G e d i c h t
"Ein Wunder ist’s ... " - Theodor Altwasser (1824 - 1879)
Wie kommt es doch, du altes Menschenkind, dass stets ein neuer Lenz dich muss entzücken und dass dir ist, als wärst du wieder jung und müsstest, wie ein Kind, rings Blumen pflücken? Wie kommt es doch, dass stets im lieben Mai die Seele schwillt von Klängen neuer Lieder? Das Herz war ja so lange still und stumm, nun flattern drin die losen Vögel wieder! Wie kommt es doch, dass stets im holden Mai sich neue Liebe schleicht in alte Herzen? Sind etwa dran die Nachtigallen Schuld, die uns vertrauen...
G e d i c h t
"Vergessen ..." - Robert Eduard Prutz (1816 - 1872)
Du musst vergessen lernen, musst aus der Seele Grund das süße Bild entfernen, von dem das Herz dir wund! Sieh, vor dir grüne Auen, Mailust und Sonnenlicht: Und du willst rückwärts schauen, mit Tränen im Gesicht? Es sei! Ich will's verschmerzen, doch nur vergessen nie, was dem gepressten Herzen einst Himmelswonne lieh. Willst du die Frommen schmähen, die betend, sehnsuchtskrank, noch starr gen Westen sehen, wenn längst die Sonne sank?
G e d i c h t
"Der Frühling ... " - Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde, die Tage kommen blütenreich und milde, der Abend blüht hinzu und helle Tage gehen vom Himmel abwärts, wo die Tag' entstehen.
A p h o r i s m u s
"Lass jedes Glück verblüh'n ... " - Friedrich Rückert (1788 - 1866)
Lass jedes Glück verblüh'n, wenn dir nur eines bleibt, die Hoffnung, die am Zweig stets neue Knospen treibt.
A p h o r i s m u s
"Frühling, Frühling ... " - Sophie Verena (1826 - 1892), Pseudonym für Sophie Alberti, deutsche Dichterin
Frühling, Frühling! Welche Zunge vermöchte ihn auszusagen, den Zauber, der schon im Worte liegt und das Herz schlagen lässt voll süßer Sehnsucht und seliger Hoffnung.
G e d i c h t
"Lenzgewitter ... " - Hermann Hango (1861 - 1934)
Graue Wolken, regenschwere, ihre Kuppen glühen rot, wann durch jene blaue Leere noch ein Strahl der Sonne loht. Durch die Bäume fährt ein Rauschen, feurig blendet’s durch den Hag und die ersten Blumen lauschen und erschrecken vor dem Schlag.
G e d i c h t
"Über die Welt ..." - Wilhelm Busch (1832 - 1908)
Obgleich die Welt ja, so zu sagen, wohl manchmal etwas mangelhaft, wird sie doch in den nächsten Tagen vermutlich noch nicht abgeschafft. So lange Herz und Auge offen, um sich am Schönen zu erfreu'n, so lange, darf man freudig hoffen, wird auch die Welt vorhanden sein.
G e d i c h t
"Gruß dem Lenz" - Ludwig Amandus Bauer (1803 - 1864)
So kommst du wie ein Freund gegangen, dem ich mein ganzes Herz vertraut, in dem ich meine Welt umfangen, der meine Lust, mein Weh geschaut. Mit deinem Blühen, deinem Rauschen wie neubelebend bist du doch, froh will ich deinen Klängen lauschen: Ich seh', du bist der Alte noch!
G e d i c h t
"Es war ein Traum ..." - Ferdinande von Brackel (1835 - 1905)
Es war ein Traum - hart war es, zu erwachen, er hatte zu viel Seligkeit gebracht, so folgt wohl auf den ersten Tag im Lenze die eisig kalte Winternacht. Es war ein Traum, jetzt ist er längst vergessen. Dass einst ich träumt’, ich weiß es kaum, zuweilen nur zuckt’s schmerzlich durch die Seele: dann sag’ ich leis: "Es war ein Traum."
G e d i c h t
"Du musst das Leben nicht verstehen ..." - Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Du musst das Leben nicht verstehen, dann wird es werden wie ein Fest. Und lass dir jeden Tag geschehen so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen sich viele Blüten schenken lässt. Sie aufzusammeln und zu sparen, das kommt dem Kind nicht in den Sinn. Es löst sie leise aus den Haaren, drin sie so gern gefangen waren und hält den lieben jungen Jahren nach neuen seine Hände hin.
W i s s e n s w e r t e s
Jetzt fliegen sie wieder: die Sporen des 'Acker-Schachtelhalmes' (Equisetum arvense), auch 'Zinnkraut' genannt ...
Nach dem Ausstäuben der Sporen sterben diese Triebe ab und es entwickeln sich die Laubtriebe. Der botanische Name "Equisetum arvense" bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Sporentriebe mit einem Pferdeschweif (equistum) und der Artname auf Acker (arvum). Die volkstümliche Bezeichnung 'Zinnkraut' verweist auf die damalige Verwendung als Scheuermittel zur Reinigung von Zinngeschirr hin. Im übrigen gilt der Ackerschachtelhalm als wichtige Heilpflanze mit wertvollen Inhaltstoffen wie Kieselsäure,...
G e d i c h t
"Wie Melodien zieht es ..." - Klaus Groth (1819 - 1899)
Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn, wie Frühlingsblumen blüht es und schwebt wie Duft dahin. Doch kommt das Wort und fasst es und führt es vor das Aug', wie Nebelgrau erblasst es und schwindet wie ein Hauch. Und dennoch ruht im Reime verborgen wohl ein Duft, den mild aus stillem Keime ein feuchtes Auge ruft.
G e d i c h t
"Frühlingsglaube" - Ludwig Uhland (1787 - 1862)
Die Welt wird schöner mit jedem Tag, man weiß nicht, was noch werden mag, das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Tal: nun, armes Herz, vergiss der Qual! Nun muss sich alles, alles wenden!
G e d i c h t
"Frühlings-Ankunft" - Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
Nach diesen trüben Tagen wie ist so hell das Feld! Zerrissne Wolken tragen die Trauer aus der Welt. Und Keim und Knospe mühet sich an das Licht hervor und manche Blume blühet zum Himmel still empor. Ja, auch sogar die Eichen und Reben werden grün! O Herz, das sei dein Zeichen! Herz, werde froh und kühn!
G e d i c h t
"Frühling" - Theodor Fontane (1819 - 1898)
Wohl zögert noch das alte Herz und atmet noch nicht frei, es bangt und sorgt: "Es ist erst März und März ist noch nicht Mai!"
G e d i c h t
"An ..." - Betty Paoli (1814 - 1894), österreichische Lyrikerin
Wie süß du meiner Seele bist, ich weiß es nicht zu sagen! Was still in meinem Innern sprießt, will nicht an's Licht sich wagen. Vom Lenze, der in meiner Brust geweckt ein neues Leben, vermag ich, wollend und bewusst, den Schleier nicht zu heben. Es sei! Wozu versucht ich auch ihn absichtsvoll zu lüften? Du merkst den warmen Frühlingshauch an seinen linden Düften. In meinen feuchten Augen siehst du Licht des Morgens tagen - Wie süß du meiner Seele bist brauch' ich dir nicht zu sagen!
G e d i c h t
"Nie kehrt der Gedanke wieder, der dem Augenblick entsprang ..." - Heinrich Martin (1818 - 1872)
Nie kehrt der Gedanke wieder, der dem Augenblick entsprang, der mit glänzendem Gefieder sich durch uns're Seele schwang. Fess'le schnell den Götterfunken, hauche ihn zur Flamme wach und du siehst dann wonnetrunken, was des Menschen Geist vermag.
A p h o r i s m u s
"Wer ernten will, muss erst den Samen streuen." - William Shakespeare (1564 - 1616)
Die 'Große Kapuzinerkresse' (Tropaeolum majus) ist Zier-, Heil- und Nutzpflanze zugleich. Ein Vorziehen ist ab Ende März ebenso möglich wie eine Direktaussaat ab Mai, wobei die Keimung zwischen 10 und 20 Tagen liegt. Die Kapuzinerkresse bildet Triebe bis zu einer Länge von 4 m und blüht den ganzen Sommer hindurch, auch ohne eine Rankhilfe! Aufgrund der enthaltenen antibiotisch wirksamen Senföle wurde sie zur Arzneipflanze des Jahres 2013 gekürt.
W i s s e n s w e r t e s
Als der heilige Petrus die Himmelspforte aufschließen wollte, fielen ihm die goldenen Schlüssel aus der Hand ...
... und dort, wo sie auf der Erde auftrafen, wuchsen von da an die Schlüsselblumen. Im Mittelalter empfahl die bedeutende natur- und heilkundige Universalgelehrte Hildegard von Bingen die Schlüsselblume gegen Melancholie. Sebastian Kneipp empfahl die Schlüsselblume für jede Hausapotheke, vor allem zur Behandlung der Gicht. Bildhaft wird die Pflanze auch im Text der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach in einem Bass-Arioso mit folgenden Worten genannt: Betrachte, meine Seel, mit...
G e d i c h t
"Als dann der Frühling im Garten stand ..." - Percy Bysshe Shelley (1792 - 1822)
Als dann der Frühling im Garten stand, das Herz ein seltsam Sehnen empfand. Und die Blumen und Kräuter und jeder Baum wachten auf aus dem Wintertraum. Schneeglöckchen und Veilchen hat über Nacht der warme Regen ans Licht gebracht, aus Blüten und dunkler Erde ein Duft durchzog wie ein sanftes Rufen die Luft.
A p h o r i s m u s
"Eine Viertelstunde Frühling ist mehr wert als ein Sack Gold." - Sprichwort aus China
Narzissen gelten in China als ein Glückssymbol. Vor allem beim chinesischen Neujahrsfest gilt die "einhundertköpfige Wasserfee" als besonderes Glückszeichen. Dazu werden die Zwiebeln der 'Straußnarzissen' mehrfach eingeschnitten, so dass bis zu zehn Blütenstiele aus einer Zwiebel wachsen und bis zu 100 Blüten entstehen. - Quelle: Wikipedia
P f l a n z e n r a r i t ä t
Der 'Fieberklee' (Menyanthes trifoliata), auch 'Bitterklee' genannt, ist in der Welt der Moore, Sümpfe und Feuchtwiesen zuhause ...
Die Blume des Jahres 2020 kann zwar kein Fieber senken und mit Klee ist sie auch nicht verwandt, aber dafür ist sie Klimabotschafterin und ein reich gedeckter Tisch für Bienen. Mit der Benennung zur Blume des Jahres 2020 macht die Loki Schmidt Stiftung auf den dringend notwendigen Schutz der Moore aufmerksam und thematisiert ihre Bedeutung für Mensch und Natur.
P f l a n z e n r a r i t ä t
Die Französische Tulpe 'Tulipa Renown Unique' zeichnet sich durch lange Stiele und besonders große Blüten aus . . .
Sie verströmen einen leichten Duft und ihre anfänglich zarten Farben verwandeln sich im Verlauf der Blüte in ein pompöses Rot . . .
P f l a n z e n r a r i t ä t
Die 'Puschkinie' (Puschkinia scilloides) gedeiht am besten, wenn man sie in Ruhe lässt ...
Benannt wurde sie nach dem russischen Naturforscher Apollo Apollosovish Mussin-Puschkin, der sie im Jahre 1805 auf einer botanischen Expedition entdeckte. Sie blüht in der Zeit von März bis Mai.
Schön, aber nutzlos
Die 'Forsythie' (Forsythia), auch 'Goldflieder' oder 'Goldglöckchen' genannt, gehört zur Familie der Ölbaumgewächse ...
Bienen und Hummeln werden zwar von der Blütenpracht angelockt, finden dort aber weder Pollen noch Nektar ... Die Gattung wurde nach dem englischen Botaniker und königlichen Gärtnermeister William Forsyth (1737 - 1804) benannt.
B l ü t e n t r ä u m e
"Man sollte für die Freude, die Schönheit, die Farbe des Lebens erglühen. Je weniger man von der Schwere des Lebens redet, desto besser." - Oscar Wilde (1854 - 1900)
Die 'Kamelie' (Camellia japonica), auch als "Rose des Winters" bezeichnet, zählt zur Familie der Teestrauchgewächse. Benannt wurde sie nach dem Jesuitenpater und Naturforscher Georgius Josephus Camellus.
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