Herbst

Beiträge zum Thema Herbst

Poesie
Erdbeerlaub
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G e d i c h t
"O trübe diese Tage nicht ..." - Theodor Fontane (1819 - 1898)

O trübe diese Tage nicht, sie sind der letzte Sonnenschein; Wie lange und es lischt das Licht und unser Winter bricht herein. Dies ist die Zeit, wo jeder Tag viel Tage gilt in seinem Wert, weil man's nicht mehr erhoffen mag, dass so die Stunde wiederkehrt. Ein süßer Geiz, der Stunden zählt und jede prüft auf ihren Glanz - o sorge, dass uns keine fehlt und gönn uns jede Stunde ganz."

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  • 23.11.24
  • 24
  • 3
Natur

G e d i c h t
"Vergänglichkeit ..." - Johann Georg Jacobi (1740 - 1814)

Sagt, wo sind die Veilchen hin, die so freudig glänzten und der Blumen Königin ihren Weg bekränzten? Jüngling ach! Der Lenz entflieht, diese Veilchen sind verblüht! Sagt wo sind die Rosen hin, die wir singend pflückten, als sich Hirt und Schäferin Hut und Busen schmückten? Mädchen ach, der Sommer flieht, jene Rosen sind verblüht! Führe denn zum Bächlein mich, das die Veilchen tränkte, das mit leisem Murmeln sich in die Täler senkte. Luft und Sonne glühten sehr, jenes Bächlein ist nicht...

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  • 17.11.24
  • 35
  • 9
Natur
Der Ginkgo biloba 'Troll' mit seiner attraktiven Herbstfärbung ...

G e d i c h t
"Herbstschau ..." - Anna Dix (1874 - 1947)

Nun hält mein Auge herbstlich stille Schau, der Baum vor meinem Fenster steht entlaubt, in meine Kammer blickt des Himmels Blau. Zur Sommerzeit ist mir sein Glanz verhüllt, der dunkle Rahmen von der reichen Pracht der dichten Blätter, goldig grün, gefüllt. Ihr still Verbleichen sah ich jüngst mit Schmerz, sie sind verweht. Sei mir gesegnet, Herbst! Der Himmel schaut aufs neu' in Aug' und Herz!

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  • 29.10.24
  • 40
  • 11
Kultur

G e d i c h t
"Des Tages laute Stimmen schweigen ... " - Ferdinand von Saar (1833 - 1906)

... und dunkeln will es allgemach; Ein letztes Schimmern in den Zweigen, dann zieht auch dies der Sonne nach. Noch leuchten ihre Purpurgluten um jene Höhen, kahl und fern, doch in des Äthers klaren Fluten erzittert schon ein blasser Stern. Ihr müden Seelen rings im Kreise, so ist euch wieder Ruh' gebracht; Aufatmen hör' ich euch noch leise - dann küsst euch still und mild die Nacht.

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  • 27.10.24
  • 33
  • 6
Natur
Die Zier-Erdbeere 'Red Ruby' im Oktober ...

G e d i c h t
"Lebenskunst ... " - Christian Reuter (1665 - 1712)

Ach, was sind wir dumme Leute, wir genießen nie das Heute. Unser ganzes Menschenleben ist ein Hasten, ist ein Streben, ist ein Bangen, ist ein Sorgen, heute denkt man schon an Morgen. Morgen an die spätere Zeit und kein Mensch genießt das Heut. Auf des Lebens Stufenleiter eilt man weiter, immer weiter. Nutz den Frühling deines Lebens, leb im Sommer nicht vergebens, denn gar bald stehst du im Herbste bis der Winter naht, dann sterbste. Und die Welt geht trotzdem heiter immer weiter, immer weiter...

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  • 09.10.24
  • 38
  • 10
Natur
'Cosmea / Schmuckkörbchen' (Cosmos bipinnatus) und 'Kornblumenaster' (Stokesia laevis)

G e d i c h t
"Herbstgefühl ..." - Emanuel Geibel (1815 - 1884)

O wär' es bloß der Wange Pracht, die mit den Jahren flieht! Doch das ist's, was mich traurig macht, dass auch das Herz verblüht; Dass, wie der Jugend Ruf verhallt und wie der Blick sich trübt, die Brust, die einst so heiß gewallt, vergisst, wie sie geliebt. Ob von der Lippe dann auch kühn sich Witz und Scherz ergießt, 's ist nur ein heuchlerisches Grün, das über Gräbern sprießt. Die Nacht kommt, mit der Nacht der Schmerz, der eitle Flimmer bricht; Nach Tränen sehnt sich unser Herz und findet...

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  • 05.10.24
  • 32
  • 9
Poesie
Stillleben mit Früchten der 'Kamelie' (Camellia japonica), auch "Rose des Winters" genannt ...
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G e d i c h t
"Denk' an deine Jugendsonne, wenn dich's in der Seele friert ..." - Balder vom Berge (19./20. Jhdt.)

Denk' an deine Jugendsonne, wenn dich's in der Seele friert; träum von Jugendglück und Wonne, wenn es Herbst im Herzen wird. Strömt der Sonne Strahlenquelle auch nur einen Augenblick: – bleibt ihr Glanz in Herz und Seele doch noch lange Zeit zurück! Träumst du auch nur für Sekunden von dem Glück, das längst dahin: – ist dir gleich der Traum entschwunden, lang' glüht dir sein Bild im Sinn. Schmückst mit Blumen neu die Liebe, suchst des Freundes treue Brust gleich, als ob sie ewig bliebe, quillt...

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  • 21.09.24
  • 40
  • 11
Poesie
Die 'Frangipani' (Plumeria), auch 'Westindischer Jasmin genannt, symbolisiert mit ihren fünf Blütenblättern Liebe, Glauben, Nächstenliebe, Hoffnung und Hingabe.

G e d i c h t
"Wir sind nur Blüten an einem Baum, ein jeder träumt seinen Blütentraum ... " - Ludwig Scharf (1864 - 1938)

Wir sind nur Blüten an einem Baum, ein jeder träumt seinen Blütentraum und weiß nicht viel vom Andern; Wir brechen hervor aus Zweiglein und Ast, wir fühlen der Blätter und Blättchen Getast und der Winde und Wolken Wandern. Der Baum der Menschheit, der uns trägt, der Sturmwind Tod, der uns niederfegt, sind's, die unser Dasein umründen. Wir stammen aus Erde und Himmelslicht, Mehr wissen auch unsere Weisesten nicht: Den Stamm konnte keiner ergründen.

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  • 06.09.24
  • 42
  • 11
Kultur
Herbstliches Stillleben

G e d i c h t
"Im Herbste ..." - Theodor Storm (1817 - 1888)

Du legst die Hand an meine Stirne und schaust mir prüfend ins Gesicht; Aus deinen milden Frauenaugen bricht gar zu melancholisch Licht. Erlosch auch hier ein Duft, ein Schimmer, ein Rätsel, das dich einst bewegt, dass du in meine Hand gefangen die freie Mädchenhand gelegt? O schaudre nicht! Ob auch unmerklich der schönste Sonnenschein verrann es ist der Sommer nur, der scheidet; Was geht denn uns der Sommer an!

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  • 31.08.24
  • 46
  • 8
Poesie
10 Bilder

G e d i c h t
"Als ich ein kleiner Bub war ... " - Wilhelm Busch (1832 - 1908)

Als ich ein kleiner Bube war, war ich ein kleiner Lump; Zigarren raucht' ich heimlich schon, trank auch schon Bier auf Pump. Zur Hose hing das Hemd heraus, die Stiefel lief ich krumm und statt zur Schule hinzugeh'n, strich ich im Wald herum. Wie hab' ich's doch seit jener Zeit so herrlich weit gebracht! Die Zeit hat aus dem kleinen Lump 'n großen Lump gemacht.

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  • Bochum
  • 19.10.23
  • 27
  • 16
Poesie
4 Bilder

H e r b s t g e d i c h t
O trübe diese Tage nicht ...

Dies ist die Zeit, wo jeder Tag viel Tage gilt in seinem Wert, weil man's nicht mehr erhoffen mag, dass so die Stunde wiederkehrt. Die Flut des Lebens ist dahin, es ebbt in seinem Stolz und Reiz, und sieh, es schleicht in unsern Sinn ein banger, nie gekannter Geiz; Ein süßer Geiz, der Stunden zählt und jede prüft auf ihren Glanz, o sorge, dass uns keine fehlt und gönn' uns jede Stunde ganz. - Theodor Fontane (1819 - 1898)

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  • Bochum
  • 24.09.23
  • 24
  • 10
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