Hexenschülerinnen
Habt Ihr eigentlich schon bemerkt, dass man Hexenschülerinnen leicht erkennen kann? Nein, ich meine nicht, dass sie sich in ihrem Anblick wohltuend von ihren sehr betagten Altvorderen abheben. Guckt mal genau hin: Sie tragen keine Hexenhüte und sind deshalb im Alltagsgewimmel schlecht auszumachen.
Der Hexenhut wird heutzutage parallel zur Mode der "Doktorhüte", die aus der englischsprachigen Welt zu uns kam, erst nach bestandenem Examen verliehen. Also, wenn Euch eine buckelige Alte mit verknautschtem ledernen Spitzhut begegnen sollte, so hat sie ihre Hexenprüfung schon lange hinter sich. Examiniert sind natürlich auch die voll erblühten reizenden Zwischensemester mit Hut. Nur: Spitz muss er sein, nicht stewardessenhaft klein oder königlich flach und ausladend.
Sehr alt ist der Hexenhut in Deutschland also nicht. Man hätte annehmen können, dass er vielleicht noch aus dem Mittelalter stammt, als es durchaus üblich war, die Angehörigen besonderer Bevölkerungsgruppen, denen man nicht wohl gesonnen war, mit speziellen Kopfbedeckungen auszustatten. Man denke hier als Beispiel an den bekannten Judenhut. Aber nicht nur in Europa, auch in islamischen Gegenden war es damals üblich, Andersgläubige durch besondere Kopfbedeckungen zu kennzeichnen. Zum Glück sind solche Stigmatisierungen heute weitestgehend überwunden.
So können denn unsere Voll-Hexen ihre Kennzeichnung freiwillig und mit Stolz tragen. Derweil die Leicht-Hexen sich noch anstrengen müssen, dieser Ehre auch zuteil zu werden.
Übrigens: Flugschülerinnen auf dem Besen fliegen stets ohne Spitzhut. Sie sollten sich aus Sicherheitsgründen lieber einen Sturzhelm verpassen sonst sieht ihr "Körperknopf" bald ähnlich aus wie der Flugbesen aus Rheinfelden, den Gabi uns im Bild vorgestellt hat.
Das Letzte: Man kann die Spitzhüte auch umdrehen. Den Beleg dafür fand ich neulich im litauischen Netz. Man versuchte sich mit diesem Schnappschuss über den "großen Nachbarn" lustig zu machen: "Russische Problemlösung."
Bürgerreporter:in:Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge |
31 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.