Rund ums Steinhuder Meer
Seeluft schnuppern - ein Tag in Mardorf (Teil 1)
Wenn dich die Sehnsucht nach Meer packt und die Nord- oder Ostsee weit weg sind, dann schnapp einfach deine Siebensachen und fahr ans Steinhuder Meer! Das ist mit seinen knapp 29 Quadratkilometern Wasserfläche zwar eigentlich ein See, aber die Möwen kreischen hier wie an der Küste und die Segel von den Booten bauschen sich auch im Wind - wenn nicht gerade eine Flaute herrscht wie bei unserem Besuch. Doch genau diese Windstille und die diesige Sicht machen unsere Tour nach Mardorf zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Es ist noch früh, als wir unseren Spaziergang über den Moorpfad starten. Der führt auf rund sieben Kilometern von der Alten Moorhütte in Mardorf zum Beobachtungsturm in Großenheidorn. Dabei geht es quer durch das Moorgebiet, das hier die Landschaft prägt. Das Tote Moor erstreckt sich von Neustadt am Rübenberge bis nach Eilvese sowie an das Nord- und Ostufer des Steinhuder Meeres. Zum Teil steht es unter Naturschutz, zum Teil wird hier leider immer noch aktiv Torf abgebaut. Ein Rad- und Wanderweg führt am Rande des Moores zu verschiedenen Stationen, an denen ihr die einzigartige Landschaft und ihre Schönheiten bewundern könnt.
Station 1 ist für uns der Aussichtsturm Neue Moorhütte. Über einen Steg macht der Wanderweg hier einen Abstecher direkt ans Ufer des Steinhuder Meeres. Rad könelndenen gleich zu Beginn des Steges ihre Drahtesel auf einem kleinen Parkplatz abstellen und dann gemütlich zum Turm im Wasser schlendern. Rechts und links des Weges steht ein Mischwald. Meisen, Buchfinken und andere Vogelarten zwitschern hier in den Zweigen. Ein Kuckuck ruft und auf dem Wasser sind Blesshühner, Moorenten und Haubentaucher unterwegs. Immer wieder tauchen die eleganten Vögel aus der Familie der Lappentaucher auf der Suche nach Fischen in das Wasser ab. Kein Lüftchen regt sich und das Steinhuder Meer liegt spiegelblank vor uns. Im Schilf entdecken wir verschiedene Schlanklibellen und auch eine Großlibelle ist hier unterwegs. Sie tut uns nur leider nicht den Gefallen, im Schilf Platz zu nehmen und patroulliert in weiterer Entfernung vom Steg unentwegt hin und her. So wird das nichts mit einem Foto und schon gar nichts mit einer genauen Bestimmung. Dafür kommen uns neben der Großen Pechlibelle (Männchen und Weibchen) auch ein Großes Granatauge, ein Kartoffelkäfer, Zweifarbige Schilfkäfer und Wasserfrösche vor die Kamera. Je länger wir intensiv ins Schilf schauen, desto mehr Insekten und Spinnen entdecken wir hier.
Von der Aussichtsplattform des Turmes genießen wir den Blick auf das ruhig vor uns liegende Steinhuder Meer und die Stille, die nur ab und zu von dem schnarrenden Keckern der Haubentaucher unterbrochen wird. Im Dunst sind der Kalimandscharo und Steinhude am gegenüberliegenden Ufer zu erahnen. Auf dem Wasser haben sich die ersten Seerosenblüten geöffnet und verbreiten eine romantische Atmosphäre. Die Zeit scheint an diesem Morgen kurz still zu stehen. In der Ferne ertönen Fahrradklingeln und Lachen von Familien mit ihren Kindern. Sie holen uns aus unseren Gedanken und erinnern daran aufzubrechen, wenn wir heute noch mehr vom Moorpfad sehen wollen. Gut gelaunt und erholt spazieren wir über den Steg zurück zum Wanderweg.Mehr zu den nächsten Stationen erfahrt ihr hier im zweiten Teil meines Ausflugstipps
Abendstimmung in Mardorf
Bürgerreporter:in:Katja Woidtke aus Langenhagen |
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