Dreht euch nicht um, der Plumpsack geht rum!

- Ja: Go Green - nicht so viel Energie verbrauchen!
- hochgeladen von Peter Perrey
Oder: Das DHL-Karussell in Staufenberg
Es war einmal eine gute Fee im göttingen-grubenhagenschen Niedersachsen, die wollte aus doppeltem Anlass eine Freude machen. Da besorgte sie sich ein festes, gelbes DHL-Paket, füllte es mit allerlei Erlesenem und Selbstgebackenem und brachte es zur kleinen Post-Agentur auf dem Lande. „Ei“, dachte sich unsere Fee, „das soll wohl rechtzeitig den Adressaten erreichen!“ Und sie lächelte froh vor sich hin, denn sie stellte sich die großen Augen vor, die der Empfänger beim Auspacken ihrer Gaben machen würde.
DHL schickte das Paket zunächst einmal nicht nach Norden, wo es hin sollte, sondern nach Süden ins hessische Staufenberg, knapp hinter die niedersächsische Grenze. Natürlich interessieren sich Versender für den Verbleib ihrer Pakete und schauen dann in die DHL-Sendungsverfolgung. Auf jeder Station des Weges zum Empfänger wird ja der aufgeklebte Versandschein eingescannt, so dass man den jeweiligen Standort genau kennt.
Und siehe da, das Paketzentrum in Staufenberg meldet wieder und wieder, dass die Geschenksendung „bearbeitet“ wurde: jede „Bearbeitung“ ein Scan! Nach einer Woche mailt die Post an das Zentrum in Staufenberg eine Sendungsverzögerungs-Beschwerde. Da wachen wir nun unsanft aus unseren märchenhaften Vorstellungen vom deutschen Postwesen auf: „Beschwerden?“, werden die sich in Staufenberg sagen - inzwischen übrigens auch noch zusätzlich über das DHL-Call-Center in Kroatien [!] und über Bonn - „Kennen wir nicht! Was ist das?“ Und sie „bearbeiten“ weiter. Falls der Paketinhalt inzwischen nicht privat „verarbeitet“ wurde, dann geht das wohl im Neuen Jahr so weiter.
Postintern wird es übrigens durchaus für möglich gehalten, dass der Paketinhalt abgegriffen wurde und ein Schlauberger immer wieder nur den Versand-Aufkleber einscannt...
Fortsetzung:
Heute, am 04.01.2019, meldet Staufenberg plötzlich, sie hätten das Paket gestern wieder bearbeitet und heute an den Empfänger weitergeleitet. (s. Bild 5)
Bürgerreporter:in:Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge |
19 Kommentare
Wir werden es sehen. Sollte die Sache bis Mittwoch nicht geklärt sein, bekommt der Staatsanwalt wegen Postunterschlagung Arbeit.
Wie man im Internet nach Eingabe von 'Paketzentrum Staufenberg' nachlesen kann, ist das dort wohl nicht zum ersten Mal vorgekommen... :-((((
Ein weiteres Beispiel für einen "Plumpsack":
"Empfänger war nicht zu ermitteln: Name nicht auf Klingel/Briefkasten"
Vermerk eines DHL-Zustellers vom 28.09.2018. Das Paket, das an den Absender zurückging, war adressiert an "Bundespräsidialamt, Herrn Frank-Walter Steinmeier, Spreeweg 1, 10557 Berlin". (nachzulesen in Der Spiegel, Chronik 2018, Seite 202)
Amadeus, gewisse Postzwerge (im norddeutschen Jargon nördlich der Elbe: Postbüdel) schaffen immer wieder Erstaunliches.
Ich habe mal einen etwas größeren Briefumschlag an eine bekannte Bundesbehörde geschickt, unter deren Postfachadresse. Kam zurück mit dem Vermerk: "Adressat nicht auffindbar, da die Straßenbezeichnung und die Hausnummer fehlen..."