Gertrud von Le Fort wählt in ihren Novellen oft historische Ereignisse, um in ihnen die Gegenwart zu spiegeln. So läßt sie in der Erzählung "Gericht des Meeres", die im Kriegsjahr 1943 erschienen ist, die Königin über ein am Königshof begangenens Verbrechen sagen: Es gibt nichts Ruchloseres auf Erden als ein Kind zu ermorden - und wir haben doch ein Kind ermordet. Wenn man zu einem Verbrechen schweigt, so willigt man in dasselbe ein, und wir haben geschwiegen, dass es zum Himmel schrie! Wir...