den Jahren flieht! Doch das ist's, was mich traurig macht, dass auch das Herz verblüht; Dass, wie der Jugend Ruf verhallt und wie der Blick sich trübt, die Brust, die einst so heiß gewallt, vergisst, wie sie geliebt. Ob von der Lippe dann auch kühn sich Witz und Scherz ergießt, 's ist nur ein heuchlerisches Grün, das über Gräbern sprießt. Die Nacht kommt, mit der Nacht der Schmerz, der eitle Flimmer bricht; Nach Tränen sehnt sich unser Herz und findet...

  • Nordrhein-Westfalen
  • Bochum
  • 05.10.24
  • 32
  • 9
Kultur
Herbstliches Stillleben

G e d i c h t
"Im Herbste ..." - Theodor Storm (1817 - 1888)

Du legst die Hand an meine Stirne und schaust mir prüfend ins Gesicht; Aus deinen milden Frauenaugen bricht gar zu melancholisch Licht. Erlosch auch hier ein Duft, ein Schimmer, ein Rätsel, das dich einst bewegt, dass du in meine Hand gefangen die freie Mädchenhand gelegt? O schaudre nicht! Ob auch unmerklich der schönste Sonnenschein verrann es ist der Sommer nur, der scheidet; Was geht denn uns der Sommer an!

  • Nordrhein-Westfalen
  • Bochum
  • 31.08.24
  • 46
  • 8
Poesie
11 Bilder

G e d i c h t
"Wintermärchen" - Otto Ernst (1862 - 1926), eigentlich Otto Ernst Schmidt, deutscher Erzähler ...

Auf dem Baum vor meinem Fenster saß im rauen Winterhauch eine Drossel und ich fragte: "Warum wanderst du nicht auch? Warum bleibst du, wenn die Stürme brausen über Flur und Feld, da dir winkt im fernen Süden eine sonnenschöne Welt?" Antwort gab sie leisen Tones: "Weil ich nicht wie andre bin, die mit Zeiten und Geschicken wechseln ihren leichten Sinn. Die da wandern nach der Sonne ruhelos von Land zu Land, haben nie das stille Leuchten in der eignen Brust gekannt. Mir erglüht's mit ew'gem...

  • Nordrhein-Westfalen
  • Bochum
  • 16.01.24
  • 21
  • 7
Poesie

G e d i c h t
"Von den heimlichen Rosen" - Christian Morgenstern (1871 - 1914)

Oh, wer um alle Rosen wüsste, die rings in stillen Gärten stehn - oh, wer um alle wüsste, müsste wie im Rausch durchs Leben gehen. Du brichst herein mit rauen Sinnen, als wie ein Wind in einem Wald - und wie ein Duft wehst du von hinnen, dir selbst verwandelte Gestalt. Oh, wer um alle Rosen wüsste, die rings in stillen Gärten stehn - oh, wer um alle wüsste, müsste wie im Rausch durchs Leben gehen.

  • Nordrhein-Westfalen
  • Bochum
  • 07.01.24
  • 22
  • 7
Poesie
Eichenlaub mit Früchten

G e d i c h t
"Nachts im Wald" - Christian Morgenstern (1871 - 1914)

Bist du nie des nachts durch Wald gegangen, wo du deinen eignen Fuß nicht sahst? Doch ein Wissen überwand dein Bangen: Dich führt der Weg. Hält dich Leid und Trübsal nie umfangen, dass du zitterst, welchem Ziel du nahst? Doch ein Wissen übermannt dein Bangen: Dich führt dein Weg.

  • Nordrhein-Westfalen
  • Bochum
  • 04.01.24
  • 17
  • 8
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.