Kurzgeschichte

Beiträge zum Thema Kurzgeschichte

Freizeit

Gebete / Kurzgeschichte

Die letzte Aufgabe unserer Schreibgruppe bestand darin, eine Geschichte nach einem Bild zu schreiben. Das Gemälde sollte also als Inspiration dienen. Folgende Geschichte ist bei mir herausgekommen. Dass sie etwas archaisch daherkommt, ist gewollt. Das Gemälde stammte von Georgia O'Keeffe. Link zum Bild: http://artappreciationem.wordpress.com/okeeffes-ar... Gebete Etwas blitzte in der Sonne. Es waren die Waffen der Feinde. Der Heerwurm, der eine Säule aus Staub hinter sich herzog, kam immer...

  • Hessen
  • Marburg
  • 23.10.13
  • 6
Freizeit

Der Zaun / Kurzgeschichte

Über Nacht war er plötzlich da gewesen. Der Zaun. Er reichte, so weit das Auge blicken konnte. Jonathan hatte sich seinen Bademantel übergeworfen und war zur Tür hinausgestürzt, direkt auf ihn zu. War massives Holz. Jonathan hämmerte mit der rechten Faust auf das Hindernis ein. Es dröhnte dumpf. Dicke feste Bohlen. Kurzfaseriges Buchenholz. Es roch wie in einer Sägemühle. Angenehm. Frisch gesägtes Holz. Der Zaun war mindesten drei Meter hoch, zwischen den einzelnen Brettern war nicht die...

  • Hessen
  • Marburg
  • 07.09.13
  • 11
Freizeit

Die Rose von Jericho / Kurzgeschichte

Die Sonne stand hoch am Zenit. Sie brannte mit glutrotem Licht auf die Erde nieder. Den beiden Reitern, die in ihren Kettenhemden zu verbrennen glaubten, lief der Schweiß in dicken Tropfen von der Stirn. Vor und hinter ihnen gab es nur trockene Steppe mit kargem tot aussehendem Buschwerk. „Ich glaube wir haben die Orientierung verloren. Oder seid Ihr sicher, dass dies die richtige Richtung zu unserem Zeltlager ist?“ Der größere der Reiter schaute seinem Gefährten in das sonnenverbrannte...

  • Hessen
  • Marburg
  • 12.05.13
  • 9
Freizeit

Ein heikles Thema / Kurzgeschichte

Das Thema sexuelle Aufklärung war in den Sechziger Jahren ein heikles Thema. Wenigstens für meine Eltern. Obwohl die schon wussten, was Sache ist. Hatten sie doch immerhin zwei Kinder … und die waren nicht vom Himmel gefallen und hatte auch nicht der Klapperstorch gebracht. Als Kind hatten meine Eltern mir das aber auf die Nase gebunden: Wenn ich ein Schwesterchen oder ein Brüderchen haben wolle, müsse ich ein Stück Würfelzucker auf die Fensterbank legen und der Klapperstorch würde mir ein...

  • Hessen
  • Marburg
  • 28.04.13
  • 9
Freizeit

Sodbrennen / Kurzgeschichte

„Was ist denn nun passiert?“ Der Polizeibeamte nahm seine Mütze ab, wischte sich den Schweiß aus der Stirn und atmete schwer. Für den wäre es auch gut, wenn er ein paar Kilos weniger auf den Rippen hätte. „Äähhh, ich weiß auch nicht genau“, sagte ich. „Es ging ja alles so schnell. Ich wollte gerade in den Duty-free-Shop hineingehen, als mir dieser dürre Kerl entgegenkam, mich zur Seite stieß und an mir vorbeigestürmt ist. Ich bin in dieses Regal mit dem Parfum reingefallen. Warum das aber auch...

  • Hessen
  • Marburg
  • 11.04.13
  • 7
Kultur
3 Bilder

"RENDEVOUZ MIT APHRODITE" Zyprische Kurzgeschichte von Emo Schuschnig

Mit dem Duft von Thymian und Salbei in der Luft gehe ich zu einem Treffen mit Aphrodite, denn dieses naturbelassene Viagra ist auch nötig wenn man ein Treffen mit der Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit, vor sich hat. Gut währe wenn da auch noch ein Feigenbaum stünde, denn dessen Früchte, die Feigen, spenden sehr viel Kraft und der Baum hat große, schattenspendende Blätter. Einige Rebstöcke daneben wären gut für die erfrischende Wirkung reifer Trauben nach dem hoffentlich...

  • Bayern
  • Eichenau
  • 30.03.13
  • 10
Kultur
28 Bilder

"Herbert, der fliegende Eichenbaum" Kurzgeschichte von Emo Schuschnig, Eichenau 3. und letzte Folge

Herbert und Werner trennten sich und Herbert und Agapi trafen sich kurz darauf. Agapi war sehr beeindruckt von dem stattlichen, kraftvollen und auch noch fliegenden Eichenbaum und es dauerte nicht lang, dann wurden sie ein Paar. Sprachschwierigkeiten haben Bäume nicht, nur dauerte es einige Zeit bis Herbert seiner Angebeteten das Fliegen beibringen konnte. Sie übten täglich, biegen, heben, senken, schwingen, tanzen bis es dann tatsächlich gelang, sich in die Lüfte zu schwingen. Von da an war...

  • Bayern
  • Eichenau
  • 05.03.13
  • 2
Kultur
16 Bilder

"Herbert, der fliegende Eichenbaum" Kurzgeschichte von Emo Schuschnig, Eichenau.

2. Fortsetzung: Herbert, mein Eichenbaumfreund und Werner, sein Buchenbaumfreund, schweiften und segelten kreuz und quer über's Mittelmeer und sahen viel von dieser herrlichen Gegend mit seinen Gepflogenheiten, dem sonnigen Wetter und der üppigen Vegetation. Herbert war ja unter anderem auf der Suche nach der großen Liebe und hatte bei ihren Streifzügen immer ein Auge offen für das "junge Gemüse", wie Werner das nannte. Und so geschah es, das sie abends irgendwo im Süden Kretas außerhalb der...

  • Bayern
  • Eichenau
  • 04.03.13
  • 1
Kultur
4 Bilder

"Herbert, der fliegende Eichenbaum" Kurzgeschichte von Emo Schuschnig, Eichenau

Am Abend druckste er schon herum und konnte sich nicht richtig auf d' Nacht von mir und meiner Frau Andrea, verabschieden. Das viel uns beiden auf, deswegen fragten wir Herbert, so heißt unser Eichenbaum, was er auf dem Herzen hätte. Zuerst sagte er gar nichts, dann brach es aus ihm heraus, wir sollten nicht böse sein auf ihn, aber er wollte jetzt weg von uns. Der Wunsch zu fliegen sei schon sehr lange in ihm gewachsen und nun, bei dem herrlichen Wetter, wäre es dann soweit. Nun war es aber an...

  • Bayern
  • Eichenau
  • 23.02.13
  • 7
Kultur

Buchempfehlung "Helga. Die Wahrheit im Verborgenen" . Autor: Martin Stumpf

Laambern- Verlag Dies ist kein Buch, das man eben mal so auf die Schnelle durchblättern kann, und schon gar nicht durchgängig mit einem Lächeln auf den Lippen. Vielleicht ab und zu.... Nein. Es ist keine leichte Lektüre. Die soll es sicher auch nicht sein. Ich lese über die Liebe, meist eine unglückliche. Über das oft von Ängsten, Leid und Tod geprägte Leben. Und über die Abgründe der menschlichen Seele. Martin Stumpfs Kurzgeschichten mit den dazwischen gestreuten Gedichten üben eine seltsame...

  • Thüringen
  • Zeulenroda
  • 08.02.13
  • 3
Freizeit

Die Aussage / Kurzkrimi

Die Aussage Der Mann betrat den schummrig beleuchteten Nachtklub, blieb kurz stehen und schaute sich um. Er war von hünenhafter Größe, seine breiten Schultern schienen sein Sakko sprengen zu wollen. Er strich sich mit seiner rechten Hand durch die kurz geschnittenen, dunkel schimmernden Haare, schloss für einen Moment die Augen und ging auf die Theke zu. Sich auf einen Hocker setzend drehte er dabei dem Barkeeper den Rücken zu. „Scotch“, war das Einzige, was er sagte. Seine Stimme stand im...

  • Hessen
  • Marburg
  • 12.01.13
  • 8
Freizeit

Das Weihnachtsgeschenk / Kurzgeschichte

Meine Eltern und Großeltern lebten mit meiner Tante und ihrem Mann unter einem Dach. Zu dieser Großfamilie gehörten noch mein gleichaltriger Cousin Walter und natürlich ich. Mein Cousin und ich wuchsen wie Brüder auf. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch die Geburtstage von uns Kindern, wenn auch das „Nichtgeburtstagskind“ das gleiche Geschenk von den Großeltern erhielt wie das Geburtstagskind. Dadurch sollten Tränen von uns Kindern und das Gefühl benachteiligt zu sein, vermieden werden. Dieses...

  • Hessen
  • Marburg
  • 17.12.12
  • 7
Freizeit

Der Weihnachtsbaum / Kurzgeschichte

Lothar Bergmann trat aus dem Eingang des Bürogebäudes, in dem er, seinem Gefühl nach, schon seit ewigen Zeiten arbeitete. Er war froh, diesen Arbeitstag beendet zu haben. Seine Kollegen und er hatten im Büro während der Vorweihnachtszeit immer sehr viel zu tun. Dies lag daran, dass ein Großteil von ihnen im Urlaub war. Lothar hatte dieses Jahr in der Woche nach den Feiertagen Urlaub. Die Vorstellung, nach den Festtagen eine Woche frei zu haben, machte ihn glücklich. So konnte er Weihnachten,...

  • Hessen
  • Marburg
  • 12.12.12
  • 7
Freizeit

Begegnung im Advent / Kurzgeschichte

Paul Heister ging langsamen Schrittes die Straße entlang. Viele kleine Schneeflocken fielen vom Himmel. Sein Rücken war gebeugt, er ließ seine Schultern hängen. Oh du fröhliche, oh du selige … klang es in seinen Ohren. Er kam gerade aus dem Discounter. Hier kaufte er regelmäßig ein. Mit seiner kleinen Rente konnte er keine großen Sprünge machen, so kam ihm das Angebot des Billig-Anbieters sehr zupass. Die Weihnachtsmusik, die dort seit einigen Tagen gespielt wurde, lies ihn wehmütig an...

  • Hessen
  • Marburg
  • 05.12.12
  • 13
Freizeit

Drabble: Vom Regen in die Traufe

Zur Erinnerung: Ein Drabble ist eine pointierte Geschichte, bestehend aus 100 Wörtern. Vom Regen in die Traufe Die junge Frau saß vor dem Spinnrad, das sich drehte und drehte … Der zart gesponnene Faden, der durch ihre Hand glitt, war aus feinstem Gold. Der große Haufen Stroh, der auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes lag, bereitete ihr große Sorge. Wie sollte sie es schaffen, dieses Stroh bis zum nächsten Morgen zu Gold zu spinnen? Plötzlich öffnete sich knarrend die Tür. Ein Zwerg stand...

  • Hessen
  • Marburg
  • 25.10.12
  • 3
Kultur
4 Bilder

Expedition ins Reich der Worte

Gedichte, Kurzgeschichten und Lebensweisheiten, vorgetragen von Frau Cornelia Christina Neid, sorgten für einen kurzweiligen und erheiternden Tagesausklang. Mein Blick war eigentlich so ganz nebenbei auf die Einladung gefallen. Die Überschrift "Expedition ins Wortreich" hatte mich jedoch neugierig gemacht, so dass ich mich kurzerhand entschloss, den Abend einmal nicht vor dem Fernseher zu beschließen. Frau Neid, Verlagsleiterin des Wolkenreiter Verlags aus Fuldatal, saß vor einem Tisch in...

  • Hessen
  • Bad Wildungen
  • 14.10.12
  • 3
Freizeit

Drabbles

Ein Drabble ist eine Geschichte, die aus exakt 100 Wörtern besteht und mit einer Pointe enden muss. Die Überschrift wird nicht mitgezählt. Da man sich beim Schreiben auf das Wesentliche beschränken muss, stellt das Schreiben von Drabbles auch für erfahrene Autoren durchaus eine Herausforderung da. Hier mal drei Drabbles aus meiner Feder: Der Umzug Er sah sich um. Die Bücher musste er noch mitnehmen. Er hatte nicht gedacht, dass dieser Tag tatsächlich kommen würde. Der Tag seines Umzugs. Es...

  • Hessen
  • Marburg
  • 06.10.12
  • 9
Kultur

Kurzgeschichtenausschreibung Die Kathedrale

Auf den Spacedays am 18.08.2012 startet der in Bickenbach ansässige junge Verlag Saphir im Stahl die Kurzgeschichtenausschreibung die Kathedrale. Die Ausschreibung läuft bis zum 30.11.2012. Der Hintergrund ist folgender: Die Kathedrale steht an einem kleinen Fluss, über den eine Einbogensteinbrücke führt. Neben der Kathedrale steht eine Dombauhütte für die Instandhaltung und ein kleines namenloses Dorf für die Versorgung der Hüttenarbeiter. Es gibt keine Stadt oder sonstige Ansiedlung in der...

  • Hessen
  • Bickenbach (HE)
  • 22.08.12
  • 1
Freizeit

Dumm gelaufen / Kurzkrimi

Dumm gelaufen Tonio rückte sich sein Namensschild zurecht. Das Ding war schon wieder verrutscht. Zum verrückt werden. Vor einer Woche hatten sie die Schilder bekommen und mussten sie nun immer zum Dienst tragen. Na gut, so langsam würde er sich schon daran gewöhnen. Den Job hier hatte er nun schon seit circa zwei Jahren. Vorher war er einige Zeit arbeitslos gewesen. Keine schöne Sache. Anfangs fand er das ja noch in Ordnung. Lange pennen, bisschen lesen, bisschen in die City, bisschen in der...

  • Hessen
  • Marburg
  • 09.07.12
  • 16
Freizeit

Picknick mit Hindernissen / Kurzgeschichte

Picknick mit Hindernissen „Nun beeile dich aber mal, Luisa!“ Die Frau, in dem geblümten Kleid, das ihr wie eine Schleppe hinterherwehte, zog eine große Stofftasche über den Boden. Der Inhalt der Tasche verteilte sich gleichmäßig über den frisch gemähten Rasen. Sie merkte den Verlust ihrer Utensilien nicht. Servietten, Plastikbesteck, Pappbecher, Porzellanteller, eine Dose Würstchen, eine Tube Senf und weitere Picknickzutaten bildeten eine lange Reihe auf dem Rasen. Es sah aus wie ein schrilles,...

  • Hessen
  • Marburg
  • 06.06.12
  • 9
Freizeit

Das Pflaster / Kurzgeschichte

Das Pflaster Norbert Franzen hörte im Halbschlaf den Wecker. Er richtete sich im Bett auf, schaltete den Wecker ab und setzte sich auf die Bettkante. Ein neuer Tag mit klaren Vorgaben stand ihm bevor. Er würde ins Büro gehen, seine Arbeit erledigen, nach Hause fahren, fernsehen und dann wieder zu Bett gehen. Manch anderer würde sagen „Oh, wie langweilig“, doch Norbert Franzen liebte dieses strukturierte Leben. Er konnte sich nichts anderes vorstellen. Er ging ins Bad, um sich für den Tag...

  • Hessen
  • Marburg
  • 31.05.12
  • 6
Ratgeber
Der Schreiberlehrling beim Üben
6 Bilder

Schreibkunst

Bei myheimat gibt es mittlerweile viele gute Fotografen, die sich auch fast professionelle Kameraausrüstungen zugelegt haben. Wie sieht das aber mit dem Schreiben aus. Ist Schreiben eine Kunst die man kann oder auch ein Handwerk das man erlernen muss? Bisher hatte ich einfach so losgeschrieben, wie es mir in den Sinn kam. Da sind mir allerdings auch so einige Klopfer passiert. Weniger von der Rechtschreibung, da gibt es Überprüfungsprogramme, mehr von der Aussage und dem was die Leser...

  • Niedersachsen
  • Pattensen
  • 16.04.12
  • 18
  • 1
Poesie

Afrodite - Doc Grille - Hannover

Afrodite Sie hatte sich die schwarze Göttin auf dem Basar von Casablanca gekauft, weil diese ihre eigene Schönheit widerspiegelte in allen Formen und Zügen wie ein verkleinertes Spielbild. Seitdem war sie bestrebt, sich auf ewig die göttliche Schönheit zu erhalten, indem sie sich täglich mit der Göttin verglich. Die schwarze Göttin hatte allerdings einen Heidenspaß daran, sich den Veränderungen ihrer Besitzerin im Laufe der Jahre haargenau, aber kaum wahrnehmbar anzupassen, wodurch diese in dem...

  • Niedersachsen
  • Hannover-Mitte
  • 09.04.12
Poesie

Als Maria in den Urwald ging - eigentlich eine Weihnachtsgeschichte - Doc Grille- Hannover

Als Maria in den Urwald ging Maria arbeitete in einem Schallplattengeschäft am Hauptbahnhof. Sie summte meist etwas Gebeatletes, und es ging ihr gut dabei. Sie hatte vor zwölf Jahren Herrn Guiseppe aus Parma hier im Geschäft kennengelernt. Sein Name stand auf einem Adressschildchen an seinem Koffer. Es war in der Adventszeit gewesen, als er so einfach hereinschneite, sich den Schnee abschüttelte, ein Schallplattenputztuch kaufte, Maria ihn in sich verlieben ließ und mit dem restlichen Schnee...

  • Niedersachsen
  • Hannover-Mitte
  • 07.04.12
Poesie

Nora - Doc Grille- Hannover

Nora Ich habe hier ein Foto von Norbert – sorry ! von Nora. Ja, so sieht er – sorry! sie, heute aus. Trägt schwarze Modellkleider mit Spagettiträgern und schwarze große Hüte und hat schwarzen Kayal um die Augen -wie Nora eben. War damals noch nicht abzusehen, dass Norbert mal eine Nora werden würde. Er hatte da noch keine weibische Neigung, wie seine Neider heute gerne behaupten. Er hatte nur immer schon seinen Namen nicht gemocht: Norbert!, der auch noch so grässlich von seinem kratzigen...

  • Niedersachsen
  • Hannover-Mitte
  • 04.04.12
  • 2
Poesie

Dort hinten auf der Wiese - Doc Grille - Hannover

Dort hinten auf der Wiese Da ich nur den Nachmittagszug nehmen konnte, blieb es nicht aus, dass ich gewohnheitsmäßig einnickte, wie immer zwischen drei und vier Uhr. Doch kaum war ich eingebrummelt, da strich mir eine Hand durch das Gesicht, sanft, aber bestimmt. Diese Hand gehörte zu einem Körper, der sich in einen lachenden frischen Mund auflöste. Der Mund bewegte sich wie Wellen. „Komm mit, ich liebe dich“, rauschte es aus ihm heraus. Und eh ich mich versah, hatte mich die Hand durch die...

  • Niedersachsen
  • Hannover-Mitte
  • 02.04.12
Poesie

Der Schweiger - Doc Grille - Hannover

Der Schweiger Er hatte ein Theaterstück geschrieben. Über sich. In 2 Bildern. Ein wenig erfolgreiches. Meiner Ansicht nach zu unrecht, denn mir scheint das Theater das einzige Forum zu sein, das eine Darstellung seines Themas erlaubt. 1. Bild Ein Mann steht vor einem Spiegel, schaut sich lange und sehr nachdenklich an und murmelt dann kaum verständlich: "So, so, man nennt mich also den Schweiger." Dabei bleibt es. Der Schweiger macht seinem Namen fortan alle Ehre. Im weiteren Verlauf der noch...

  • Niedersachsen
  • Hannover-Mitte
  • 31.03.12
Poesie

Taxi zum Weißen Haus - Doc Grille - Hannover

Taxi zum Weißen Haus Und später würde er Präsident werden. Das stand fest. Und weil er sich dessen so sicher war, hatte er jetzt auch den Kopf noch frei für andere wichtige Dinge. Unter anderem auch dafür, mich mit dem grimmigsten Blick der heiligen Gerechtigkeit, den ich je gesehen habe, zu attackieren, wobei er drohend mit einem erhobenen Schwert auf mich zu stürmte. Das Schwert stammte aus der gut florierenden Waffenschmiede eines Clowns, der mit dicken Backen Luftballonpellen zu langen...

  • Niedersachsen
  • Hannover-Mitte
  • 31.03.12
Poesie

Der Tod der Mauserose - Doc Grille - Hannover

Der Tod der Mauserose Am Fenster erschien zuerst eine Katze, die es sich auf der Fensterbank zwischen zwei gelben Geranien bequem machte und sich die Krallen ausgiebig gelb lackierte. Das schrieb er aber nicht in seinen Bericht, um seinen guten Ruf nicht zu ruinieren. Gegen Mitternacht wurde die noch Krallenfeuchte von einem gutgelaunten Kater abgeholt, der seinen gelben Schlips lässig gebunden hatte. Nach einem kurzen Flaneur auf dem First verloren sie sich im vollen Mond, der gerade über dem...

  • Niedersachsen
  • Hannover-Mitte
  • 31.03.12
Poesie

Es wäre Zeit...

Nach einem anstrengenden Tag schlief ich über Alessandro Manzonis gewaltigen literarischem Werk ‘I Promessi Sposi’ auf meinem Sofa ein. Ich mußte geträumt haben. Denn als ich plötzlich hochschreckte, machte sich ein Schmerz in meiner Brust fest und ich hatte ein unbestimmbares Gefühl von Einsamkeit, Scham und großer Trauer. Sinnierend starrte ich zur Zimmerdecke und versuchte, mich zu erinnern. Dann fiel mir der Traum allmählich wieder ein. Mich fröstelte. Erneut erfüllte mich die Erinnerung...

  • Bayern
  • München
  • 13.03.12
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