Der Wind war mein Begleiter.

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Die letzten Stunden im August nutze ich noch für einen Tag in der Natur. Mit dem Fahrrad verlasse ich Wunstorf in östlicher Richtung auf dem Auedamm. Auf einer Weide sehe ich zwei Pferde mit verbundenen Köpfen. Es sind leicht durchsichtige Tücher, die den Pferden als Insektenschutz dienen. Ich fahre bis Blumenau, nehme dann den Radweg durch Liethe. Mein Begleiter pustet mir kräftig in den Rücken, so erreiche ich schnell Poggenhagen.

Ich biege in die Pflaumenallee ein und bin gleich hinter dem Harms-Hof in der Natur. Hier, in der Leineniederung, gibt es kaum noch befahrbare Wege. Alle Wege sind mit Grün bewachsen und zum Radfahren kaum noch zu gebrauchen. Der Mais steht fast mannshoch auf den Feldern, die Vegetation am Wegrand ist kurz vor der Maisernte abgemäht und gibt mir so einen guten Blick auf die Maisstängel. An denen sitzen viele verschiedene Schnecken und Käfer. Ein Schmetterling sonnt sich, obwohl er mich bemerkt bleibt er sitzen. Ein grünes Heupferd hat sich einen noch eingepackten Maiskolben als Sitzplatz ausgesucht. Eine Libelle bleibt ebenfalls in guter Fotografenpose sitzen. Zwei Rebhühner flattern lautstark vor mir auf, sie versauen mir damit mein nächstes Foto. Ich komme an eine Pferdeweide und werde bereits beobachtet. Am Wasserloch steht ein Schimmel, im Hintergrund weiden mehr als 25 Pferde. Ein schöner Anblick ist das hier, rechts die Pferde und links wachsen die schönsten Blüten und Wildpflanzen. Mein Magen knurrt, ich muss weiter und erreiche das Anglerparadies, den Kolk.

Im Krankenhausrestaurant esse ich zu Mittag und besuche meine Enkelin bei der Arbeit. Nach einem kurzen netten Gespräch fahre ich wieder los. Mein Weg führt mich in das Moor bei Poggenhagen. Auf dem Wunstorfer Damm hat jemand die Vegetation gemäht, alles sieht so aufgeräumt aus. Ich schiebe mein Rad und komme an eine Weide auf den Rindern mit ihren Kälbern weiden. Ein farbenfrohes Bild in einsamer menschenleerer Umgebung. Ich träume ein wenig und stelle mir in Gedanken vor, so könnte es in der Serengeti aussehen. Das Gebrüll eines Löwen holt mich wieder zurück in die Wirklichkeit, nein, es war nur das Brüllen einer Kuh. Ich komme an verlandeter Moorfläche vorbei. Im Frühjahr stand hier noch alles unter Wasser, ein betreten war nicht möglich. Jetzt könnte ich, wage es aber nicht. Eine bemooste Planke über den Graben macht mich aufmerksam. Hier ist erst kürzlich jemand gewesen. Ich stelle mein Rad ab und nehme den Weg über die Planke. Nach etwa fünfzig Schritten erkenne ich eine Fotofalle zwischen zwei Bäumen. Vorsichtig gehe ich zurück, als neugieriger Esel wollte ich nicht auf dem Film verewigt werden.

Am Ostenmeer bei Großenheidorn Strand hat mich die Zivilisation wieder. Vereinzelt kommen mir auf dem Weg nach Steinhude Radfahrer entgegen. In Steinhude nehme ich noch einen Kaffee und fahre wieder Richtung Wunstorf. Ab Steinhude steigt der Weg durch das Hohe Holz leicht an. Es brummelt schon ein wenig am Himmel, es wird gleich regnen. Mein Beifahrer bläst mir kräftig in den Rücken, er hilft mir dabei die Steigung leichter zu befahren. Für Alten’s Ruh habe ich heute keine Zeit, ich muss nach Hause.

Bürgerreporter:in:

Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge

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