Garten im Jahreslauf
Tierisch wild - kreuz und quer durch den Garten im Juli
Unser Garten ist tierisch wild - mal auf den ersten Blick und nicht zu überhören, mal etwas versteckter und leiser.
Richtig laut wird es, wenn unsere Spatzen (Haus- und Feldsperlinge) in Scharen anfliegen und tschilpend auf dem trockenen Rasen ein Sandbad nehmen oder im Miniteich wild spritzend ihr Gefieder reinigen. Die Badekuhlen haben aus unserer "Rasenfläche" inzwischen eine kleine Mondlandschaft gemacht. Damit wir uns nicht die Haxen brechen, wurden einige Kuhlen aufgefüllt. Und da bei uns eh kein englischer Rasen im Garten zu finden ist, legten wir hier ein weiteres Stück wilde Wiese an - ein Festmahl für die Spatzen. Um den Samen der Wildblumen wenigstens den Hauch einer Chance zu geben, hier Fuß zu fassen und nicht in den Bäuchen der Spatzen zu landen, gab es einen Vogelschutz in Form unseres Meerschweinchenfreilaufes. Einige Spatzen demonstrierten uns kurz darauf wie clever (und schlank) sie sind. Sie nahmen auf dem Gitter über den ausgestreuten Samen Platz, hüpften etwas in die Höhe und ließen sich durch das Gitter einfach nach unten plumpsen, wo sie ungestört naschen konnten.
Beim Naschen von Nektar konnten wir die letzten Wochen unzählige Insekten beobachten. Verschiedene Hummeln und Wildbienen, Schwebfliegen und Schlupfwespen und natürlich Schmetterlinge kamen uns im Juli vor die Linse. Beliebter Treffpunkt sind u.a. unsere Sonnenhüte, die Blüten der Wilden Möhre, Skabiosen, Storchschnabel, Verbene und der Schmetterlingsflieder. Weißlinge, Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge gehörten hier zu unseren flatternden Gästen. Mein persönliches Highlight bei den Schmetterlingen war der Besuch eines Perlmuttfalters. Die Sonnenstrahlen zeigten uns, wie der hübsche Edelfalter zu seinem Namen kam - sie ließen die weißen Flecken auf den Flügelunterseiten des Schmetterlings wie Perlmutt glänzen.
Glücksbringer
Tierisch laut und akrobatisch ist es momentan in und an den Nistkästen unter dem Dach. Endlich haben die Mehlschwalben die Nisthilfen angenommen und für Nachwuchs gesorgt. Die ersten Jungtiere sind bereits aus dem ersten Nest ausgeflogen. In den Nestern zwei, drei und vier wird noch fleißig gefüttert. Der Anflug der Alttiere ist immer wieder spektakulär. Wir freuen uns riesig über unsere tierischen Glücksbringer, die uns übrigens bisher einen fast mückenfreien Sommer beschert haben.
Froschkonzert und verliebte Igel
Als Mückenfänger haben sich auch unsere Frösche bewährt. Die Jungs und Mädels überraschen uns immer wieder mit ihrer Sprungkraft und lassen uns durch ihr leises Gequake nachts sanft schlummern. Wenn es abends etwas ruhiger wird, ist die Stunde unseres Igels gekommen. Bei Dämmerung tappelt er aus seinem Reisighaufen zur Wasserstelle und verzieht sich anschließend auf der Suche nach Insekten raschelnd in die Staudenbeete. Wenn Weibchen und Männchen aufeinander treffen, kommt es zu einem fauchenden Umwerben samt Igelkarussell. Wir sind gespannt, ob bald Igelnachwuchs durch unseren Garten stromern wird.
Hitze und Trockenheit
Der heiße und trockene Sommer macht sich auch in unserem Garten bemerkbar. Um Verdunstungen vorzubeugen sind die Staudenbeete dicht bepflanzt und zusätzlich gemulcht. Auf Töpfe haben wir vermehrt Dickblattgewächse und Kräuter wie Rosmarin oder Thymian gepflanzt, da sie auch mit Trockenheit gut klar kommen. In unseren Regentonnen ist kaum noch Gießwasser vorhanden. Den frisch gepflanzten Stauden und dem Kugelahorn macht der fehlende Regen besonders zu schaffen. Die Stauden lassen schneller die Köpfe hängen und der Ahorn schmeißt vor lauter Stress bereits das erste Laub ab. Zwischendurch gönnen wir ihnen daher einen großen Schluck Wasser. Die Tränken, an denen Vögel, Igel und Insekten ihren Durst stillen, werden bei uns täglich frisch aufgefüllt. Ansonsten wird Wasser gespart und auf den nächsten Landregen gehofft.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Bummel durch meine tierisch wilde Bildergalerie!
Träumereien aus unserem Garten im Juni
Schnaufende Stare im Maigarten
Ein Hauch von Poesie im Aprilgarten
Unser Garten im März
Schneckenkrokus im Februargarten
Hallo Gartenjahr 2022
Bürgerreporter:in:Katja Woidtke aus Langenhagen |
8 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.