Erinnerungsstücke an einen Vulkanausbruch: Mount St. Helens

Rückseite des Aschenbechers aus Vulkanasche.
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Es ist kaum zu glauben, der Ausbruch des Vulkans Mount St. Helens im Kaskaden-Gebirge, Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA, ist bereits 36 Jahre her. Dieser Vulkan ist nur einer von mehreren, die, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, die Kaskaden überragen. Der höchste von ihnen ist mit 4392 m der Mount Rainier, ein schlafender Vulkan in unmittelbarer Nähe der Großstädte Seattle und Tacoma, der jederzeit ausbrechen könnte.

Kurz vor dem Ausbruch des Mt. St. Helens am 18. Mai 1980 war ich mit einer Gruppe meiner Schüler noch zum Austausch im Bundesstaat Washington gewesen. Auf einer unserer Rundfahrten hatten wir von Portland, Oregon aus sogar die Vorboten des Ausbruchs sehen können: Aus dem Schlot des Vulkans stieg gräulicher Rauch auf.

Die Bevölkerung war unsicher. Wissenschaftler der Universität von Washington in Seattle eilten ins Gebirge, um Untersuchungen anzustellen. Exakte Vorhersagen waren zwar nicht möglich, doch wurden die Einwohner in der Umgebung des Berges gebeten, die Gegend vorsichtshalber zu verlassen. Nicht alle folgten leider dem Aufruf.

Die Eruption selbst erfolgte dann mit ungeheurer Wucht. An der Spitze wurde eine Flanke des Vulkans abgesprengt. Die einstige Berghöhe von 9.677 Fuß verminderte sich auf 8.366 Fuß.

Als ich im folgenden Jahr wieder in den Pazifischen Nordwesten flog, hatte sich die Landschaft im südlichen Washington verändert. Beiderseits der Autobahn Interstate 5 (I-5), die die Staaten Washington, Oregon und Kalifornien durchquert, lagen Berge von zusammen geschobener grauer Vulkanasche. Weite Waldflächen waren durch den Druck der Explosion niedergelegt und die Flussläufe aus Richtung Mt. St. Helens steckten voller Abraum.

Dem kaufmännischen Naturell der Amerikaner entsprechend, wurden mit den Überbleibseln des Vulkanausbruchs allerlei Geschäfte gemacht: Souvenirs, Souvenirs! Da konnte man in Gläsern abgefüllte Ascheproben erstehen, aus der Asche wurden vielerlei Andenken gepresst, Glasartikel hergestellt, Vasen und Teller. Das Literaturangebot über den Ausbruch, populärwissenschaftliche Erläuterungen, Bildbände und Ansichtskarten fand man in allen Buchhandlungen und an allen Kiosken.

Einiges davon, das ich damals mitgebracht habe, will ich hier im Bild vorstellen - jedenfalls, soweit es nicht inzwischen den Weg alles Irdischen gegangen ist.

Bild 1 zeigt die Rückseite eines kleinen Aschenbechers aus Vulkanasche. Dort sind die chemischen Bestandteile der Asche aufgeführt, die ich hier in derselben Reihenfolge, wie sie verzeichnet erscheinen, ins Deutsche übersetze (die Schreibweisen mit * sind die fachsprachlichen Formen; nicht-fachsprachlich schreibt man die Wörter mit K statt mit C):

Aluminium (Al), Antimon (Sb), Arsen (As), Barium (Ba), Beryllium (Be), Bor (B), *Cadmium (Cd), *Calcium (Ca), Chlorid (Chlorverbindung), Chrom (Cr), *Cobalt (Co), Kupfer (Cu), Eisen (Fe), Blei (Pb), Lithium (Li), Magnesium (Mg), Mangan (Mn), Quecksilber (Hg), Molybdän (Mo), Nickel (Ni), Kalium (K), Selen (Se), Quarz (SiO2), Silber (Ag), Natrium (Na), Strontium (Sr), Sulfat (schwefelsaures Salz/Ester), Vanadium (V), Zink (Zn).

Bürgerreporter:in:

Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge

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