Machen Sie Platz! - mein 5. Adventsgruß
Liebe Leserin, lieber Leser!
Jesus, der Heiland, will zu uns kommen, doch haben wir Platz für ihn?
Alles ist so vollgestellt.
Was steht noch alles im Weg herum?
Lange schon haben wir es nicht mehr angefasst. Es steht nur noch da, weil wir denken: „Irgendwann werden wir es schon brauchen.“ Doch wann wird das sein?
Oder wir sind stolz darauf, dass wir es haben, aber brauchen tun wir es eigentlich nicht wirklich. Mit sinnlosem Tand belasten wir uns und müssen diesen Tand dann auch noch pflegen. Ist das nicht der pure Wahnsinn? Schon, oder?
So ist alles vollgestellt und für Neues ist kein Platz mehr.
Dabei ist doch Platz in der kleinsten Hütte, so sagt es der Volksmund. Und unser Herr und Heiland sucht doch nur eine Herberge und kein Firstclass-Hotel, bei dem oft auch nicht hinter die Kulissen blicken darf.
Doch bei uns ist alles vollgestellt.
Es nimmt uns die Luft zum Atmen. So unglaublich eng ist es oft in unseren Häusern und Herzen.
Vieles wird zum Hindernis, zum unüberbrückbaren Hindernis, dass Jesus kommen kann. Für Neues und Unerwartetes ist gar kein Platz. Ihm können wir keinen Raum mehr geben. Wir sind festgelegt bis zum Sankt Nimmerleinstag. Neue Wege tun sich nur ganz schwer auf. Ja, schaffen Sie Platz, wenn es in Ihrer Macht steht!
Auch unser Kopf ist voll.
Vieles belastet uns so sehr, dass wir nicht frei werden davon.
Ja, was alles lässt uns nicht los? Was nimmt uns so sehr gefangen, dass wir nicht weiter kommen? Wo sind wir verstrickt in uns selbst, in unglückliche Konstellationen? Welche Schuld, welche Sorge, welcher Kummer, welcher Streit, welches böse Wort, welcher Schmerz, welche Trauer ist es? Immer wieder denken wir darüber nach und kommen nicht weiter. Wir können es nicht loslassen. Wir können es uns nicht selbst vergeben.
Es verdunkelt unseren Blick, unseren Anblick und unseren Ausblick.
Dabei wird unser Kopf so schwer. Er ist so sehr mit dem Alten und Belastenden beschäftigt. Das Neue, das sich anbahnt, können wir gar nicht sehen. Unser Blick ist verstellt. Das Alte hält uns gefangen und versperrt uns den Weg für den, der da kommen wird.
Versuchen Sie, es loszulassen!
Versuchen Sie, es in Gottes Hand zu legen!
Wünschen Sie sich, dass er Sie entlastet, aufrichtet und befreit!
Tun Sie das Ihre dazu!
Ja, haben wir wirklich Platz in unseren Herzen,
so dass es bei uns Weihnachten werden kann?
Denken Sie darüber nach!
Und schaffen Sie Platz in Ihren Häusern, Köpfen und Herzen,
dass der König der Ehren einziehe!
Oder lassen Sie sich Platz schaffen!
Sprechen Sie es aus und lassen Sie sich lossprechen.
Wie heißt es so schön, so altehrwürdig und doch befreiend in der Vergebungszusage?
„In der Vollmacht, die der Herr seiner Kirche gegeben hat, spreche ich Euch los: Euch sind Eure Sünden vergeben. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“
Ja, „bereitet dem Herrn den Weg,
denn siehe, der Herr kommt gewaltig.“ (Jesaja 40, 3)
Doch wird er Raum finden, ja Herberge?
Ihnen einen besinnlichen und nachdenklichen Advent!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald
PS: Franz-Josef Neffe hat mir natürlich vorgegriffen mit seinem Kommentar zum 4. Adventsgruß. Damit jemand bei mir ankommen kann, muss ich ihm natürlich auch Platz einräumen.
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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